Pfaffenhofen
Kultursommer-Wiederbelebung geglückt

Verantwortliche ziehen positive Bilanz – Städtisches Budget nicht überschritten

24.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:29 Uhr

Großer Besucherandrang herrschte nicht nur bei der Internationalen Nacht. Auch die anderen großen Kultursommer-Veranstaltungen wie die Lange Nacht der Kunst oder die Open Airs waren gut besucht. Foto: Schaipp

Pfaffenhofen – Mit dem Schlussapplaus für die letzte Aufführung des Freilichttheaters „Michel in der Suppenschüssel“ ist am vergangenen Sonntag der Pfaffenhofener Kultursommer zu Ende gegangen. Die Astrid-Lindgren-Inszenierung des Theaterspielkreises Pfaffenhofen war einer der Höhepunkte der Veranstaltungsreihe, die heuer nach zwei Jahren Pandemie-Dornröschenschlaf in gewohnter Form zurückkehren konnte – mit der Langen Nacht der Kunst und Musik, großen Freiluftkonzerten, Theater und, und, und. In Summe gab es heuer wieder vier Großveranstaltungen auf und um den Hauptplatz, sechs Open Airs im Bürgerpark und im Freibad, drei Kunstausstellungen, zwölf Konzerte und kleinere Kulturveranstaltungen sowie ein begleitendes Programm für Kinder. Neu war das Bürgerfest, das vom Freistaat Bayern mit dem Programm „Innenstädte beleben“ gefördert wurde und nahtlos in den Kultursommer überging – und laut Stadtverwaltung an drei Tagen Zehntausende Besucher zählte.

Unterm Strich zieht die Stadt Pfaffenhofen als Veranstalterin eine positive Bilanz: „Es war nach zwei Jahren endlich ein Kultursommer, wie wir ihn uns erhofft haben und wie wir ihn gewohnt sind“, so Bürgermeister Thomas Herker (SPD). „Wir haben jetzt alles abgefeuert, was wir an Feuerwerk vorbereitet haben.“ Wie das Kulturamt mitteilt, waren am Programm überwiegend regionale Künstler beteiligt.

„Was mich bei diesem Kultursommer besonders beeindruckt hat, war die Fülle der Veranstaltungsplätze“, blickt mit Reinhard Haiplik (ÖDP) der Referent des Stadtrats für Kultur und Kunst auf die Veranstaltungsreihe zurück. „Da wurde einem bewusst, welche Möglichkeiten wir in Pfaffenhofen haben – Möglichkeiten, die bislang gar nicht so genutzt wurden.“ Neu war heuer beispielsweise der Pausenhof der Joseph-Maria-Lutz-Schule fürs Freilichttheater oder das Freibad für das zweitägige Open-Park-Festival.

Der Kassensturz für den diesjährigen Kultursommer steht derweil noch aus, weil das städtische Kulturamt mehrere Veranstaltungen noch nicht abschließend abgerechnet hat. „Wir sind aber recht sparsam gewesen und liegen unter den Planungen“, versichert Kulturmanager Sebastian Daschner. Wie berichtet, belief sich der städtische Kultursommer-Etat heuer auf rund 110000 Euro, denen prognostizierte Einnahmen von rund 50000 Euro gegenüberstehen sollten.

Dass das Budget nicht voll ausgeschöpft wurde, liegt auch an einer für Theaterfreunde schmerzlichen Absage: Die Theaterproduktion „Druck“ des Kulturförderpreisträgers Falco Blome im Pfaffenhofener Freibad musste aus organisatorischen Gründen abgesagt werden. Der Ingolstädter Theaterregisseurs wollte ein speziell für die kleine Arena am Springerbecken zugeschnittenes Ein-Personen-Stück inszenieren. Doch daraus wurde nichts – wegen der Corona-Auswirkungen und damit einhergehender Planungsunsicherheiten, so Daschner. „Wir heben uns die Idee aber auf jeden Fall auf“, verspricht er mit Blick auf kommende Jahre.

Denn kaum ist der letzte Vorhang im Kultursommer 2022 gefallen, stehen auch schon das städtische Kulturprogramm für die Herbst- und Wintersaison sowie die Pfaffenhofener Lesebühne vor der Tür – Fördertöpfe wie das Bundesprogramm „Neustart Kultur“ machen es möglich. „Und dann stehen auch schon die Paradiesspiele an“, sagt Kulturmanager Daschner mit Blick aufs kommende Jahr. Die Neuauflage der Festspiele zu Ehren des Pfaffenhofener Volksschriftstellers Joseph Maria Lutz, der nächstes Jahr 130 Jahre alt geworden wäre, brauchen langen Vorlauf für die Planungen. Im Zentrum stehen soll eine Aufführung seines bekanntesten Stücks: „Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies.“

mck