Ilmtalklinik Pfaffenhofen
Sanierung und Neubau am Mainburger Krankenhaus vorerst gestoppt

Strukturreform: Klinik in Schwebezustand versetzt – Geschäftsführer Degen widerspricht „Tod auf Raten“-These

15.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:01 Uhr |

Das Mainburger Krankenhaus bleibt noch etwas länger, wie es eben ist. Die Sanierung des OP-Trakts und der Neubau des MVZ sind vorerst auf Eis gelegt worden. Foto: PK-Archiv

Die zunehmende Unsicherheit in der deutschen Krankenhauslandschaft hat auch die Ilmtalklinik GmbH längst erreicht. Doch während am Pfaffenhofener Krankenhaus zumindest die ersten Baumaßnahmen der Generalsanierung auf Hochtouren laufen, befindet sich das Mainburger Krankenhaus spätestens jetzt im Schwebezustand.



Der Kelheimer Kreistag hat die schon weit gereiften Pläne zur Sanierung des OP-Trakts und den Neubau eines Medizinisches Versorgungszentrums (MVZ) fürs Erste auf Eis gelegt. Insgesamt um die 20 Millionen Euro hätte die Rundumerneuerung der beiden OP-Säle sowie das Bauprojekt auf dem Krankenhausparkplatz kosten sollen. Für das MVZ hätte der Kreis Kelheim komplett alleine aufkommen müssen, für die OP-Säle die Ilmtalklinik eigentlich auf eine hohe Fördersumme gehofft. „Gut die Hälfte ist durchaus möglich“, berichtet Geschäftsführer Christian Degen.

Lesen Sie auch: Verdrängungswettbewerb der regionalen Krankenhäuser: Wer bleibt auf der Strecke?

Doch daraus wird jetzt erstmal nichts. Das Bayerische Gesundheitsministerium hat der Klinikleitung unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass für derartige Projekte aufgrund der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erlassenen Strukturreform kein Fördergeld locker gemacht werde. „Sie haben uns empfohlen, das Projekt eine Zeitlang auf Eis zu legen“, sagt Degen. „Bis Herbst tun wir das jetzt auch. Dann evaluieren wir alles neu – falls sich bis dahin der weitere Weg langsam weist.“

Mainburger Krankenhaus in der Warteschleife



Ein gewisses Verständnis zeigt Degen für die Ansage aus dem Ministerium. „Ich habe ehrlich gesagt in der aktuellen Situation nichts anderes erwartet“, führt er aus. Das Mainburger Krankenhaus sei durch die Reform in die Warteschleife versetzt worden. Trotzdem tritt er Aussagen deutlich entgegen, die im Stopp der Baumaßnahmen jetzt den Anfang vom „Tod auf Raten“ sehen, wie es ein Kelheimer Kreisrat laut Degen in der Sitzung wohl formuliert hat. Der allgemeine Stopp sei nämlich keine große Sache. Die zwei OP-Säle des Krankenhauses seien von der technischen Ausstattung her ohnehin auf dem neuesten Stand. „Und die Räume des Krankenhauses funktionieren alle. Da herrscht kein akuter Handlungsbedarf“, so Degen. „Der Landkreis Pfaffenhofen ist bei alledem ohnehin außen vor“, fährt er fort. Pfaffenhofen zahle keinen Cent. Die Projekte seien zumindest finanziell eine alleinige Angelegenheit des Landkreises Kelheim.

pat

Artikel kommentieren