Viele tausend Schaulustige
Geisenfeld erlebt Rosenmontagszug der Superlative

20.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:33 Uhr

„Wer wird denn gleich in die Luft gehen? Gehe lieber zum KDFB.“ – Unter diesem Motto war die Fußgruppe des Geisenfelder Frauenbunds unterwegs. Fotos: Kohlhuber

Nach drei Jahren Pause hat Geisenfeld einen Rosenmontagszug der Superlative erlebt. Mit insgesamt 44 Wagen und Fußgruppen war der Umzug so lang wie nie zuvor, und auch der Publikumszuspruch sprengte wohl alle Rekorde.

Sonnenschein und fast frühlingshafte Temperaturen – besser hätten die äußeren Bedingungen für den Geisenfelder Gaudiwurm gar nicht sein können, und so strömten die Schaulustigen in Scharen ins Stadtzentrum. Pünktlich zum angekündigten Startzeitpunkt säumten etliche tausend Zaungäste die Straßenränder – mussten sich aber dann länger gedulden. Bis sich die 36 Wagen und die acht Fußgruppen am Sportgelände sortiert hatten, dauerte es seine Zeit, und so näherte sich der Umzug erst gegen 14.30 Uhr der Stadtplatzkreuzung.

Ein Wagen aus dem Verkehr gezogen

Genauer gesagt waren es nur 35 Wagen, denn einer war bereits vor dem Erreichen des Wasserturms aus dem Verkehr gezogen worden. Grund: Als die Beamten die Lautstärke des Wagens monierten, wurde eine Polizistin vom Wagen herunter mit Süßigkeiten beworfen.

Ansonsten zeigte sich die Polizei, was die Einhaltung dieser neuen Auflagen angeht „nicht unzufrieden“ – auch wenn dann abseits der Kontrollpunkte die Lautstärkeregler bei so manchem Wagen wieder nach oben gedreht wurden.

Zu hören gab es also wieder viel – und zu sehen? Da stachen, neben den üblichen Monster-Traktoren und Werbeplakaten, erstmals in Geisenfeld auch wahre Wagen-Ungetüme ins Auge – in drei Fällen doch tatsächlich gezogen von einem Sattelschlepper.

Und Mottos: Ja, solche gab es auch vereinzelt, manche Wagenbauer hatten sich ein lustiges überlegt. So wurde der Fachkräftemangel („den einzigen gibt es im Bundestag“) genauso thematisiert wie die Tatsache, dass bei Bienenvölkern Frieden herrscht − „weil Königinnen nicht beweisen müssen, wer den größten Stachel hat“. Die „Klima-Kleber“ bekamen genauso ihr Fett ab wie die Gender-Fans – und zwar von den „Cowboy*innen“.

Auch regionale Themen auf die Schippe genommen

Regionale Themen waren die Dauerbaustellen in der Hallertau, der Gold-Diebstahl in Manching oder das Saal-lose Mainburg. Spezielle Geisenfelder Vorkommnisse wurden (mangels Teilnehmer aus der Großgemeinde) nur ganz vereinzelt auf die Schippe genommen – etwa die Energieversorgung in Ilmendorf oder ein pikantes Bauarbeiter-Malheur in einem anderen Ortsteil: „Das Internet war drei Tage weg, es grüßen die Kabelzwicker von Rottenegg.“

Nach dem Umzug zog es viele Faschingsfreunde auf den Rathausplatz, wo auf der dortigen Bühne vier Garden ihr Können zeigten. Und ab dem späten Nachmittag ging dann bei der GFG-Disco im Klosterstadel so richtig die Post ab.

GZ



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