Wolnzach
Nächster Zirkus erst wieder 2024

Tonelli holt den 2022 ausgefallenen Zirkus heuer nicht nach – es bleibt beim angestammten Turnus

05.01.2023 | Stand 17.09.2023, 6:13 Uhr

Clownerie und Artistik vom Zirkus Tonelli gibt es erst wieder 2024 zu sehen – dann nach vierjähriger Pause, da die Zirkusvorstellungen 2022 der Corona-Pandemie zum Opfer fielen. Foto: WZ-Archiv

Von Katrin Rebl

Wolnzach – Bekanntlich alle zwei Jahre am Unsinnigen Donnerstag verzaubert der Wolnzacher Laienzirkus Tonelli tausende Besucher. Bei diesem Turnus bleibt es auch, nachdem 2022 – es wäre eigentlich ein Zirkusjahr gewesen – Corona die Pläne durchkreuzte. Der beim letzten Mal ausgefallene Zirkus wird nämlich nicht in diesem Fasching nachgeholt, was durchaus eine Überlegung war. Vielmehr wird Tonelli erst wieder 2024 – gemäß dem gewohnten Turnus – den Manegenvorhang öffnen. Kleine Entschädigung: Heuer wird es dafür endlich wieder einen Tonelli-Ball geben.

Die Entscheidung zum Zirkus ist laut Georg Hölzl, Tonelli-Vorsitzender und Zirkusdirektor, im Elferrat letztlich recht einhellig gefallen. „Wir haben einfach mehr Argumente gefunden, 2023 keinen Zirkus zu machen“, sagt er. Intern sei es bereits vergangenen Sommer klar gewesen, „dass wir nicht mit einem Zirkus 2023 planen“. Zum einem fehlte zu dem Zeitpunkt immer noch die Planungssicherheit, was Corona betrifft. Die Befürchtung: Sollten Mitwirkende oder Helfer ausfallen, könnte man so ein Riesenprojekt nicht so einfach verschieben. Das wichtigste Argument, nicht vom bestehenden Turnus abzuweichen, sei aber die Tatsache gewesen, dass dem Verein im Jahr 2028 ein großes Jubiläum ins Haus steht: nämlich das 100-jährige Bestehen. Deshalb soll 2028 auf jeden Fall ein Zirkus stattfinden, der den Geburtstag dieses durchaus ungewöhnlichen Vereins gebührend würdigt. Es bleibt also dabei: 2023 ist nach Tonelli-Rechnung kein Zirkusjahr und wird auch keines. Erst 2024 heißt es dann wieder „Manege frei“ für die Künstler- und Artistentruppe.

Dass der Zirkus 2022 der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen ist, bedauert Hölzl sehr. „Aber es ist halt so und nicht zu ändern.“ Damit werden zwischen dem letzten und dem nächsten Zirkus ganze vier Jahre liegen. Besonders schade sei das für die Kinder, sagt Hölzl. „Für sie tut es mir am meisten leid.“ Für die Jüngsten seien vier Jahre schon eine beachtlich lange Spanne. Oft wirkt der Nachwuchs nämlich schon ab dem frühesten Kindergartenalter mit, viele schnuppern mit gerade mal drei Jahren oder noch früher das erste Mal Zirkusluft. Den Start ihrer Tonelli-Karriere bei den Bambini – das ist die Gruppe der jüngsten Mitwirkenden – werden jetzt so manche zwangsläufig überspringen. Beim letzten Zirkus waren sie noch zu jung, beim nächsten sind sie bereits zu alt für diese Gruppe. „Das ist unwiederbringlich“, findet Hölzl. „Als Erwachsener ist so ein Ausfall nicht so schlimm, wir haben alle schon einige Zirkusjahre erlebt.“ Aber für die Kinder sei es bedauerlich, denn diese ersten Erfahrungen seien schon etwas Besonderes und Prägendes.

Abgesehen davon ist man beim Zirkus Tonelli laut Hölzl überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Denn wäre heuer Zirkus gewesen, hätte man noch dazu bereits vergangenen Sommer mit dem Training beginnen müssen. In Stimmung dafür sei wegen der Corona-Unsicherheit aber keiner so richtig gewesen. „Das wäre alles irgendwie halbherzig gewesen“, so Hölzl. Für 2024 rechne man dagegen mit wieder mehr Gewissheit – „und da trainiert es sich auch gleich ganz anders“.

Was den Faschingsball betrifft, den Tonelli jährlich unabhängig vom Zirkus organisiert, ist dagegen alles in trockenen Tüchern, er kann heuer endlich wieder stattfinden und steigt am Unsinnigen Donnerstag, 16. Februar, in der Volksfesthalle. Rund 1600 Besucher werden erwartet. Der Kartenvorverkauf dafür startet am 28. Januar; Näheres dazu wird rechtzeitig vorher bekanntgegeben.

WZ