Im positiven Sinne unspektakulär
Fußball-Kreisligist FC Gerolsbach verlängert mit seinem Trainertrio

03.12.2024 | Stand 03.12.2024, 20:45 Uhr |

Bleiben in dieser Konstellation dem FC Gerolsbach treu: die beiden Co-Spielertrainer (v.l.) Yunus-Mete Halici und Roman Redl sowie Cheftrainer Oguzhan Halici. Foto: FC Gerolsbach

Überraschend kommt diese Nachricht aus dem Süden des Schrobenhausener Fußballlandes nicht: Der FC Gerolsbach setzt auch in der nächsten Saison, die für ihn ziemlich sicher in der Kreisliga Ostschwaben stattfinden wird, auf seinen Spielertrainer Oguzhan Halici und dessen Co-Trainer Roman Redl und Yunus-Mete Halici. Das teilte der Verein jetzt mit.

„Machen wir weiter?“ – „Ja, wir machen weiter!“

Das Gespräch, das es vor kurzem gegeben hatte, beschreibt Korbinian Reiner ungefähr so: Er, der Fußballabteilungsleiter des FCG, habe gefragt: „Machen wir weiter?“ Die drei Spieler hätten geantwortet: „Ja, wir machen weiter!“ Nach nur wenigen Minuten sei alles geklärt gewesen. „Eigentlich ziemlich unspektakulär“, muss Reiner lachen.

Unspektakulär, wie – im positiven Sinne – die bisherige Saison des FC Gerolsbach. Denn nach der Zitterpartie Relegation im vergangenen Frühjahr ist der Verein von Abstiegssorgen aktuell weit entfernt. Mit neun Punkten Vorsprung auf einen Relegationsplatz ging es vor kurzem in die Winterpause. Zwar ist auch die Topplatzierung, die sich die Gerolsbacher gerade in den Anfangswochen der Saison erarbeitet hatten – nach sieben Spieltagen war das Team noch Tabellenführer – inzwischen weg. Doch Reiner erklärt das mit der kurzen Pause im Sommer und dem allgemein aufreibenden Fußballjahr. Einige Spieler seien in den vergangenen Wochen „einfach durch“ gewesen und hätten die Pause herbeigesehnt. Das zeigt auch die Statistik: In den ersten acht Saisonmatches holte der FCG 17 Punkte, in den weiteren neun Partien dann nur noch neun Zähler.

Schon jetzt fast so viele Tore wie in der Vorsaison

Und trotzdem habe die Mannschaft in dieser Saison eine Entwicklung durchgemacht, die laut Reiner eben auch viel mit ihren Trainern zu tun hat. „Wir haben angefangen, Fußball zu spielen, sind viel mutiger im Spiel nach vorne“, sagt er. Ein Beleg: Der FCG hat in 17 Partien 37 Tore erzielt, stellt damit die viertbeste Offensive der Liga. Zum Vergleich: In der Vorsaison hatte das Team mit 39 Toren am Ende den schwächsten Angriff.

„Auch das Training macht allen viel Spaß, das Trainerteam ist sehr beliebt“, ergänzt Reiner. Nach einem obligatorischen Gespräch mit Mannschaftsvertretern sei man sich deshalb schnell darüber klar gewesen, „keinen Gedanken daran zu verschwenden, uns anderweitig umzuschauen“, betont der 28-Jährige. Und er traut sich auch für die drei auf der anderen Seite, für Oguzhan Halici, seinen Bruder Yunus-Mete und für Roman Redl, zu behaupten, „dass sie es ähnlich entspannt sehen und umgekehrt wissen, was sie an uns haben“. Der bayern- und landesligaerfahrene Oguzhan Halici war ja vor dieser Saison als neuer Coach vom FC Tegernbach zum FCG gewechselt, zu dem Roman Redl schon 2022 als spielender Co-Trainer aus Schiltberg zurückgekehrt war und Yunus-Mete Halici (ebenfalls im Sommer 2024) dann noch vom SC Mühlried geholt wurde, um das Trio zu vervollständigen, von dem Reiner sagt: „Es passt in dieser Kombination sehr gut.“

Der einzige „Vorwurf“, den der Abteilungschef seinem Cheftrainer macht, dabei aber gleichzeitig schmunzelt: „Er muss ein bisschen ruhiger werden.“ Drei Gelb-Rote Karten und eine Rote Karte stehen für Oguzhan Halici in dieser Saison schon zu Buche.

„Thiago oder nix“ auf Gerolsbacher Art

Ach ja, das besagte Gespräch habe laut Reiner doch noch länger als die paar Minuten gedauert. „Wir sind dann doch ein paar Stunden zusammengesessen“, schildert der Gerolsbacher. Es sei um den zukünftigen Kader und die Perspektiven gegangen. Auch hier sei man sich einig: „Priorität ist, den aktuellen Kader zu halten“, sagt er. Bei den potenziellen Neuzugängen habe man sich auf wenige Spieler (ohne konkrete Namen zu nennen) verständigt, die überhaupt nur in Frage kämen. Bayern-Fan Korbinian Reiner zitiert da gerne Ex-Bayern-Trainer Pep Guardiola mit dessen legendärer Forderung nach seinem Wunschspieler: „Thiago oder nix.“ Und Reiner grinst dabei. Denn anders als zum selben Zeitpunkt der Vorsaison läuft es in diesen Tagen beim FC Gerolsbach ja ziemlich entspannt und auf positive Weise unspektakulär.

SZ



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