„Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey“
TSV Jetzendorf schnappt sich mit 1:0-Heimsieg gegen TV Erkheim die Tabellenführung

11.08.2024 | Stand 11.08.2024, 22:44 Uhr |
Horst Kramer

Jubel über das Tor des Tages: Stefan Nefzger herzt den Schützen Benedict Geuenich. Foto: htk

Am Samstag deutete es sich an, am Sonntagabend wurde die Überraschung wahr: Der TSV Jetzendorf ist nach dem fünften Spieltag der Landesliga Südwest mit 13 Punkten alleiniger Tabellenführer. Denn die Oberilmtaler setzten sich mit 1:0 (0:0) gegen Schlusslicht TV Erkheim durch. Benedict Geuenich sorgte vom Elfmeterpunkt für den Jetzendorfer Erfolg.

Ein überraschender Zwischenstand des Liga-Geschehens, mussten die Jetzendorfer zur neuen Saison doch wichtige Stammkräfte ersetzen, etwa Kapitän Maximilian Kreitmair, Torjäger Dominik Reisner und Abwehr-Dauerläufer Florian Radlmeier. Der bisherige Primus FC Gundelfingen half unfreiwillig mit, er musste sich bei Mitabsteiger TSV Dachau mit einem 1:1 (0:1) begnügen.

Jetzendorfs Cheftrainer Stefan Kellner freute sich natürlich über den Erfolg seiner Mannschaft, das aktuelle Ranking hielt er indes für zweitrangig. Sehr viel wichtiger war ihm, „dass wir diese Phase ausnutzen und so viele Punkte wie möglich einfahren.“

Die Gäste aus dem Unterallgäu traten nicht wie ein Team aus dem Tabellenkeller auf. Im Gegenteil: In den ersten 20 Minuten setzten sie ihre Gastgeber mächtig unter Druck, mit hohem Pressung und beeindruckender Laufarbeit. Mehrfach hatten die Jetzendorfer Glück. Etwa als Dustin Kothmair einen Zehn-Meter-Schuss von Erkheims Torjäger Fabian Krogler im letzten Moment blockte (9.). Dass die Gäste den hohen Aufwand bei Temperaturen um die 30 Grad nicht halten können, war klar. Nach der Trinkpause (23.) wendete sich das Blatt allmählich. Julius Donnert erarbeitete sich eine gute Chance (34.), ein 20-Meter-Schuss von Geuenich zischte knapp am Tordreieck vorbei (38.) und Stefan Stöckl brachte Erkheims Keeper Florian Egle mehrfach ins Schwitzen (44.).

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Hausherren den Druck: Stöckl mit einem Drehschuss (52.), Stefan Nefzger mit einem Kopfball (54.). Doch auch die Unterallgäuer blieben gefährlich. TSV-Tormann Josef Strohmeier rettete mehrfach in höchster Not, etwa gegen Valentin Wiest (57.). Auf der anderen Seite lag ein Treffer förmlich in der Luft, zum Beispiel, als Stöckl in einen Rückpass sprintete und die Kugel haarscharf neben den Pfosten setzte (59.). Die Hausherren forderten zweimal Handelfmeter, die der Aschheimer Referee Matthias Schubert verweigerte. Dafür zeigte er sofort auf den Punkt, als Erkheims Niklas Wölfle den frisch eingewechselten Florian Kobold umsäbelte (71.). Geuenich schickte Erkheims Schlussmann clever ins falsche Eck (1:0, 72.). Eine verdiente Führung, aber noch keine Vorentscheidung. Leif Schirmacher hatte sie im Eins-gegen-Eins-Duell gegen Wiest auf dem Fuß, doch der Keeper brachte noch eine Fingerspitze dazwischen (88.).

„Es war kein berauschender Sieg“, räumte Kellner ohne weiteres ein, „aber Hauptsache wir haben gewonnen.“ Seine Jungs sangen derweil „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!“ und tanzten über den Platz. Die Partie war der Auftakt zu einer Englischen Woche. Am Mittwoch treten die Jetzendorfer in Gundelfingen an (18.30 Uhr). Am kommenden Sonntag ist der VfL Kaufering im Lorenz-Wagner-Stadion zu Gast.

TSV Jetzendorf: Strohmeier – Beyreuther, Kothmair, Kirmair, Rist – A . Beiz (70. Kobold), Geuenich – S. Nefzger, Donnert (70. Grauvogl), – Stöckl (89. W. Beiz), Frank (78. Schirmacher). – Tor: 1:0 Geuenich (72., FE). Schiedsrichter: Schubert (Aschheim). – Zuschauer: 317.

htk



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