Das Akkordeon ist nicht nur in der Volksmusik daheim, sondern ein vollkommen ernst zu nehmendes und überaus vielseitig einsetzbares Orchesterinstrument. Das bewies wieder einmal das gemeinsame Frühjahrskonzert der hiesigen Volkshochschule mit den Musikfreunden Neuaubing-Pasing. Es fand traditionell im Festsaal des Pfaffenhofener Rathauses statt und lockte am Tag des Bürgerentscheids genauso viele Gäste wie üblich an.
Das Kammermusikensemble eröffnete das Konzert in der gut besuchten Matinee mit einer Milonga aus der Feder der Orchesterleiterin Elisabeth Strieder-Szech. Das Werk entpuppte sich als „fröhliche Schwester des argentinischen Tangos“, wie die Komponistin sagte, das speziell auf die Besetzung mit Gitarre, Bassgitarre und zwei Akkordeons zugeschnitten war. Das Publikum war jedenfalls begeistert.
Danach folgte der große Auftritt des gesamten Akkordeonorchesters mit 20 Mitgliedern unter der Leitung von Elisabeth Strieder-Szech, die auch die kurzweilige Moderation übernahm. Zu ihrem 25-jährigen Vereinsjubiläum bei den Musikfreunden präsentierte sie mehrere Eigenkompositionen, die während der Coronapause entstanden sind. Das Publikum lauschte zunächst der Serenade Nr. 3 von Robert Fuchs, die mit einem getragenen Andante begann und sich zu einem munteren Allegro entwickelte. Fröhlich weiter ging es mit der Eigenkomposition „Avanti“, die das Publikum förmlich mitgerissen hat. Einen der Höhepunkte bildete das virtuose Gitarrenkonzert „Fantasia para un Gentilhombre“ mit dem brasilianischen Solo-Gitarristen Henrique de Miranda Rebouças, bei dem das Akkordeonorchester unterstützend und gekonnt im Hintergrund agierte. Mit dem temperamentvollen lateinamerikanischen Standard „Tico tico“ entließ das Orchester das Publikum in die Pause.
Danach belohnte das Publikum die Uraufführungen der Dirigentin wie „Saphir“, dem auf Corona bezogenen Werk „Senza Sofferenza“ (übersetzt: ohne Leiden) sowie einem Rennen der „Oldtimer“ inklusive einer Autohupe mit kräftigem Applaus.
Kein Halten gab es dann bei den Filmmusiken von Ennio Morricone, einem Medley aus dem Western „Spiel mir das Lied vom Tod“, wobei das Orchester gekonnt akustische Spezialeffekte einbaute. Trotz der Überlänge des Konzertes forderte das begeisterte Publikum unter tosendem Beifall am Ende auch noch mehrere Zugaben, bevor das Orchester die Bühne im Festsaal verlassen konnte.
PK
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