Geisenfeld
„Riesen-Nachfrage“ beim Hort

Infos aus der Bürgerversammlung zu den Themenbereichen Kinder und Senioren – Auftakt einer Serie

11.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:58 Uhr

Der Kindergarten Regenbogen soll bis September 2023 einen zweigruppigen Anbau erhalten. Damit will die Stadt die Versorgung mit Kindergartenplätzen auch in nächster Zeit sicherstellen. Foto: Archiv GZ

Von Maggie Zurek

Geisenfeld – Was sind die zentralen Arbeitsschwerpunkte der Geisenfelder Kommunalpolitik? In der ersten Bürgerversammlung seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie hat Bürgermeister Paul Weber (USB) dazu umfassend Auskunft gegeben. Bereits berichtet haben wir über das zentrale Thema „Verkehrsentlastung“, es kamen aber auch noch weitere Punkte detailliert zur Sprache, über die wir im Rahmen einer kleinen Sommerserie berichten werden. Den Auftakt machen dabei die Maßnahmen für Kinder, Jugendliche und Senioren aber auch in Sachen Gesundheitsvorsorge.

Vorab freute sich der Rathauschef mitteilen zu können, dass die städtischen Kita-Gebühren „weit unter dem Durchschnitt“ vergleichbarer Kommunen liegen. Allerdings sei die Kinderbetreuung derzeit ein „spannendes Thema“. Der Grund: Angesichts des wachsenden Bedarfs gerate die Kommune räumlich an „Kapazitätsgrenzen“. Ab September könne man noch für jedes hier lebende Kind ab drei Jahren einen Platz sicherstellen und man hoffe, dank des neuen, inzwischen viergruppigen Kindergartens „Tabeki“ und des zweigruppigen Anbaus beim Kindergarten Regenbogen längerfristig „safe“ zu sein, betonte Weber.

Laut Statistik liest sich die Lage wie folgt: In den sechs Einrichtungen (vier davon städtisch) sind von 435 Plätzen ab Herbst noch 18 (teils personalbedingt) unbelegt. Für die unter Dreijährigen verfügt die Kinderkrippe „Tabeki“ über 88 Plätze, von denen ab September 72 gebucht sind.

Riesige Nachfragefür den Kinderhort

Eng wird es wegen der „riesigen Nachfrage“ im Hort, weshalb ein Teil der 136 angemeldeten Schüler ab September in Räumen der Mittelschule und auch im ehemaligen Hausmeistergebäude unterkommen wird. Für diese Lösung sei man Schulleiter Dietmar Weichinger dankbar. Weil die Schule indes zukünftig mit Blick auf die Bevölkerungsentwicklung selber vermehrt Kapazitäten brauchen wird, ist das „auf Dauer“ aus Sicht Webers keine Lösung. Eine solche zeichnet sich aber mit Vollendung des Klosterstadel-Umbaus ab. Durch den Umzug der Bücherei in das dort neu geschaffene Medienzentrum werden im Schulzentrum Räume frei.

Was bleibt, ist die Problematik des Fachkräftemangels. Um die zu meistern, sei man bemüht, dem Personal „gute Rahmenbedingungen“ und einen „attraktiven Arbeitsplatz“ zu gewährleisten, so Weber.

Um auch den Jugendlichen bei Problemen „frühzeitig zur Seite zu stehen“, hat die Stadt laut Weber im Übrigen einen Jugendsozialarbeiter an der Schule installiert. Zwei weitere pädagogische Fachkräfte begleiten im städtischen Jugendzentrum, das ständig steigende Besucherzahlen (derzeit 15 bis 30 Kinder pro Tag) vermeldet, Aktionen von der gemeinsamen Gestaltung des Gartens über politische Bildung bis zur Renovierung der Juz-Räumlichkeiten.

Auf der To-do-Liste der Kommune steht laut Bericht die sukzessive Aufwertung der Spielplätze im öffentlichen Raum. Derzeit sind Unterpindhart und Ilmendorf an der Reihe. Auch dem von einer Unterschriftenliste gestützten Wunsch nach einer Ertüchtigung des Skaterparks wolle man nachkommen.

Barrierefreiheitund Pflegeangebote

Dass man in Geisenfeld nicht nur die junge Generation im Blick hat, unterstrich Weber mit dem Hinweis auf die Verbesserung der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum, die – bereits unter seinem Vorgänger begonnen – nun sichtbare Auswirkungen im Bereich des Stadtkerns zeige. Bei der Bevölkerung gut angekommen sei die im Zuge der Pflasterarbeiten vorm Historischen Rathaus gestaltete Plattform.

Mit Blick auf eine älter werdende Gesellschaft gewinnt das Thema „betreutes Wohnen“ an Bedeutung, weshalb die Stadt hier offenbar im Gespräch mit Investoren und Bauträgern ist. Zudem hoffe man auf ein landkreisweites „Pflegeplatz-Management“, das Betroffenen bei der Suche helfen könnte.

Für die Zukunft „gut aufstellen“ möchte sich die Stadt im Bereich der Gesundheitsvorsorge. Daher begrüßte Weber das im Neubaugebiet Pfaffenbergweg von örtlichen Investoren geplante Gesundheitszentrum. Doch wolle man zudem Anreize schaffen, damit sich Fachärzte bisher nicht vertretener Fachrichtungen und sonstige Fachkräfte aus dem Bereich Gesundheit in der Innenstadt ansiedeln. Angedacht ist hier unter anderem ein „Pilotprojekt“, das unter bestimmten Bedingungen eine Förderung bis zu 10000 Euro für die Dauer von zwei Jahren gewährleisten könnte.

GZ