Geisenfeld
LED-Technik bald für die gesamte Straßenbeleuchtung der Stadt

Investition von 508 000 Euro amortisiert sich schon in wenigen Jahren

11.11.2022 | Stand 21.09.2023, 5:38 Uhr

Stadtpfarrkirche im Dunkeln: Die Halogenstrahler, die die Türme von allen vier Seiten beleuchteten, bleiben wegen der Energiekrise schon seit etlichen Wochen ausgeschaltet. Foto: Kohlhuber

Von Gerhard Kohlhuber

Geisenfeld – Bei 588 Lampen ist es schon passiert, die anderen 1448 sollen nun folgen: Die Stadt Geisenfeld will ihre gesamte Straßenbeleuchtung so schnell wie möglich auf LED-Technik umrüsten. Dies hat der Stadtrat am Donnerstagabend einstimmig beschlossen. Die erforderliche Investition von gut einer halben Million Euro soll sich spätestens in sechseinhalb Jahren amortisiert haben, hieß es.

Die aktuelle Energiekrise, verbunden mit der Befürchtung, dass die Strompreise stark steigen, hat die Stadt dazu veranlasst, von der Bayernwerk Netz GmbH ein Angebot für die Umrüstung anzufordern. Natürlich, so Bürgermeister Paul Weber (USB) einleitend, habe dabei auch „der damit zu leistende Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz“ eine Rolle gespielt.

Das Ergebnis der Erhebung samt Angebotszahlen wurde den Stadträten nun vom Kommunalbetreuer des Unternehmens, Josef Bestle, vorgestellt. Wie dieser erläuterte, seien von den gut 2000 Straßenlampen in der Großgemeinde knapp drei Viertel noch nicht mit LED-Technik ausgerüstet. Bei den allermeisten von diesen (932) handle es sich um Leuchtstoff-Lampen, vielfach Peitschenlampen, es seien aber auch 430 Natriumdampf-Hochdrucklampen verbaut. Die Umrüstung erfolge durch Austausch des Leuchtkopfes oder durch den Einbau von LED-Einsätzen, erläuterte der Experte von Bayernwerk.

Die Kosten für die Umrüstung aller Leuchten beliefen sich auf 790000 Euro brutto, wobei es vom Bund und vom Freistaat Förderprogramme gebe. Bei knapp der Hälfte der 1448 Leuchten sei die Umrüstung förderfähig, bei den so genannten „gestalterischen“ Lampen, wie sie vorwiegend in Wohngebieten installiert seien, würden hingegen keine Zuschüsse gewährt.

Nach derzeitigem Stand verbleibe der Stadt Geisenfeld nach Abzug der Förderung ein Eigenanteil in Höhe von 508000 Euro brutto. Beim Stromverbrauch, so Bestle, errechne sich eine jährliche Einsparung von 203000 Kilowattstunden – was satten 70 Prozent entspreche. Das finanzielle Einsparpotenzial richte sich natürlich nach dem zukünftigen Strompreis. Bei 40 Cent pro Kilowattstunde, von denen mindestens auszugehen sei, liege dieses bei 80000 Euro jährlich, bei einem Preis von einem Euro käme man auf eine jährliche Einsparung von rund 200000 Euro, rechnete der Kommunalbetreuer von Bayernwerk vor. Selbst bei einem zukünftigen Strompreis von „nur“ 40 Cent habe sich die Umrüstung somit in etwa sechseinhalb Jahren amortisiert.

Angesichts dieser Zahlen war man sich im Gremium einig, die Umrüstung so schnell wie möglich in die Wege zu leiten – „so lange es noch Zuschüsse gibt“, wie Christian Alter (FW) ergänzte. Als möglichem zeitlichen Horizont sprach der Bayernwerk-Vertreter von „drei bis sechs Monaten“ – wobei die gestalterischen, weil nicht förderfähigen, Lampen als erste umgerüstet werden sollen. Bei den förderfähigen sollen zeitnah die Anträge gestellt werden, heißt es in dem am Ende einstimmig gefassten Beschluss.

STROM SPAREN DURCH ABSCHALTEN

Strom sparen bei der Beleuchtung ist in Geisenfeld schon seit etlichen Wochen angesagt – in erster Linie durch Abschalten. Dies gilt für die Halogenstrahler, die von Einbruch der Dunkelheit bis Mitternacht das Historische Rathaus, die Stadtpfarrkirche und die Windener Vitus-Kirche beleuchteten, genauso wie die Neonlampen unter den Sitzbänken am Stadtplatz.

Zu letzteren hatte in der Stadtratssitzung Hans Schranner (CDG) einen Vorschlag. Die Abschaltung der Neonlampen unter den Bänken sei absolut richtig, „denn einen Nutzen hatten sie eh kaum einen“. An einem so zentralen Platz wäre „zumindest ein wenig Licht aber angebracht“, so Schranner, weshalb er vorschlug, die an den Bänken vorhandenen Stromanschlüsse für hier aufzustellende Standlaternen mit LED-Technik zu nutzen.

Und die Weihnachtsbeleuchtung? Für diese kommen – wie seit Jahrzehnten – wieder die (bereits montierten) „Lampensterne“ zum Einsatz. Ihre Leuchtdauer ist an die Straßenbeleuchtung gekoppelt. Auch der Stadtplatz-Christbaum werde „natürlich mit einer Lichterkette versehen“, so der Bürgermeister. Stromverbrauch falle bei so einer LED-Kette kaum an.

GZ