Brauchtum
Lichtmess am 2. Februar hat für Tegernbach eine besondere Bedeutung

02.02.2023 | Stand 17.09.2023, 4:09 Uhr

„Meine Augen haben das Heil gesehen“: Der Altar der Tegernbacher Kirche zeigt die biblische Szene, als der greise Simeon das Jesuskind erblickt und als Retter der Menschen erkennt. Darauf fußt das Fest Mariä Lichtmess am 2. Februar. Foto: Kraus

An Mariä Lichtmess am 2. Februar geht der weihnachtliche Festkreis zu Ende. Die Tage werden langsam länger. In manchen gläubigen Haushalten bleiben Krippen und Christbäume traditionell bis zu diesem christlichen Fest stehen, das früher in ländlichen Gegenden einer der wichtigsten Termine im Jahreslauf war. Damit gehen viele Bräuche einher, die insbesondere im Pfaffenhofener Ortsteil Tegernbach einen besonderen Stellenwert haben: Denn Lichtmess wird auch das Fest von „Mariä Reinigung“ genannt – und das ist das Patrozinium der gleichnamigen Kirche von Tegernbach.

Nach jüdischem Gesetz war eine Frau nach der Geburt eines Kindes 40 Tage „unrein“. In dieser Zeit durfte sie den Tempel nicht betreten. Um Reinigung zu erlangen, mussten ein Lamm oder zwei Tauben geopfert werden. Das Gesetz befahl auch, männliche Erstgeborene ganz Gott zu weihen. Maria und Josef unterwarfen sich dieser Vorschrift. Im Tempel erkannte der greise Simeon in Jesus den Heiland der Welt und sagte laut Lukas-Evangelium: „Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.“ Das Hauptmotiv der sehenswerten Altarretabel der Tegernbacher Kirche Mariä Reinigung zeigt genau diese Szene: Simeon hält das Kind im Arm, umringt von Maria, Josef und der Prophetin Hanna, die ebenfalls Teil der biblischen Überlieferung ist.

Und der Brauch, dass Lichtmess die Weihnachtszeit beendet, ist in Tegernbach ebenfalls wichtig: Bis zum Patronatsfest, das am kommenden Sonntag um 10.15 Uhr gefeiert wird und einer der wichtigsten Termine im kirchlichen Jahreslauf der Pfarrei ist, bleiben dort neben der Krippe auch die beiden prächtigen Christbäume stehen, die anlässlich des Patroziniums ein letztes Mal erleuchtet werden. Der Blasiussegen wird gespendet, und alle Kerzen für das kommende Kirchenjahr werden gemäß des alten Brauches aufgerichtet und gesegnet.

mck/hpr