Die närrische Legislaturperiode geht zu Ende, und so ist es für das Geisenfelder Führungs-Quartett an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Das gemeinsame Fazit der beiden Prinzenpaare von GFG und Kindergarde lässt sich als „Schee war’s!“ zusammenfassen – weshalb sie potenzielle Amtsnachfolger ermuntern, in ihre Fußstapfen zu treten.
Jede Menge Gaudi, Glanz und Glamour – was im Fasching so auf sie zukommen würde, wussten die Hoheiten der GfG schon aus langjähriger Erfahrung als einfache Gardisten. „Es war eine schöne Saison und es hat alles gepasst“ urteilt nun Ihre Lieblichkeit Laura I. Kapicakova, und ihr Prinzgemahl Johannes II. Marx ergänzt nach fast 60 Auftritten: „Cool war’s, aber auch stressiger als gedacht“. Für Prinz Philip I. Richter von der Kindergarde ist es nach der abgesagten Saison 2021/22 im zweiten Anlauf „besser gelaufen als erwartet“ (siehe unten). Auch Prinzessin Magdalena I. Wollrab zeigt sich „sehr zufrieden“, war doch alles so, wie sie es sich nach den Erzählungen ihres Bruders (als einstigem Kinderprinzen) erhofft hatte.
Aus all den Events ragt für die GFG-Hoheiten das Prinzenpaar-Treffen in Deggendorf heraus. Da habe man sich bei Spielen amüsieren können, „ohne den Druck eines Auftritts“. Als „coolster Moment“ wird dem Kinderprinzenpaar laut Magdalena jener zur Eröffnung des GFG-Galaballs in Erinnerung bleiben. Da ernteten sie mit einem heimlich einstudierten Walzer begeisterten Jubel.
Keine Verletzungen oder größere Pannen
Größere Pannen oder Verletzungen hat es während der Saison nicht gegeben. Johannes I. passierte lediglich beim Training ein unfallträchtiger „Faux pas“, und sein Amtskollege verlor einmal nach einer vor Nervosität „vertanzten“ Hebefigur das Gleichgewicht – worüber beide inzwischen herzlich lachen können. Ebenso wie die junge Prinzessin, die einmal kurz vorm Auftritt ein „haariges Malheur“ erlebte, das ihre Lieblingsfriseurin dann gerichtet hat.
Für die Lieblichkeiten, die beide noch die Schulbank drücken (eine in der neunten Klasse an der Wirtschaftsschule, die andere in Vorbereitung des Abiturs an der BOS) war das Schlüpfen in die gekrönte Rolle auch eine „Übung in Geduld“, galt es doch an jedem Auftrittstag teils mehr als eine Stunde lang für die Hochsteck-Frisur und das Schminken still zu sitzen. „Da haben wir Männer es ein bisserl einfacher“, kommentiert das der GFG-Prinz. Für den KfZ-Mechatroniker, der anfangs noch in Wechselschicht arbeitete, waren vor allem die Trainingstage „extrem anstrengend“, bedeuteten sie doch vier bis fünf Stunden „obendrauf“. Soviel sportlicher Einsatz (auch bei den Auftritten) ließ die Pfunde purzeln. Der Prinz verlor sieben Kilo und auch seine Tanzpartnerin wurde immer leichter. Konsequenz: „Seine Weste und mein Korsett mussten mehrfach enger genäht werden“, verrät Laura.
Viel organisatorisches Drumherum
Für die jungen Hoheiten war hingegen das organisatorische Drumherum nervig. Umso dankbarer sind sie ihren alleinerziehenden Vätern, „dass sie uns vom Fahrdienst bis zum Ausrichten des Prinzenpaar-Essens alles abgenommen haben“, erklärt Magdalena. Auch die GFG-Hoheiten sind den Eltern dankbar für die Unterstützung. Denn wie Letztgenannter mit Blick etwa auf die handgeschneiderten Kostüm zu bedenken gibt: „So eine Saison schlägt finanziell deutlich zu Buche“.
Jetzt, im „Endspurt des Faschings“ will das GFG-Paar auftrittsfreie Umzüge und Partys noch richtig genießen. Beim Gedanken an den endgültigen Abschied am Dienstagabend aber schwanken beide Prinzenpaare zwischen Wehmut, weil eine erlebnisreiche Zeit zu Ende geht, und der Vorfreude auf ruhigere Wochenenden, die wieder Freiraum für andere Hobbys lassen. „Und fürs Lernen“, wie Laura lächelnd ergänzt.
Regenten im zweiten Anlauf
Für das Kinderprinzenpaar war die aktuelle Saison der „zweite Anlauf“. Ihren ersten Walzer hatten sie bei der Inthronisation 2021 zum „Fluch der Schwarzen Perle“ getanzt. Doch die Hoffnung nach einem „langen und intensiven Training“ dann regieren zu dürfen, scheiterte an Corona , alle Auftritte wurden auf Beschluss des Vorstands abgesagt. Was Philip Richter im Rückblick schmunzelnd als „gar nicht so schlecht“ wertet. So sei ihm nach einem etwas „holprigen“ Start mehr Zeit zum Üben geblieben, um dann in der zweiten Saison zum Wunsch-Titel „The show must go on“ nebst neuer Choreographie mit seiner Hoheit zu glänzen.
Anfangs sei ihr Prinz manchmal noch „eine richtige Spaßbremse“ gewesen, meint Magdalena Wollrab lachend. Inzwischen verstehen sich der 16-jährige Gymnasiast und die 15-jährige Wirtschaftsschülerin jedoch prima. Infolge eines „tüchtigen Wachstumsschubes“ hatte ihre Schneiderin heuer viel zu tun, musste sie doch die Kostüme der beiden umändern. „Aber sie hatte schon vorgebaut und ausreichend Stoff zum Auslassen eingeplant“, so die Prinzessin, die während ihrer Amtszeit auch den Kinderschuhen entwachsen ist.
Und was bleibt außer den schönen Erinnerungen an Show-Darbietungen vor Hunderten von Zuschauern? „Referate vor der Klasse sind jetzt easy“, meint der Gymnasiast und auch die Wirtschaftsschülerin hat keine Scheu mehr frei zu sprechen. Selbst ihre erwachsenen Amtskollegen kehren nach eigenem Bekunden mit einem Ticken „mehr Selbstbewusstsein“ in den Alltag zurück.
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