150 Jahre Gasthof Bogenrieder
Große Familie mit langer Tradition – Pörnbacher Fest mit Gottesdienst im Biergarten

07.08.2024 | Stand 07.08.2024, 16:00 Uhr |
Wolfgang Kollmeyer

Große Familie: Martin und Ingeborg Bogenrieder (links) luden zum Jubiläum des Pörnbacher Traditionsgasthofes. Foto: Wolfgang Kollmeyer

Dass sich der Gasthof seit 150 Jahren im Besitz der Familie Bogenrieder befindet, ist für Pfarrer Michael Schwertfirm schon etwas Besonderes gewesen – das machte er bei der Feier vor Kurzem deutlich. Eine Premiere war es für ihn, einen Gottesdienst im Biergarten dieses Gasthofes zu feiern.

Der Kirchenchor unter Leitung von Karin Law Robinson-Riedl (mit Geige) und Bettina Kollmannsberger (Akkordeon) sowie Gitarrist Karlheinz Forve gestaltete den musikalischen Teil. Der Altar wurde von Familie Bogenrieder mit einem großen, besonderen Kreuz aus bunten Holzleisten in Regenbogenfarben ausgestattet, das von Schwager Franz Karg aus dem Allgäu vor einigen Jahren gefertigt wurde. In seiner Predigt ging Pfarrer Schwertfirm auf eine verfallene Ruine zwischen Jericho und Jerusalem ein, die vielleicht die Herberge gewesen sein mag, in die der barmherzige Mann aus Samarien (Samariter) den schwer verletzten und ausgeplünderten Mann gebracht hatte, damit er dort verpflegt und gepflegt werden konnte. Dieses Gleichnis von Jesus aus dem Lukasevangelium zeige, dass in Herbergen und Gasthäusern auch schon früher Menschen übernachteten und verpflegt wurden, so wie es heute noch bei Bogenrieders seit 150 Jahren und in der fünften Generation üblich sei.

Lange Tradition von Metzgerei und Gasthof Bogenrieder



Der Vierseithof war anfangs eine Metzgerei, bevor er vor 150 Jahren durch Erteilung des Schankrechtes zum Gasthof werden konnte. Schwertfirm erwähnte auch, dass die Großeltern nach Hotelgästen Ausschau an der Autobahn gehalten hatten. Dafür notierten sie jeden Reisebus und schrieben später die Firmen an, um Übernachtungen als Zwischenstopp in Pörnbach anzubieten.

300 Portionen Ochs am Spieß



Die gut 300 Portionen Ochs am Spieß gingen auf der Feier alle weg, was anfangs so nicht erwartet wurde. Ingeborg und Martin Bogenrieder hatten für die Feier nicht nur Essen vorbereiten lassen, sondern auch die Blaskapelle Puch eingeladen, die den ganzen Nachmittag die Gäste mit ihrer Musik bestens unterhielt – für die Kinder gab es im ruhigeren Bereich des Gartens Spielmöglichkeiten, eine alte Holzkegelbahn, Schaukel und Esel zum Streicheln, die extra von einer Mitarbeiterin aus Starkertshofen mitgebracht wurden.

Christian Bogenrieder, der Bruder, der den Metzgereiladen betreibt, kann übrigens auf sein Gewerbe noch länger zurückschauen als Bruder Martin. Denn Florian Bogenrieder, der Gründer des Gasthofes, tauschte als Metzger 1842 sein Grundstück in Hohenwart gegen das in Pörnbach, um dort als Metzger zu arbeiten, und erst 1874 eröffnete er den Gasthof.

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