Seit zehn Jahren
Mit viel Glanz und Kräuselung: Stephanie Traub züchtet Alpakas in Eckersberg

01.09.2022 | Stand 22.09.2023, 6:10 Uhr

Ein absoluter Hingucker sind die Alpakas, die Stephanie Traub auf einer Hofstelle in Eckersberg züchtet. Foto: privat

Jeden Tag ist Stephanie Traub aus Eckersberg bei Pfaffenhofen umgeben von Huacaya-Alpakas. Seit zehn Jahren lebt die jetzt 37-jährige Züchterin und frühere Bilanzbuchhalterin ihren Traum: „Eine Alpakazucht zusammen mit meiner Familie“.



Warum es genau Alpakas geworden sind, war eine Kombination aus dem Wunsch nach Tieren, die mangels Platz nicht zu groß und aufwendig in der Haltung sind, und dem Gedanken, dass die Haltung auch wirtschaftlich interessant sein sollte. „Durch eine Fernsehsendung kam ich auf die damals in Deutschland noch sehr seltenen Alpakas“, sagt sie.

Angefangen hat alles damit, dass ihr Mann eine alte Hofstelle in Eckersberg übernahm und die Familie sich mit den Tieren ein zweites Standbein aufbauen wollte. Zu Beginn waren es fünf Stuten – mittlerweile sind es fast 60 Tiere. Erst vor wenigen Tagen ist eines dazugekommen: Die Stute Leola bekam Nachwuchs. Für das Fohlen überlegt sich die Tierliebhaberin noch einen Namen, denn jedes ihrer Alpakas hat einen.

Geburt immer etwas Besonderes

Die Züchterin berichtet, dass eine Geburt immer etwas Besonderes ist. Man muss lange auf ein Fohlen warten: zwischen zehneinhalb und zwölf Monaten. Dieses Jahr springen 15 Fohlen über die Weiden, ein paar werden noch dazukommen. Im Stall von Stephanie Traub stehen einige erfolgreiche Zuchttiere. Der aktuelle Zuchthengst stammt aus Australien, er gewann dort den Championtitel seiner Klasse.

Vor Corona hat die Familie ihre Tiere auf Alpaka-Zuchtschauen unter dem Namen „Hallertau Alpakas“ ausgestellt. Sie freut sich schon darauf, die Nachzuchten bald wieder zeigen zu dürfen. Auf einer Show werden die Tiere neben dem Körperbau vor allem nach ihrer Faserqualität beurteilt. Stephanie Traub möchte besonders feines Vlies mit viel Glanz und Kräuselung, genannt Crimp, züchten.

Genau deshalb sind die Hofbesichtigungen in Eckersberg mit Einblick in die Zucht und den Hofladen für Groß und Klein ein Höhepunkt. Von der ruhigen Ausstrahlung der Alpakas sind die Leute immer besonders fasziniert. „Mit ihren Knopfaugen, den Puschelohren und der vielen Wolle sind die Alpakas echte Hingucker“, sagt die Züchterin. An den Besichtigungen kann jeder ohne Voranmeldung teilnehmen. Es kostet pro Familie fünf Euro. Die nächsten Termine sind an den Samstagen, 24. September und 15. Oktober, jeweils von 14 bis 15 Uhr.

Alpakawaren im Hofladen

Im Hofladen werden nur Alpakawaren angeboten, denn die wertvollen Tiere tragen auch begehrte Wolle: neben Cashmere und Seide eine der feinsten Naturfasern der Welt. „Früher war dieses Vlies nur dem indianischen Adel vorbehalten“, erzählt die Züchterin. Auf ihrem Hof gibt es Betten, Kissen, Strickgarn und Wolle von den eigenen Tieren sowie Tagesdecken, Stirnbänder, Mützen, Stulpen, Schals, Ponchos, Socken, Schuheinlagen und Kindersouvenirs – in über 20 verschiedenen Farbnuancen.

Für Alpaka-Wanderungen ist hingegen immer eine Anmeldung erforderlich, und zwar online unter info@hal lertau-alpakas.de. Die Teilnahme an den Wanderungen ist allerdings nicht ganz billig: Es kostet 27 Euro pro Teilnehmer. Eckersberg befindet sich nördlich von Pfaffenhofen. Mit dem Auto fährt man am besten die B13 von der Kreisstadt in Richtung Pörnbach entlang, biegt aber hinterhalb von Haimpertshofen und erst nach der Abzweigung in Richtung Angkofen und Tegernbach nach links ab – und ist dann sofort in dem kleinen Ortsteil.

era