An zwei Tagen Mitte Mai ist „Juli“ zu den Kindern der Niederscheyrer Grundschule gekommen. Natürlich war damit nicht der Monat gemeint, wie sollte das auch gehen. Vielmehr ist „Juli“ der Name eines grauen Pferdes und Titelgeber einer erfolgreichen Reihe von Kinderbuchautorin Petra Eimer. Die ist auch im wahren Leben Besitzerin des liebenswerten Tieres.
Eimer informierte, erzählte und las vor, so dass die Kinder erfuhren, dass es „Juli“, die Hauptperson Paul sowie dessen Freunde Max und Anna wirklich gibt. Was die Kleinen auch erfuhren: Eigentlich ist Eimer „nur“ Illustratorin und Künstlerin. Sie nannte sich erst nach dem vierten Buch der Reihe Autorin. Sie kaufte das Pferd, als der echte Paul – ihr eigener Sohn – neun Jahre war, und dachte sich die Geschichten aus. „Aber natürlich gibt es darin auch viele wahre Begebenheiten“, sagte sie.
Eimer selbst mochte sich als Schülerin nicht so gerne in Bücher vertiefen. Sie gab die Empfehlung, falls es einem Kind zufällig ähnlich ergehen sollte, einfach mal „Harry Potter“ zu lesen. „Denn lesen ist wie in den Urlaub fahren“, meinte sie. Die Autorin trug sehr unterhaltsam vor. Beispielsweise wenn sie imitierte, wie „Juli“ über einen Zaun steigt. Sie verweilte im Buch und fügte wahre Begebenheiten ein, wenn es passte. Sie übersprang einige Seiten, wenn inhaltliche Eile geboten ist. Sie informierte und beantwortete viele Zwischenfragen der begeisterten Kinder: was eine Lektorin ist, wie viel man als Autorin verdient oder wie man so gut zeichnen lernt. Hier empfahl Eimer, gut zu beobachten. „Denn Schönes sollte festgehalten werden“, sagte sie. Und dann müsse man nur noch sehr viel üben. Wer das tut, kann vielleicht irgendwann Folgendes: Am Ende zeichnete Eimer in Windeseile für jede Klasse ein großformatiges Bild als Erinnerung. Und die Kinder waren davon natürlich total beeindruckt.
PK
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