Kripo setzt Spürhunde ein
Toter Bub in der Donau: Neue Spekulationen der Ermittler zur Herkunft

02.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:39 Uhr

Spürhunde durchsuchten Treibgut, das im Rechen der Staustufe hängen bleibt. −Fotos: Konze

Nach dem Fund eines toten vier bis sechs Jahre alten Buben in der Donau nahe dem oberbayerischen Vohburg hat die Kripo am Donnerstagvormittag eine weitere Suchaktion ohne Ergebnis beendet. Unterdessen werden neue Spekulationen laut.



Lesen Sie mehr zum Thema
Leichenfund bei Vohburg: Es war ein Bub im Vorschulalter
Toter Bub in der Donau: Suche bei Vohburg läuft heute weiter

So wurde am Donnerstag das vom Rechen der Staustufe aufgefangene Treibgut mit Spürhunden untersucht, um dort nach möglichen Beweisstücken zu schauen. Mit dem Rechen der Staustufe werden Gegenstände aus dem Fluss gesiebt, damit die Fremdkörper nicht die Kraftwerkstechnik beschädigen.

Weiterhin fuhren Mitglieder des Technischen Hilfswerks mit einem Boot, das mit Sonargerät und Unterwasserkamera ausgerüstet ist, die Donau vor der Staustufe ab. Eine erste Aktion musste die Polizei in der vergangenen Woche einstellen, weil das Wasser zu unruhig war. Mit der Technik könnten eventuell verdächtige Gegenstände am Boden des Flusses geortet werden. Es sei allerdings nichts gefunden worden, berichtete Polizeisprecher Michael Graf nach der Aktion.

Kripo legt sich nicht auf Verbrechen fest

Die Kripo will sich bislang zwar nicht auf ein Verbrechen festlegen, hat allerdings eine Ermittlungsgruppe zu dem Fall gebildet. Der tote Junge ist wahrscheinlich zwischen Ingolstadt und Vohburg in die Donau geworfen worden sein.

Die Polizei schließt auch nicht aus, dass die Leiche von einer Brücke der A9 in den Fluss geworfen worden ist. Dies sei theoretisch denkbar, aber bislang nur eine Spekulation, sagte Polizeisprecher Michael Graf. „Das ist eine von vielen Möglichkeiten.“ Auch aus diesem Grund würden die Fälle von vermissten Kindern aus dem benachbarten Ausland ebenfalls überprüft. Die Überprüfung der in Bayern vermissten Kinder laufen ebenso, bestätigte eine Polizeisprecherin.

Kanufahrer hatte Kinderleiche gefunden

Vorletzte Woche hatte ein Kanufahrer bei Vohburg den Leichnam des Buben in der Donau entdeckt. Der tote Junge war verpackt und lag bereits eine längere Zeit im Wasser. Die Ermittler warten auf weitere Erkenntnisse auch durch die noch laufende gerichtsmedizinische Untersuchung der Leiche. Wie der Bub ums Leben kam, ist bislang völlig unklar.

− dpa/red