Backen ist ihre Leidenschaft. Erst nach Rezept, dann experimentierte sie selbst und entwarf ihre eigenen Kuchenkreationen. Jetzt hat Anja Schneider sogar ihr eigenes Backbuch herausgebracht. Passend zum Eberhoferkrimi „Guglhupfgeschwader“, der aktuell in den Kinos zu sehen ist, erscheint Schneiders Rezeptsammlung „Gugelhupfglück. Das Comeback eines Klassikers – jetzt noch gugeliger“.
Dass es dabei um weit mehr als ein einfaches Gebäck handelt, zeigt schon der Name: In Süddeutschland und Österreich ist eher die Schreibweise Guglhupf verbreitet, im Duden steht allerdings Gugelhupf als korrekte Variante; die Schweizer wiederum sprechen von einem Gugelhopf, im Elsass heißt der Kuchen Kougelhopf.
Darum muss es Guglhupf sein
Warum es für Anja Schneider denn ausgerechnet ein Backbuch über den guten alten Guglhupf geworden ist? „Der Guglhupf ist ein Klassiker, der gerade einen Aufschwung erlebt“, klärt Schneider auf. „Mit einer Form hat man trotzdem viele verschiedene Möglichkeiten, die auch mit der Optik punkten können.“ Zudem seien es meist einfache Rezepte, die jeder nachbacken und nach Lust und Laune dekorieren könne.
Angefangen hat alles vor etwa sechs Jahren mit einem Backblog, den sie mehr oder weniger für ihre Freunde und Bekannten erstellt hat. „Ich wurde immer wieder nach Kuchenrezepten gefragt und habe dann – ohne groß Ahnung davon zu haben – einen Blog eröffnet“, so die 30-Jährige. In den sozialen Netzwerken habe sie dann gesehen, wie andere Blogger ihre Seiten gestalteten und die Bilder der gebackenen Kuchen professioneller dekoriert. So entstand ihr Hobby neben ihrem eigentlichen Beruf im Finanzbereich. „Erst habe ich nur Rezepte nachgebacken, ich hatte mir nicht zugetraut eigene Ideen zu entwickeln“, verrät die Pfaffenhofenerin. Dann fing Schneider an, die Vorgaben minimal zu variieren, bis sie sich immer häufiger überlegt hat, welche Zutaten gut zusammenpassen würden. „Dabei ging auch viel schief“, gibt sie zu. „Einen Kuchen habe ich bis zu zehnmal gebacken, bis er etwas wurde. Andere klappten dagegen gleich beim ersten Mal.“ Natürlich essen die Hobbybäckerin und ihr Verlobter selbst gern Kuchen, doch generell backt sie am liebsten für andere – natürlich auch, um ein Feedback für ihre Kreationen zu bekommen. „Während des Coronalockdowns bin ich meine Kuchen aber leider nicht mehr losgeworden. Ein Kollege hat mich dann an seinen Schwiegervater verwiesen, der ein leidenschaftlicher Kuchenesser ist.“ Von ihm hat sie dann auch immer eine sehr ausführliche Rückmeldung bekommen. „Das war total hilfreich“, erzählt Schneider.
Viele Verlage lehnten ab
Für ihre Abonnenten in den sozialen Netzwerken plante die Pfaffenhofenerin schließlich einen Themenmonat über den Guglhupf anzubieten. Auf der Suche nach Rezepten sind ihr immer mehr Variationen eingefallen: mit Schoko, Nuss, weihnachtlich mit Schuss, Frischkäse, sogar eine Variante mit Weißbier hat sie kreiert, einen Hugoguglhupf nach dem bekannten Cocktail und einen Mozartguglhupf mit Pistazie. „Am Ende hatte ich fast zu viele Rezepte, so dass mir die Idee mit dem Buch kam“, erzählt Schneider. Bei etwa 15 Verlagen hat sich die Hobbybäckerin beworben, bekam aber lauter Absagen. „Ich hatte schon keine Hoffnung mehr, doch am Schluss konnte ich mich zwischen zwei Verlagen entscheiden.“
Jetzt ist die 30-Jährige gespannt, wie das Buch bei den Lesern ankommt und wie hoch die Auflage wird. „Viele Freunde, Bekannte und Verwandte haben mir bereits versichert, dass sie schon ein Exemplar bestellt haben.“ Jetzt herrscht bei der Pfaffenhofenerin aber gerade Flaute beim Backen, da sie in den vergangenen Wochen und Monaten ständig mit dem Thema beschäftigt war. „Und auch mein Freund ist ganz froh darüber, dass es mal keinen Kuchen gibt“, sagt sie.
• Das Kochbuch „Gugelhupfglück“ gibt es für 15 Euro beim Frechverlag. 44 Rezepte von fruchtig über schokoladig und nussig bis beschwipst können das ganze Jahr über nachgebacken werden.
Marzipan-Guglhupf
• 200 Gramm Marzipan
• sechs Eier
• 220 Gramm Butter
• ½ Fläschchen Bittermandelöl
• 200 Gramm Puderzucker
• 270 Gramm Mehl
• ½ Päckchen Backpulver
• eine Prise Salz
• 200 Milliliter Schlagsahne
• Puderzucker
• Butter und Mehl für die Form
Zubereitung
Eine Guglhupfform dünn, aber gründlich, mit Butter einpinseln und mit Mehl ausstäuben. Den Ofen auf 175 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Marzipan in kleine Stücke zupfen und in eine Schüssel geben. Zusammen mit den Eiern mehrere Minuten lang aufschlagen, bis eine cremige Masse entstanden ist. Anschließend die Butter und das Bittermandelöl hinzugeben. In einer Schüssel Puderzucker, Mehl, Backpulver und Salz vermischen, abwechselnd mit der Schlagsahne zum Teig geben und kurz verrühren.
Wenn ein glatter Teig entstanden ist, diesen in die vorbereitete Form geben. Für 45 Minuten backen, herausnehmen, zehn Minuten abkühlen lassen und dann stürzen. Vor dem Servieren etwas Puderzucker darüber sieben.
PK
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