Scheyern
Mozartrequiem des Scheyrer Basilikachors: Besinnung und Stille

Alles dreht sich rund um den Tod

14.11.2022 | Stand 19.09.2023, 22:04 Uhr

Basilikachor, Solisten und Konvent freuten sich über ein volles Gotteshaus bei Ihrem Konzert „900+ Liturgie und Klang“. Abt Markus übermittelte zwischendurch Texte, die sich mit dem Thema Tod auseinandersetzten. Foto: Engl

Scheyern – Wunderbare Musik zu einer überaus schwierigen Thematik hat der Scheyrer Basilikachor bei seinem Konzert am Sonntagabend geboten. „Ein Requiem ist immer Musik zu Totenmessen“, kommentierte Abt Markus Eller die Darbietung.

Im Namen der Klostergemeinschaft begrüßte der Abt zahlreiche Besucher in der vollen Basilika. „Heute können wir endlich Liturgie und Klang zusammenbringen“, meinte er einführend. Seine Texte, mit denen er die Musik immer wieder unterbrach und die einzelnen Stücke miteinander verband, bildeten den roten Faden, der die gebannten Zuhörer durch das Konzert leitete. Zusammenfassend meinte der Abt, dass mit dem Mozartrequiem KV 626 wunderbare Musik mit einer schwierigen Thematik geboten werde.

Die Gesamtleitung lag in den Händen des Scheyrer Kirchenmusikers Martin Seidl, der die Stücke sehr körperintensiv dirigierte. Der Basilikachor übernahm den Gesang – und musikalisch verstärkt wurde er durch Alice Köstler-Hösl an der Orgel, Anja Czak, Stefanie Fischer, Katharina Müller, Valentina Cislar, Anita Knöferle, Angelika Sandt, Cornelia Diemer (alle Violine), Barbara Dahler und Hannah Feldmann (beide Viola), Marie Therese Daubner und Caroline Köhler (beide Violoncello), Helmut Scherer (Kontrabass), Claudia Mendel und Julia Gassner (beide Bassetthorn), Maro Köppe und Sebastian Werr (beide Fagott), Hans-Jürgen Huber und Peter Gasser (beide Trompete), Stephan Halbinger (Pauke) sowie Marius Kolb, Helmut Schätz und Auwi Geyer (alle Posaune). Und damit nicht genug: Als Solisten konnten außerdem auch noch Susanne Breu (Sopran), Magdalena Sibig (Alt), Anselm Sibig (Tenor) und Nikolai Ardey (Bass) für den Auftritt gewonnen werden.

Zwischendurch trug Abt Markus immer wieder seine besinnlich-nachdenklichen Texte vor. Er informierte das Publikum quasi nebenbei auch darüber, dass es dem Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart nicht vergönnt gewesen sei, dieses Werk zu Lebzeiten zu vollenden. Diese Aufgabe übernahm nämlich nach seinem Tod in perfekter Weise sein damaliger Schüler Franz Xaxer Süßmayr.

Am Ende des Konzerts schlug die Scheyrer Totenglocke. Als sie erklang, bedeutete dies einen letzten Moment der Besinnung und der Stille, ehe alle Mitwirkenden einen kräftigen Applaus und stehende Ovationen der Besucher entgegennehmen durften. Das letzte Wort hatte dann wieder Abt Markus: „Dank an alle Mitwirkenden und Besucher, die sich mit dem Tod beschäftigen mussten – seien es Gedanken an den eigenen oder den Tod von anderen.“

PK