Pfaffenhofen
Pfaffenhofener Montessorischüler fassen 20 Geschichten in einem eigenen Buch zusammen

Von Rittern und kaputten Füßen

26.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:43 Uhr
Wolfgang Kollmeyer

Schritt für Schritt: Von der Covergestaltung über das Drucken bis zum Binden – die Kinder Katzenklasse an der Pfaffenhofener Montessorischule haben ihr eigenes Buch herausgebracht. Fotos: Kollmeyer

Von Wolfgang Kollmeyer

Pfaffenhofen – Ausgelöst durch die Vorstellung des Lieblingsbuchs „Shyla und die Suche nach dem Ende des Regenbogens“ durch ihre Klassenkameradin Sophie hatten die Kinder der dritten und vierten Klasse der Pfaffenhofener Montessorischule die Idee, eigene Geschichten zu schreiben. Dabei kamen so viele Erzählungen zusammen, dass es sich wirklich lohnte, alle in einem Buch zusammenzufassen – und so entstand das „Große Geschichtenbuch der Montessori-Katzenklasse 2022“.

Bereits zuvor hatten sich die Kinder in einem Projekt mit der nordischen Götterwelt befasst, aus dem das Theaterprojekt „Der Götterbote“ entstand, das dann auch als Geschichte in der Klassenzeitung veröffentlicht wurde. Da dieses Projekt während des Corona-Lockdowns online bearbeitet wurde, konnten die Kinder alle zur gleichen Zeit ihre Texte schreiben, wie Lehrerin Uta Klostermann erläutert. Und im zweiten Projekt bearbeiteten die Kinder das Märchen „Rotkäppchen“ in „Rotkappi“ um.

Ein Buch mit 20 Geschichten

Auch diese Geschichte veröffentlichten sie in ihrer Klassenzeitung. In gemeinsamer Arbeit trugen die Kinder ihre über zwanzig Geschichten für ihr Buchprojekt zusammen, Geschichten wie „Der Nachtvogel“, „Das Ritter-Abenteuer“, „Der kaputte Fuß“, „Die Neue Freundin“ oder „Der Unfall“.

Uta Klostermann tippte die Texte für alle, und da Sophies Opa Rudolf Hinter in Rohrbach einen eigenen Buchverlag hat, bot er an, dass das Buch für die Kinder als Erinnerung bei ihm im Carl Gerber Verlag hergestellt werden sollte – aber nicht von ihm, sondern von den Kindern selbst, ganz nach dem Motto von Maria Montessori „Hilf mir, es selbst zu tun“.

Bei den knapp 30 Kindern der beiden Klassen entwickelte Rudolf Hinter einen genauen Ablaufplan, bei dem die Kinder in drei Gruppen aufgeteilt die Arbeiten erledigen konnten, ohne sich dabei in die Quere zu kommen.

Kinder kernen einiges über Druckmaschinen

Während die eine Gruppe mit Sophies Papa am PC das Titel-Cover mit eigenem Namen vorbereitete und ausdruckte, saß die andere Gruppe im anderen Raum und schaute eine Dokumentation über Druckmaschinen und die dritte Gruppe lauschte dem Autor Alois Lacher, der sein Buch „Wacki“ vorstellte.

Nachdem die zweite Gruppe sich über Druckmaschinen schlau gemacht hatte, erläuterte Autor Stefan Jakubek ihnen sein Buch „Shyla“. So ging es munter weiter im Ablaufplan mit dem Ausdrucken und Binden der Bücher an der Bindemaschine mit dem Cover in der ausgesuchten Farbe.

Nachdem sich alle gestärkt hatten, ging es aufgelockert weiter mit Spielen, Malen, Schatzsuche oder Kreuzworträtseln, bis der Bus vor der Tür stand, um alle zurück zur Schule zu bringen. Nicht nur Uta Klostermann war begeistert, wie viele tolle Geschichten zusammen gekommen waren und wie die Kinder mit Feuereifer dabei waren.

Auch den Kindern gefiel der Tag, sie hatten nicht nur viel gelernt, sondern auch ein eigenes Buch mit den vielen Geschichten aus ihrer Klasse als Erinnerung, das galt besonders für die Kinder, die nach der vierten Klasse die Schule wechseln werden.

PK