Pfaffenhofen
SPD setzt einstimmig auf Markus Käser

47-jähriger Strategieberater als Direktkandidat für die Landtagswahlen 2023 nominiert

30.10.2022 | Stand 22.09.2023, 3:57 Uhr

Markus Käser (von rechts) tritt zum dritten Mal als SPD-Direktkandidat für den Landtag an. Werner Hammerschmid ist Direktkandidat für den Bezirkstag, Martin Noß und Elke Drack versuchen sich als Listenbewerber für den Landtag. Foto: Zinner

Pfaffenhofen – Aller guten Dinge sind drei. Das hat sich wohl die SPD des Stimmkreises Pfaffenhofen bei der Wahl ihres Direktkandidaten für die Landtagswahl 2023 gedacht, denn sie schickt zum dritten Mal Markus Käser ins Rennen. Im Wolnzacher Gasthof zur Post stimmten alle 32 bei der Versammlung anwesenden Sozialdemokraten für seine Kandidatur.

Der 47 Jahre alte Käser ist Strategieberater. Bei der Landtagswahl 2013 erreichte er 9,8 Prozent der Direktstimmen. Käser erinnerte die Anwesenden noch einmal an den damaligen Wahlkampf, in dem die seinerzeitige SPD-Bundesvorsitzende Andrea Nahles zu Besuch war und er außerdem mit dem elektrischen Innenstadt-Express bis nach Vohburg tourte. Käser hob zudem Projekte im Landkreis hervor, in denen er sich engagiert. Er ist Co-Vorsitzender und Mitgründer des Direktvermarkter Pfaffenhofener Land, der regionale Lebensmittel an die Menschen bringt. „Wir versuchen Lieferketten zurückzuholen, so gut es geht“, erklärte Käser. Zudem ist er Mitgründer der Wohnungsbaugenossenschaft, Gründungsmitglied und Sprecher der Bürgerenergiegenossenschaft Landkreis Pfaffenhofen sowie Vorstand der Landesvereinigung Bürgerenergie Bayern. In diesem Rahmen will er sich für den Bau von mehr Windrädern einsetzen.

Käser ist in den Projekten überparteilich tätig, doch sie repräsentieren auch die Themen, auf die er seinen Schwerpunkt im Wahlkampf setzen will. Was in Käsers Rede auffiel: Er betonte, nicht auf all die anderen Parteien schimpfen zu wollen, aber für einen Landespolitiker aus einer anderen Partei hatte er durchaus anerkennende Worte übrig: Hubert Aiwanger. Gegenüber Aiwanger habe er den Wunsch nach mehr Windrädern im Landkreis geäußert. Der helfe, so gut er kann. „Aber er hat einen Koalitionspartner, der nicht will. Deswegen muss erst die CSU weg.“ Mit den Freien Wählern kämen sie im Landkreis gut klar, bemerkte Käser auch. Gegenkandidaten zu ihm gab es keine.

Konkurrenzlos setzte sich auch der SPD-Direktkandidat für den Bezirkstag, Werner Hammerschmid, durch. Der 55-jährige ist Notfall-Sanitäter und dritter Bürgermeister seines Heimatortes Wolnzach. Außerdem sitzt er im Aufsichtsrat der Ilmtalklinik. Kein Wunder also, dass Hammerschmid in seiner Rede den Fokus auf den Gesundheitsbereich legte. Auch er teilte dabei einen Seitenhieb an die CSU aus. „Das einzige, was die mit dem Sozialen verbindet, ist der Name der Partei“, so Hammerschmid. „Überall arbeitet man am Anschlag: Krankenschwestern, Rettungshelfer und so weiter.“ Darum sei es ihm wichtig, in den Bezirkstag einzuziehen, um das Soziale der SPD einzubringen. Auch Hammerschmid wurde von allen Anwesenden als Kandidat bestätigt.

Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker zeigte sich erfreut über die Wahl von Käser und Hammerschmid. Über Käser sagte er: „Ich kenne keinen zweiten in Bayern, der auf kommunaler Ebene so viel schafft.“ Und auch Hammerschmid lobte er: „Werner sagt auch, was er denkt. Er steht für die Positionen ein, die er für richtig erachtet.“

Auch Listenbewerber hatte die SPD einige vorzuweisen (siehe unten). Hier zeigt sich aber erst bei der Bezirksversammlung, ob sie bei der Wahl 2023 auch antreten werden.

DIE LISTENBEWERBER

Elke Drack (56) aus Oberstimm, Pfaffenhofens stellvertretende Landrätin, ist Listenbewerberin der SPD für den Landtag. Sie will ihren Fokus auf soziale Themen mit Schwerpunkt Familie und Kinder legen. Soziale Gerechtigkeit ist ihr ebenfalls wichtig. Im Kreistag ist sie seit 16 Jahren vertreten.

Martin Noß (38) lebt in Scheyern, ist Notfallsanitäter und leitet den Rettungsdienst Dachau. Der Listenbewerber für den Landtag benennt das Gesundheitswesen, bezahlbaren Wohnraum und den Einsatz für Familien als seine Schwerpunkte.

Katrin Kermer (40) ist examinierte Pflegefachkraft und lebt in Pfaffenhofen. Sie ist Listenbewerberin für den Bezirkstag.