Ein sehr schweres Programm wartet am Wochenende auf den EC Pfaffenhofen in der Eishockey-Bayernliga. An diesem Freitag (19 Uhr) geht die Reise zunächst zum EHC Waldkraiburg (3.), ehe am Sonntag (17.30 Uhr) der TEV Miesbach (7.) in der Stadtwerke-Arena zu Gast ist. Damit bekommt es der ECP mit zwei Mannschaften zu tun, die in der oberen Tabellenhälfte angesiedelt sind und schon allein deshalb favorisiert sind.
Die Überraschungsmannschaft der Saison ist der EHC Waldkraiburg. Als Aufsteiger spielen die Löwen bisher eine überragende Runde, liegen fast schon sensationell auf dem dritten Tabellenplatz und haben damit beste Chancen, sich für die Play-offs zu qualifizieren. Vor allem zuhause ist der EHC eine Macht und weist zusammen mit dem souveränen Spitzenreiter Erding die beste Heimbilanz auf. Allerdings hat der letztjährige Landesligameister nach dem Aufstieg seinen Kader qualitativ auch enorm aufgerüstet und sich vor allem Routine ins Team geholt. Spieler wie der Tscheche Jakub Sramek (Haßfurt), die Deutsch-Tschechen Martin Kokes (Höchstadt) und Petr Vrba (Dorfen), der Deutsch-Finne Santeri Ovaska (Passau) sowie Torhüter Maximilian Englbrecht (Dorfen) sind schon seit vielen Jahren in Ober- und Bayernliga bekannt. Mit bisher 77 Treffern stellt Waldkraiburg die beste Offensive der Liga und überzeugt auch als zweitbestes Team in Überzahl. Dagegen läuft es in Unterzahl offenbar nicht so gut. Hier weist das Team aus dem oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn die zweitschlechteste Bilanz aller Bayernligisten auf. Gefährlichste Akteure bei den Löwen sind neben Sramek (18 Tore/19 Assists) dessen Landsmann Daniel Hora(10/25) und Nico Vogl (14/23), die in der ligaweiten Scorerliste auf den Plätzen drei bis fünf rangieren. Im Hinspiel erkämpfte sich der ECP nach einem 2:5-Rückstand mit einem Schlussspurt noch einen Punkt. Sollte es auch in Waldkraiburg zu einem Punktgewinn reichen, wäre man im Pfaffenhofener Lager sicherlich nicht unzufrieden.
Deutlich weniger zufrieden als in Waldkraiburg dürfte man in Miesbach sein. Zwar liegt der letztjährige Halbfinalist mit Rang sieben immer noch gut im Rennen und hat nach wie vor alle Möglichkeiten, sich direkt für die Play-offs zu qualifizieren, doch es läuft nicht so rund wie gewünscht. Die Mannschaft quält sich bisher eher durch die Saison. Starke Vorstellungen wechseln sich immer wieder mit schwachen Auftritten ab. Auffallend ist, dass Miesbach zuhause immer wieder Probleme hat und nur elf seiner bisherigen 25 Punkte vor eigenem Publikum geholt hat. Auch der ECP machte im Hinspiel dem Favoriten das Leben schwer, als er drei Minuten vor Schluss nur mit 4:5 im Rückstand lag und sich am Ende dann mit 4:7 geschlagen geben musste. Dabei verfügt der Miesbacher Kader über enorm viel Qualität mit etlichen erfahrenen Ex-Profis. Sowohl in Über- als auch in Unterzahl zählt der TEV zu den besseren Teams. Bisher nicht ins Geschehen eingreifen konnte der frühere Pfaffenhofener Kapitän Nick Endreß, der seit Saisonbeginn auf der Ausfallliste steht. Dafür hat Miesbach zu Beginn der Dezember-Wechselfrist nochmals zugeschlagen und mit dem Deutsch-Tschechen Petr Gulda einen weiteren Ex-Profi verpflichtet.
ECP-Coach Stefan Teufel muss am Wochenende weiterhin mit Jakub Vrana und Alex Eckl auf zwei wichtige Spieler verzichten, doch hat seine Mannschaft schon bewiesen, dass sie auch in der Lage ist, solche Ausfälle zu verkraften. Dafür könnte erstmals Marco Muhr zum Einsatz kommen. Der 19-jährige, 1,92 Meter große Stürmer spielt sonst im DNL-Team des ERC Ingolstadt und ist mit einer Förderlizenz ausgestattet. Wie ECP-Abteilungsleiter Robert Huber verlauten ließ, könnte der ECP darüber hinaus auch auf dem Transfermarkt durchaus nochmals aktiv werden.
oex
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