Schnelle, unbürokratische Hilfe für Hochwassergeschädigte aus Baar-Ebenhausen und Reichertshofen – das war das Ziel von Jessica Dembowski und ihren Helfern.
Mit großem persönlichen Einsatz hat das Team Sachspenden gesammelt und sogar selbst ausgefahren.
Die Spendenbereitschaft in der Bevölkerung war so groß, dass ein Umzug des Lagers auf das Gelände eines großen Logistikunternehmens in Reichertshofen nötig war. „Das erste Lager war innerhalb von zwei Stunden voll“, erinnert sich die engagierte Geisenfelderin. In einer von ihr gegründeten WhatsApp-Gruppe zur besseren Vermittlung vor allem größerer Sachspenden, wie Möbel und Elektronikartikel, waren schnell über 500 Personen.
Spenden gesichtet, sortiert und weitergegeben
„Wir haben allein 60 Waschmaschinen in gerade mal drei Wochen vermittelt“, so Dembowski weiter. Zusammen mit ihrer Kollegin Nina Haupts und einem großen Team aus fleißigen Händen wurden die Spenden gesichtet, sortiert und vor allem an Geschädigte aus Baar-Ebenhausen und Reichertshofen weitergegeben.
Doch die Lager sind noch immer gut gefüllt. „Nachdem der TSV Baar-Ebenhausen selbst als hochwassergeschädigter Verein einige Spenden zur Abfederung der Wiederherstellungskosten erhalten hat, veranstalten wir zusammen mit der Unterstützung des Helferteams einen großen Flohmarkt, um nun anderen Geschädigten zu helfen – und zwar am Sonntag, 6. Oktober, von 10 bis 16 Uhr“, so Vereinsvorsitzender Karlheinz Binder.
Im ersten Stock der Firma Rudolph (Logistikring 4, Reichertshofen, bei der Autobahnausfahrt Langenbruck) können Kleidung für Babys, Kinder und Erwachsene, Spielsachen, Fahrzeuge, Kinderstühle und Kinderwagen zu günstigen Preisen erworben werden. Außerdem gibt es Kaffee und Kuchen auf Spendenbasis. Der komplette Erlös wird dem Verein „Familien in Not“ gespendet und kommt hochwassergeschädigten Familien in Baar-Ebenhausen und Reichertshofen zugute.
Der Schock sitzt bei vielen noch tief
„Das Schönste bei unseren Spenden-Fahrten durch die Hochwassergebiete waren die strahlenden Kinderaugen, wenn wir ihnen ein Spielzeug oder einen Tretbulldog schenken konnten. Wir haben aber auch gemerkt, dass der Schock bei vielen noch tief sitzt. Das kommt oft jetzt erst langsam hoch. Deswegen hatten wir unser Lager auch so lange geöffnet. Doch jetzt möchten wir die Lager leeren“, so die Heilerziehungspflegerin Dembowski. Der TSV Baar-Ebenhausen freut sich über zahlreiche Besucher. Parkplätze sind in ausreichender Form auf dem benachbarten Norma-Gelände vorhanden.
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