War der mutmaßliche sexuelle Missbrauch eines Ministranten durch einen früher in der Region Ingolstadt tätigen Priester mit Fesselungen und Doktorspielen eine Masche, die der Pfarrer teils über Jahrzehnte anwandte? In dem seit Februar andauernden Prozess gegen den 56 Jahre alten Geistlichen am Amtsgericht Pfaffenhofen hörte Richterin Katharina Laudien am Montag von einem Zeugen, dass der Angeklagte offenbar schon vor seiner Priesterweihe ein auffallendes Interesse an „Gesundheitstests“ mit Minderjährigen gehabt haben soll – damals im Kreis Neuburg-Schrobenhausen. Obwohl der Betroffene seine Erlebnisse 2010 ans Bistum Augsburg gemeldet hatte, durfte der katholische Priester weiter als Seelsorger arbeiten.