Die Fußballer des TSV Jetzendorf haben das Auftaktspiel der Landesliga Südwest gewonnen. Vor der stattlichen Kulisse von rund 450 Zuschauern besiegte das Team von Trainer Stefan Kellner am Freitagabend Lokalrivale FC Ehekirchen mit 2:1 – und vergoldete damit die Feierlichkeiten rund um das 100-jährige Vereinsbestehen.
„Wir waren von Beginn an klar spielbestimmend, haben uns in der Abwehr aber zweimal von langen Bällen überraschen lassen“, analysierte Kellner die Anfangsphase. So verhinderte Keeper Jeremy Manhard gegen den alleine vor ihm auftauchenden Maximilian Schmid den Rückstand und ein Kopfball der Gäste landete an der Oberkante der Latte. Auf der Gegenseite hatte der starke Thomas Nefzger eine große Chance, verzog aber knapp. Nach einer knappen halben Stunde ging der TSV in Führung. Nach einem Angriff durch die Mitte behauptete Hannes Frank mit dem Rücken zum Tor den Ball, setzte sich durch und schoss ein. „Die erste Halbzeit ging an Jetzendorf. Wir hatten Probleme in die Zweikämpfe zu kommen, haben hinten aber zumindest ordentlich verteidigt“, sagte Ehekirchens Trainer Benjamin Flicker. Kellner dagegen sah eine gute erste Hälfte seines Teams.
Und auch mit der Anfangsphase der Zweiten war er zufrieden. Als Ehekirchens Jakob Schaller dann für ein Handspiel die Gelb-Rote Karte bekam, sollte dies eigentlich ein weiterer Vorteil für die Jetzendorfer sein. „Doch gegen zehn Mann haben wir uns dann auf einmal schwer getan. Wir haben hinten viel zu sorglos agiert und die Partie hätte kippen können“, ärgerte sich Kellner. Folgerichtig gelang Rückkehrer Christoph Hollinger zunächst nach einem langen Ball und der folgenden Ablage seines Mitspielers der Ausgleich. Danach liefen die Ehekirchener noch zweimal alleine auf Manhard zu – vergaben aber. „Die Dinger müssen wir nutzen, dann steht es 2 oder sogar 3:1“, haderte Ehekirchens Flicker. Auch wenn Kellner diese Phase seines Teams überhaupt nicht gefiel, so lobte er zumindest „dass wir weiter alles versucht haben und auch weiter viele Abschlüsse und Chancen hatten.“ Am Ende gab es für sein Team schließlich doch noch das Happy End. Einen von „gefühlt 100 Standards“ (Kellner) nutzte in der 86. Minute Geuenich, der nach der Ablage von Lorenz Kirmair nur noch einschieben musste.
„Ich denke, dass der Sieg über die 90 Minuten verdient ist, weil wir die Mannschaft waren, die Fußballspielen wollte, während es Ehekirchen fast nur über lange Bälle versuchte.“ Spielerisch sah der TSV-Coach schon viel Gutes, wie er sagt. „Und auch unsere Körpersprache war top.“ Bei langen Bälle agiere sein Team allerdings oftmals zu sorglos. „So kommt der Gegner mit sehr einfachen Mitteln zu Großchancen, da müssen wir noch besser verteidigen.“
Aus Flickers Sicht wäre aufgrund der klaren Chancen seines Teams in Hälfte zwei ein Remis in Ordnung gegangen. Der Wolnzacher haderte zudem ein wenig mit dem Unparteiischen. „Normalerweise sage ich nichts zum Schiri, aber aus meiner Sicht sind alle 50:50-Entscheidungen gegen uns getroffen worden.“ Kellner entgegnete: „Das sehe ich nicht so. Viel mehr hatten die Ehekirchener Glück, nicht noch einen Platzverweis zu kassieren, so wie sie unsere Stürmer bearbeitet haben.“ Einig waren sich beide Trainer bei der Gelb-Roten Karte für Schaller. „Die war berechtigt, so ein Handspiel darf uns nicht passieren“, sagte Flicker, der insgesamt eine „tolle Landesliga-Partie mit viel Tempo“ sah.
PK
TSV Jetzendorf: Manhard, Geuenich, Donnert, Stöckl, S. Nefzger, T. Nefzger, Frank, Beiz, Rist, Kothmair, Kirmair (Kobold, Schröder). – Tore: 1:0 Frank (30.), 1:1 C. Hollinger (62.), 2:1 Geuenich (86.). – Gelb-Rote Karte: Schaller (Ehekirchen, 59.). – Schiedsrichter: Haase (ASV Burglengenfeld). – Zuschauer: 450.
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