„High-End-Entwurf“ mit tiefen Kerben
Hebauffeier der Kindertagesstätte Donaufeld-Niederstimm

06.11.2024 | Stand 06.11.2024, 10:44 Uhr |

Einziger Redner bei der Hebauffeier für die neue Kindertagesstätte Donaufeld-Niederstimm: Bürgermeister Herbert Nerb betonte am Dienstagnachmittag: „Kinder können gar nicht genug Förderung bekommen.“ Foto: Schmidtner

Mit dem traditionellen Richtspruch wurde am Dienstag der Hebauf für die neue Kindertagesstätte Donaufeld-Niederstimm gefeiert. Zahlreiche Gemeinderäte, die stellvertretende Landrätin Elke Drack, der evangelische Dekan Thomas Schwarz, Pfarrer Jörg Michaelis sowie auch Mitarbeiterinnen der jetzigen Kita und Eltern samt Kindern waren zur Hebauffeier gekommen.

Bürgermeister Herbert Nerb betonte, dass es wichtig sei, dass Kinder möglichst viel Chancen erhalten sollten. „Kinder können gar nicht genug Förderung bekommen“, betonte er. Die Nachfrage nach Krippen- und Kindergartenplätzen sei nach wie vor sehr groß. Viele Eltern seien aus beruflichen Gründen auch darauf angewiesen. Mit der neuen Kita Donaufeld-Niederstimm mit ihren sechs Gruppen werde das Angebot in Manching erheblich erweitert.

Erst 6,4 Millionen Euro, dann 9,8, dann 11,5, nun 10,6

Als im April 2021 die erste Kostenschätzung vorlag, war die Welt noch in Ordnung: 6,4 Millionen Euro sollte die neue Kindertagesstätte Donaufeld-Niederstimm kosten. Doch im Laufe der Jahre entwickelte sich das Vorhaben zu einem „High-End-Entwurf“, so das Bauamt des Marktes Manching heuer im April. Bereits Mitte 2022 lag der Kostenrahmen bei 9,8 Millionen – und ein Ende war da längst noch nicht abzusehen.

Im April dieses Jahres rechnete das Bauamt erneut und kam auf stolze 11,5 Millionen, die unterm Strich zu bezahlen wären. Verwaltung und Gemeinderat zogen daraufhin die Reißleine und sprachen sich für deutliche Einsparungen aus. Bei 10,6 Millionen Euro soll Schluss sein – mehr will der Rat für die zweiflügelige neue Kita mit zwei Krippen- und vier Kindergartengruppen, die später einmal den bestehenden evangelischen Kindergarten ersetzen soll, nicht ausgeben.

In etlichen Sitzungen befasste sich der Gemeinderat mit dem Bauvorhaben in Ziegel-Massivbauweise, für das vor ziemlich genau einem Jahr der Spatenstich war. Eine Reihe von Posten wurde ganz gestrichen, einige angepasst oder in einer günstigeren Variante ausgeführt.

Auch die Gemeinderäte sparten fraktionsübergreifend nicht mit Kritik am Architekturbüro, dessen „nicht sehr kostensparende Planung und Vernachlässigung der Kostenverfolgung“, so die Bauverwaltung, erheblich zu den Mehrkosten beigetragen habe.

Fertigstellung ist für 2025/26 geplant

Zurzeit sind zwei Krippengruppen in einem Containerbau auf dem Grundstück der Grundschule im Donaufeld und zwei weitere im Kindergartengebäude hinter der Christuskirche untergebracht. Der derzeit bestehende zweigruppige Kindergarten auf dem Nachbargrundstück der evangelischen Kirche soll nach Bezug des Neubaus abgerissen werden. Betreiber wird die evangelische Kirche sein. Die Kita Donaufeld-Niederstimm bleibt damit die einzige unter evangelischer Trägerschaft im Landkreis Pfaffenhofen. Sie wird über eine neue Straße, die Otto-Hahn-Straße, von Süden her erschlossen, und zwar während der Betriebszeiten über eine Einbahnstraßenregelung in Richtung Norden entlang der neuen Kita mit einer tageszeitlich begrenzten Durchfahrt zur Lilienthalstraße (Poller).

Die Fertigstellung der neuen Kita ist für 2025/26 geplant. Das Gesamtprojekt umfasst eine Fläche von 1570 Quadratmetern und beinhaltet ein umfassendes Ganztagesangebot. Im Erdgeschoss sind die Krippengruppen und einen Speisesaal mit Küche, während im Obergeschoss vier Kindergartengruppen Platz finden. Die Ebenen sind über einen offenen Spielflur verbunden.

Eine Besonderheit ist der direkte Zugang der Gruppen im Obergeschoss zu einem neu gestalteten Garten über einen Balkon. Das Dach ist aus Beton und wird begrünt, was als Feinstaubfilter und Wasserspeicher dient.

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