Pfaffenhofen
Immer noch wenige Frösche und Kröten

Bilanz der Amphibienwanderung mit alarmierenden Zahlen – Auch BN-Kreisgruppe Pfaffenhofen im Einsatz

12.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:20 Uhr

Auch immer weniger Erdkröten landen in den Fangeimern. Foto: Heide Frobel

Pfaffenhofen – Von März bis April sind bayernweit wieder viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des Bund Naturschutz im Einsatz gewesen, um den Amphibien auf ihrem Weg zu den Laichgewässern über die Straße zu helfen. Auch die Kreisgruppe Pfaffenhofen hat sich wieder mit acht Amphibienübergängen an der bayernweiten Aktion beteiligt.

Eine erste Bilanz der diesjährigen Amphibienwanderung im Landkreis hat laut Bund Naturschutz ergeben, dass die Amphibienzahlen weiterhin auf einem niedrigen Niveau sind. Zwar konnten im Landkreis Pfaffenhofen etwas mehr Amphibien gezählt werden als in den beiden Vorjahren. Bayernweite Zahlen deuten allerdings wie bereits in den Vorjahren auf einen erneuten Rückgang der Amphibienbestände hin, so der BN in einer Presseerklärung. Der klassische Wandermonat März sei wegen Trockenheit und Frost praktisch ausgefallen. „Die Zahlen sind weiterhin alarmierend“, sagt der Kreisgruppenvorsitzende Manuel Hummler. „Unsere freiwilligen Helferinnen und Helfer leisten seit Jahrzehnten einen tollen Beitrag zum Amphibienschutz im Landkreis. Doch es müssen Feuchtlebensräume erhalten und neu geschaffen werden, damit die Klimakrise die Erfolge dieses Engagements nicht zunichtemacht.“

Der BN-Amphibienexperte Uwe Friedel erklärt: „Nachdem der letzte Sommer wieder etwas regenreicher war als in den Vorjahren, hatten wir auf eine Erholung der Bestände gehofft. Auch wenn die derzeit vorliegenden Daten noch keine abschließende Bewertung zulassen, kann man wohl jetzt schon sagen, dass sich diese Hoffnung zerschlagen hat. Es bereitet mir Sorgen, dass selbst die Allerweltsarten wie die Erdkröte und der Grasfrosch Jahr für Jahr mit weniger Tieren in unseren Fangeimern landen.“

Um einem weiteren Rückgang der Amphibienbestände entgegenzuwirken, fordert der Bund Naturschutz, den weiteren Ausbau der ökologischen Landwirtschaft, denn vor allem der Pestizideinsatz und der Mangel an Insekten mache den Fröschen, Kröten und Molchen zu schaffen. Auch sollten breite Uferrandstreifen an stehenden und fließenden Gewässern belassen und die Amphibienwanderungen durch bessere Vernetzung der Lebensräume (Biotopverbund) unterstützt werden. Gefordert werde auch die Wiederherstellung der natürlichen Auendynamik an bayerischen Flüssen in Verbindung mit natürlichem Hochwasserschutz. Nur so könnten Bayerns Amphibien auch in einer Zukunft mit zunehmend trockenen Frühjahren und Sommern überleben, so der Bund Naturschutz weiter.

PK