Scheyern
Klein, aber fein

Sommerkonzerte im Kloster Scheyern starten am Sonntag

04.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:36 Uhr

Bei den Scheyrer Sommerkonzerten gibt es im Juli drei Termine, die Kirchenmusiker Martin Seidl (links) und Pater Lukas Wirth organisiert haben. Foto: Steininger

Von Hans Steininger

Scheyern – „Froh und glücklich“ zeigen sich Cellerar Pater Lukas Wirth und Kirchenmusiker Martin Seidl: Nach zweijähriger Pause können sie die Reihe der Sommerkonzerte wieder fortsetzen. Diese Veranstaltungen haben sich über die Jahre etabliert und sind fester Bestandteil des Klostersommers, sehr zur Freude eines anspruchsvollen Publikums.

Heuer aber gilt, quasi zum Neuanfang, die Devise „klein, aber fein“, denn das Kloster beschränkt sich auf drei Konzerte, die in der Basilika, im Kreuzgang und neu, als kleines Open-Air, im reizvollen Innenhof des Klosters stattfinden.

Als Auftakt haben sich Martin Seidl und der Basilikachor mit dem „Vaterunser“ befasst, das für viele große Komponisten einen Anreiz bot, ihren Glauben musikalisch auszudrücken. Das Programm in der Basilika reicht vom Gregorianischen Choral der Frühzeit über Kompositionen von Liszt, Bach, Mendelssohn-Bartholdy oder Stravinsky bis hin zu Leonard Bernstein, um nur einige zu nennen. Ein großer Bogen also, vom 6. Jahrhundert bis in die Gegenwart, ein buntes Kaleidoskop an Kompositionen verschiedenster Prägung und instrumentaler Besetzung inklusive Orgel- sowie Harfensoli und Solotenor. „Eine ganz tolle Musik für einen bereichernden Abend“, freut sich Martin Seidl als musikalischer Leiter der Sommerkonzerte. Die werden auch geprägt durch mehrfach ausgezeichnete Interpreten von Rang, sei es die Harfenistin Barbara Gasteiger, der Tenor Anselm Sibig oder Organist Markus Rupprecht, den viele als früheren Kirchenmusiker des Klosters in bester Erinnerung haben.

Das gilt auch für Marie-Therese Daubner am Violoncello, in Scheyern zu Hause, die zusammen mit dem Ukrainer Andrej Serkov am Akkordeon als „DuoOstWest“ die Atmosphäre des Kreuzgangs mit besonderen Klangmeditationen zu einem Erlebnis werden lässt. Im musikalischen Mittelpunkt steht das Kreuz in der Betrachtung verschiedener Kulturkreise. Zum besseren Verständnis dieser Werke aus dem 20. Jahrhundert lädt das Duo interessierte Zuhörer eine halbe Stunde vor Konzertbeginn zu einer Einführung ein.

„Händel, Vivaldi und mehr“ bestimmen die Open-Air-Serenade im renaissance-barocken Innenhof des Klosters, der mit einer Sonnenuhr, einem Brünnlein und den umgebenden Arkaden ein ganz besonderes Ambiente bietet und zum Klausurbereich des Klosters gehört. Eine passende Bühne für das Ensemble Splendor Musicae unter der Leitung von Jakob Rattinger, aus Schrobenhausen stammend und laut Pater Lukas eine Größe der alten Musikszene. Die Serenade enthält Arien für Sopran, Alt und Tenor, begleitet von barocken Streichinstrumenten und präsentiert Heiteres, Volkstümliches, Ergreifendes, auf alle Fälle aber beeindruckende Musik „fürs Gemüt und fürs Herz“, betont Pater Lukas. „Also nicht unbedingt eine Serenade religiösen Charakters, sondern eher im Gegenteil, darunter auch Trinklieder, Improvisationen und anderes mehr, das wird spannend“, ergänzt Martin Seidl.

PK



PROGRAMM

Sonntag, 10. Juli, 17 Uhr in der Basilika: Eröffnungskonzert „Pater Noster“. Freie Platzwahl, Eintritt zwölf Euro, ermäßigt zehn Euro.

Freitag, 15. Juli, 20 Uhr im Kreuzgang: Kreuzgangkonzert „Meditationen“. Programmeinführung 19.30 Uhr. Freie Platzwahl, Eintritt 14 Euro, ermäßigt zwölf Euro.

Samstag, 23. Juli, 20 Uhr im Renaissance-Innenhof: Open-Air-Serenade. Freie Platzwahl, Eintritt 22 Euro, ermäßigt 18 Euro. Einlass ab 19.30 Uhr über den Kreuzgang.

Kartenvorverkauf unter Telefon (08441) 752249 (Klosterladen) oder E-Mail an kar ten@basilikamusik.de.

hsg