Pfaffenhofen
Spielfreude stets auf höchstem Niveau

Theatergruppe Hettenshausen feiert ihr 40-Jähriges mit viel beklatschtem Jubiläumsprogramm

30.10.2022 | Stand 22.09.2023, 3:57 Uhr
Wolfgang Kollmeyer

Über donnernden Applaus konnten sich am Ende alle Mitwirkenden der Jubiläumsfeier freuen. Fotos: Kollmeyer

Von Wolfgang Kollmeyer

Hettenshausen – Viel Beifall zum 40-jährigen Jubiläum hat es bei der Theatergruppe Hettenshausen gegeben – doch nicht, wie üblich, nur für ein bloßes Theaterstück, sondern für die gesamte Jubiläumsfeier, die an zwei Wochenenden über die Bühne ging.

Die Theatergruppe hatte ihre Mitglieder und gemeinsam die Theaterfreunde aus Hettenshausen und Umgebung zu den Veranstaltungen eingeladen, und sehr viele von ihnen kamen in den Schrätzenstaller-Saal. Sie wurden von der stellvertretenden Vorsitzenden Hermine Wörl begrüßt und die Moderation des Abends übernahm in launigem Ton Gerhard Daxberger, der auch auf die Geschichte der Theatergruppe einging. So wurden bereits Anfang der 1970er Jahre bei den Weihnachtsfeiern des FC Hettenshausen kleine Einakter gespielt, doch zur richtigen Gründung einer Theatergruppe kam es erst 1982 durch Werner Wörl, Anton Stampfl senior und Erich Breitner, die zu Ostern 1982 das Stück „Thomas auf der Himmelsleiter“ auf die Bühne brachten.

Dann folgten jährlich Aufführungen, und seit Ostern 1992 werden die Stücke jeweils an drei Wochenenden vor Ostern gespielt – bis auf die Zeit der Corona-Pandemie, denn 2020 sollte eigentlich das Stück „Der Fußball Kini“ aufgeführt werden – dieses Stück ist jetzt für Ostern 2023 geplant.

Seit der Gründung der Gruppe spielten 70 Laienspieler in insgesamt 418 Rollen, Hans Nischwitz allein in 27 Rollen und Gerhard Daxberger in 22 Rollen. Beim Bühnenbau war anfangs vieles noch provisorisch, doch durch die Erfolge der Theatergruppe und die vielfältigen beruflichen Qualifikationen der Mitglieder wurden im Laufe der Jahre Bühne, Kulissen, Beleuchtung und Technik immer professioneller – sogar die Kostüme werden selbst geschneidert.

Der Elan und die Begeisterung der Spieler waren aber von Beginn an immer auf hohem Niveau. Ein Höhepunkt in der Theatergeschichte war 1998 bei der 1200-Jahrfeier Hettenshausens das Stück „Birnbaum und Hollerstauden“ von Josef Maria Lutz. Aber auch in den Folgejahren wurden Besucherrekorde immer wieder gebrochen.

Gerhard Daxberger präsentierte aber nicht nur die Historie des Vereins, sondern auch Filmausschnitte aus vergangenen Aufführungen wie die Einakter „Häuserl mit Herz“und „Thomas auf der Himmelsleiter“ oder aus Stücken wie „Der verkaufte Großvater“ .

Und damit das anwesende Publikum nicht nur mit Filmausschnitten unterhalten wurde, gab es einige Überraschungen. So präsentierten die Theatermitglieder in einem Sketch verschiedene Herren-Bekleidungsstücke, immer versehen mit dem bekannten Werbespruch Spruch „Otto – find ich gut“, so dass das Publikum fast an eine Werbeveranstaltung glauben konnte. Doch als dann als letztes Stück Damendessous präsentiert wurden, stürmte „Otto“, nackt, nur mit einem Karton bekleidet, auf die Bühne, um das „rote Nichts“ schnell zurückzuholen – denn das fand Otto gar nicht gut.

Dieser Sketch brachte den Akteuren donnernden Applaus ein. Gleiches galt später auch für die Sketche, die zwischen die Filmausschnitte eingestreut wurden, wie etwa „Bauer und Tochter“. Bei diesem ließ die schlaue Tochter auf Krankenschein Urinproben der Hauskuh beim Hausarzt untersuchen, da eine Untersuchung beim Tierarzt zu teuer war. Den Ausklang des Abends bildete der Sketch „Morgengymnastik“, bei dem statt Gymnastik ein Rezept zum Braten eines Hähnchens aus dem Radio erklang, und der arme, von Rückenschmerzen geplagte Mann viel erleiden musste.

Bei einer Jubiläumsveranstaltung durften dann Ehrungen für langjährige Bühnenpräsenz nicht fehlen: Für 25 Jahre geehrt wurden Willi Hiereth, Steffi Schreistetter, Melanie Schweiger, Andreas Seemüller, Corinna Pausch, Franz Walter, Heidi Amend, Silvia Dori, Maria Regensburger und Rosi Gollnhofer.

PK