Von Robin Walther
Pfaffenhofen – Vor allem mit einer beeindruckenden Rückrunde hat sich der TSV Jetzendorf II in der zurückliegenden Saison den Meistertitel in der A-Klasse gesichert. Noch zur Winterpause lagen die Jetzendorfer hinter dem BC Uttenhofen auf Rang zwei, ehe der BCU Federn ließ und der TSV davonzog. Doch auch Uttenhofen gelang der Aufstieg in die Kreisklasse: In einem spannenden Relegationsspiel setzte sich die Mannschaft von Markus Ertl mit 3:0 gegen die DJK Ingolstadt durch. Im Tabellenkeller verloren die SpVgg Engelbrechtsmünster und der SV Niederlauterbach immer mehr den Anschluss und mussten absteigen.
Wer hat überzeugt?
Viel Lob gab es logischerweise für den Meister: „Der TSV Jetzendorf II hat über die gesamte Saison konstant seine Leistung abgerufen und somit verdient den Titel eingefahren“, sagt Max Demmel. Der Sportliche Leiter des SV Geroldshausen lobt darüber hinaus den VfB Pörnbach: „Mit ihrer herausragenden Rückrunde und den Verpflichtungen, die sie bisher getätigt haben, zählen sie für mich in der neuen Saison zu den Aufstiegsfavoriten.“ Als „spielerisch stärkste Mannschaft“ überzeugte das Team von Trainer Tom Eichner nicht nur Demmel, sondern auch Johannes Rambach, den Sportlichen Leiter des FC Unterpindhart. Auch andere Mannschaften, die vor allem eine gute Rückrunde ablieferten, erhielten großes Lob: „In diesem Jahr muss ich Geroldshausen und meine Mannschaft herausheben“ sagt der Pörnbacher Spielertrainer Josef Harrer. In der Rückrundentabelle ist sein VfB mit neun Siegen, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen Zweiter hinter Meister Jetzendorf und liegt einen Punkt vor Geroldshausen (3.). Aufsteiger Uttenhofen belegte in diesem Ranking nur Platz sechs.
Wer hat enttäuscht?
Als Tabellenletzter hatte der BC Uttenhofen in der Kreisklassen-Saison 2022/2023 den Weg in die A-Klasse antreten müssen. Nach einem Umbruch – viele junge Spieler und Akteure aus der zweiten Mannschaft stießen hinzu – gelang den Uttenhofenern nun der direkte Wiederaufstieg. Der Weg dorthin war jedoch holpriger als gedacht. Dabei lief es zunächst wie am Schnürchen: Nach einer überragenden Hinrunde mit elf Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage lag der BCU zur Winterpause auf Meisterkurs. Trotzdem zeigten sich die BCU-Verantwortlichen damals bescheiden – wohl zurecht. Nach einem schlechten Start in die Rückrunde konnte die junge Mannschaft von Trainer Ertl erst am vorletzten Spieltag den Relegationsplatz sichern. „Wir hatten zwischenzeitlich eine schlechte Phase, das wissen wir. Was wir aber die letzten drei bis vier Wochen abgerissen haben, macht uns sehr stolz. Wir sind immer noch in Feierlaune“ sagt Uttenhofens Sportliche Leiter Sascha Seitz und fügt an: „Ich bin auf jeden unserer Jungs und unseren Trainer unglaublich stolz.“ Neben dem BCU gab es weitere Mannschaften, die als Anwärter auf den Meistertitel gehandelt wurden, die Erwartungen aber nicht erfüllen konnten: „Vom FC Schweitenkirchen habe ich mir als Absteiger mehr erwartet,“ sagt der Scheyrer Trainer Daniel Huber. Mit 43 Punkten schloss der FCS die Saison auf dem sechsten Platz ab, punktgleich mit dem Tabellensiebten MTV Pfaffenhofen. Kritik aus Hohenwart gibt es am Auftreten der SpVgg Steinkirchen: „Früher habe ich gerne gegen Steinkirchen gespielt, einfach weil es schöne, faire und spannende Spiele waren. Aber wie sie sich in der Rückrunde präsentiert haben, war nicht gut. Seine eigenen Mitspieler auf dem Platz zu beschimpfen hat im Fußball nichts verloren“, sagt der Hohenwarter Matthias Dischner.
Wer ist aufgefallen?
Herausgestochen sind zwei Spieler, die im Angriff spielen, aber unterschiedlicher nicht sein könnten: Während Maximilian Huber zu den Urgesteinen der A-Klasse und auch des SV Geroldshausen gehört, spielte Alexander Pfoser gerade einmal seine dritte Saison im Herrenbereich und die erste in der A-Klasse. Beide überzeugten gleich mehrere Verantwortliche: „Er ist pfeilschnell, hat einen brutalen Antritt und ist einer der wichtigsten Spieler von Uttenhofen“, sagt der Geroldshausener Abteilungsleiter Demmel über Pfoser. Auch Tom Mehlhose (SV Fahlenbach) und Johannes Rambach (FC Unterpindhart) loben Pfoser: „Für mich ist er der beste Spieler“, sagt Rambach. Bei Huber sticht vor allem die unglaubliche Torquote heraus: „Er ist mit Abstand der beste Stürmer in dieser Liga. Er bringt alles mit. Obwohl er eine Zeit lang verletzt war, ist er Torschützenkönig geworden“, sagt Peter Walter, Trainer des MTV Pfaffenhofen. Daniel Huber (ST Scheyern) stimmt ihm ausnahmslos zu. Mit 26 Toren führt Huber die Torschützenliste an, dicht gefolgt von Manuel Bednarik (TSV Reichertshausen): „Bednarik hat zahlreiche Tore geschossen und sich auch darüber hinaus weiterentwickelt“, lobt Reichertshausens Sportlicher Leiter Florian Kottmayr seinen Spieler. In den vergangenen drei Saisons zusammen kam Bednarik auf gerade einmal zehn Tore, in dieser waren es 23. Neben den drei Angreifern gab es Anerkennung für Spieler der beiden Aufsteiger: „Peter Seidl war eine Bank im Jetzendorfer Mittelfeld und spielerisch zu gut für die A-Klasse“, sagt der Hohenwarter Dischner. Vom BC Uttenhofen wurden mehrfach die Spieler Simon Knecht und Elias Brummer genannt.
Trainer-Rücktritt in der Pause
Für Kopfschütteln sorgte die SpVgg Steinkirchen am 21. Spieltag während des Spiels gegen den SV Fahlenbach: „Dass Spielertrainer Sentürk während eines Spiels in der Halbzeit hinwirft, war für mich äußerst kurios“, sagt der Hohenwarter Dischner. „Dazu kam, dass er dann nächste Woche wieder im Kader stand“, ergänzte Scheyerns Trainer Daniel Huber. Unstimmigkeiten mit Spielern seien der Grund für das damalige plötzliche Aus des Spielertrainers gewesen. Nach einigen Gesprächen mit den Verantwortlichen der Steinkirchener, die die Arbeit des Trainers sehr schätzten, entschied sich Sentürk dann dazu, als Spieler weiterzumachen. Den Trainerposten übernahm Ruben Popa, der im Winter vom FSV Pfaffenhofen II nach Steinkirchen gewechselt war. Darüber hinaus gab es einige kuriose Spielergebnisse, vor allem mit Beteiligung des BC Uttenhofen: „Unser 6:6 im Rückspiel gegen Uttenhofen und das Gegentor im Heimspiel gegen Jetzendorf direkt nach dem Anstoß von der Mittellinie“ waren die Kuriositäten aus Sicht von Reichertshausens Kottmayr. Dem schloss sich der Geroldshausener Demmel an, der das 6:6 zwischen Uttenhofen und Reichertshausen äußerst kurios fand. In Fahlenbach war es auch ein Spiel gegen Uttenhofen, das im Kopf bleibt: „Für mich ist es immer noch unser Sieg in der Hinrunde gegen Uttenhofen damit haben sowohl Uttenhofen als auch wir vorher nicht gerechnet,“ sagt Fahlenbachs Mehlhose.
PK
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