Wolnzach – Die Nachricht hat viele in der Marktgemeinde und darüber hinaus tief getroffen: Am vergangenen Sonntag ist Marktgemeinde- und Kreisrat Georg Guld aus Burgstall nach längerer Krankheit, aber dennoch völlig überraschend gestorben – kurz vor seinem 61. Geburtstag, den er am 21. September gefeiert hätte.
Viele kennen Georg Guld – von den meisten wurde er einfach „Schos“ genannt – nicht nur wegen seines kommunalpolitischen Engagements als Gemeinde- und Kreisrat, sondern auch als Kfz-Meister und Inhaber der Werkstatt, die er in der Hopfenstraße betrieb – und damit schon von Berufs wegen immer nah an den Menschen am Ort war. Ehrlich, offen, freundlich, unaufgeregt, immer hilfsbereit – so wurde Guld schon in der Vergangenheit oft beschrieben. Er hatte immer ein offenes Ohr für die Anliegen seiner Mitmenschen. Wohl auch deshalb wurde der Burgstaller im Jahr 2008 auf Anhieb mit über 2000 Stimmen erstmals in den Marktgemeinderat gewählt, als er als Neuling auf der Liste der Freien Wähler kandidierte. Sein Amt nahm er ernst, er sah darin eine „große Verantwortung“, wie er selbst einmal sagte. Eine Verantwortung, die er sehr gerne annahm. Das galt auch für das Amt des Zweiten Bürgermeisters, das er nach seiner Wiederwahl von 2014 bis 2020 ausübte. Bei der jüngsten Kommunalwahl im Jahr 2020 wurde Guld erneut mit einem deutlichen Ergebnis als FW-Rat in den Gemeinderat gewählt, er holte im Gesamtvergleich aller Räte das drittbeste Ergebnis.
Schwer trifft sein Tod seine Mitstreiter im Ortsverband der Freien Wähler Wolnzach, dessen zweiter Vorsitzender er seit 2009 war. „Die Lücke, die er als Politiker und vor allem als Mensch und Freund hinterlässt, ist riesig groß und unsere Trauer unermesslich“, so Vorsitzende Anja Koch, die mit ihm nicht nur einen politischen Mitstreiter, sondern auch privat einen sehr guten Freund verliert. „Unser Schos war ein Kommunalpolitiker, wie man sich ihn nur wünschen kann.“ Er sei immer bescheiden, ehrlich und bodenständig gewesen, „ein fleißiger Arbeiter im Hintergrund, dem es nie wichtig war, im Mittelpunkt und in der Öffentlichkeit zu stehen“. Seine ausgeglichene Art und Hilfsbereitschaft habe die gemeinsame Arbeit nachhaltig geprägt. Er sei deshalb nicht nur bei den Freien Wählern in Markt und Landkreis – Guld saß seit 2014 im Kreistag – sondern auch im Rathaus, bei allen Mitarbeitern der Gemeinde und den Bürgern beliebt gewesen. Die Gedanken seien jetzt vor allem bei seiner Familie; Guld hinterlässt seine Frau Christa und zwei erwachsene Kinder.
„Mit Bestürzung“ hat auch Bürgermeister Jens Machold (CSU) die Nachricht vom Tod seines Gemeinderatskollegen und früheren Stellvertreters aufgenommen. Guld sei „wirklich ein Wolnzacher Patriot“ gewesen und nicht zuletzt in allen Belangen ein „Vorkämpfer für Burgstall“, so Machold. In seine Aufgaben habe er viel Herzblut gesteckt, das sei immer wieder deutlich geworden. „Dabei musste er gar nicht an vorderster Stelle stehen.“ Im Gegenteil sei er sich auch für ganz einfache Dienste nie zu schade gewesen. Eine seiner größten Fähigkeiten sei es wohl gewesen, anderen Menschen zuzuhören. „Ich bin ihm mehr als dankbar für alles, was er geleistet hat“, würdigt Machold Gulds Verdienste, nicht zuletzt in dessen Zeit als Zweiter Bürgermeister.
Wie fest der Verstorbene mit seiner Heimat verbunden war, zeigte sich auch in seinem vielfältigen Engagement innerhalb der Burgstaller Dorfgemeinschaft und in zahlreichen Vereinen. Sie alle verlieren mit ihm einen treuen Mitstreiter und einen verlässlichen Freund.
reb
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