Gerolsbach
Full Circle eröffnet mit lokalen Künstlern ihre Ausstellung

Ausstellung beginnt am dritten Adventssonntag in Gerolsbach

11.12.2022 | Stand 17.09.2023, 21:11 Uhr

Die Gründer: Neben Matthias Wurm und Silvia Gürtner ist Robert Rist der Dritte im Bunde bei Full Circle. Sein Bild „arrival 2“ hat er in Acryl auf Leinwand gemalt. Fotos: privat

Von Günter Helmbrecht

Gerolsbach – Im Rahmen einer Matinee lädt die Künstlergruppe Full Circle alle Kunstinteressierten zu ihrer Ausstellungseröffnung am Sonntag, 11. Dezember, um 11 Uhr ins Gerolsbacher Rathaus ein. Die Ausstellung ist für die Öffentlichkeit bis zum 10. März zu den üblichen Geschäftszeiten zugänglich. Eine Abschlussveranstaltung wird am 12. März stattfinden.

Full Circle entstand in der für alle Kunst- und Kulturschaffenden schwierigen Coronazeit auf Initiative des Arbeitskreises Kunst und Kultur von Bündnis 90/Die Grünen im Landkreis Pfaffenhofen. Dabei handelt es sich um einen für alle Kunstinteressierten offenen Arbeitskreis, der es sich seit Ende 2020 zum Ziel gesetzt hat, Kunst- und Kulturveranstaltungen in allen Landkreisgemeinden zu fördern. Das Grundkonzept von Full Circle besteht darin, lokale Künstlerinnen und Künstler in ihre jeweiligen Ausstellungen miteinzubeziehen. In Gerolsbach wird dieses Konzept erstmalig umgesetzt. Weitere Landkreisgemeinden werden in den nächsten Jahren folgen.

Die Künstlergruppe besteht aus den drei Gründungsmitgliedern Silvia Gürtner (Aresing), Robert Rist und Matthias Wurm (beide Pfaffenhofen). Aus dem Gemeindebereich Gerolsbach beteiligen sich Andrea Koch, Thomas Müller und Paul Fottner.

• Silvia Gürtner

Die in Schrobenhausen geborene Silvia Gürtner hat Kreativpädagogik in Nürnberg studiert und betreibt heute als freischaffende Künstlerin die Kunstschule Mal-Labor mit Atelier in Aresing. Ihre Bilder in der Gerolsbacher Ausstellung beinhalten Werke zum Thema Freiheit, Kraft und Entfaltung. Die Kunst bietet ihr die Freiheit, Eindrücke und Gefühle auszudrücken oder bestimmte Stimmungen beim Betrachter hervorzurufen. Besonders die Darstellung der Figur Mensch prägt ihre Kunst immer wieder, ob gemalt, gezeichnet oder als Skulptur. Auch die Liebe zur Natur fließt in Gürtners Werke mit ein.

• Robert Rist

Der aus Regensburg stammende Robert Rist studierte Kunst für das Lehramt in Nürnberg und ist seit 2015 Kunstlehrer am Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen. Daneben ist er auch als Künstler regelmäßig mit eigenen Arbeiten an diversen Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt. Seine Bandbreite umfasst Grafik, Malerei, Objektkunst, Installation, Foto/Video, Konzeptkunst und experimentelle Mischformen. Er thematisiert unter anderem die gestalterische Transformation von Alltagsbeobachtungen, das Spiel von Licht und Schatten sowie Aspekte der Biologie und Technologie – und stellt dabei auch gelegentlich literarische und popkulturelle Bezüge her.

• Matthias Wurm

Der gebürtige Pfarrkirchner Matthias Wurm studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München und in Krakau. Er lebt seit 2005 in Pfaffenhofen und ist dort auch als Kunstlehrer am Schyren-Gymnasium tätig. Seine Arbeiten reichen von Zeichnung und Fotografie bis zur Bildhauerei mit Schwerpunkt Keramik. Seine teils raumgreifenden Installationen spielen oft mit der Wahrnehmung des Betrachters, sind hintersinnig und zugleich poetisch. In Pfaffenhofen ist Wurm unter anderem durch seine riesigen Origami-Holzpinguine am Stadtplatz bekannt, die er 2016 anlässlich der folgenden Gartenschau gefertigt hatte.

• Andrea Koch

Andrea Koch studierte Kunstpädagogik in Essen. Ihre künstlerische Arbeit umfasst die Malerei und Bildhauerei. Seit 20 Jahren leitet sie als Künstlerbeirat und Dozentin die Kunstschule Pennello in Gerolsbach. Ihre Arbeiten sind in Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen. Im Bereich der Malerei arbeitet sie experimentell und abstrakt, wobei sie die Techniken mischt. Die Bilder sind vielschichtig, sehr durchscheinend und transparent. Ihre Holzskulpturen entstehen ausschließlich mit der Kettensäge. Ausgehend vom Stamm, denkt sie sich in diesen hinein und lässt die Idee der Darstellung entstehen. Die Kettensäge ist ihr Zeicheninstrument. Durch die feinfühlige Handhabung der Säge kommt die Seele des Holzes ans Licht.

• Thomas Müller

Der in Frankfurt am Main geborene Thomas Müller lebt seit 2006 in Gerolsbach. 1995 kam er zum ersten Mal in der Werkstatt eines Freundes mit Metall in Berührung. Das Schmiedefeuer zog ihn magisch an, sodass er von nun an mit den Elementen Feuer, Wind und Wasser dem Stahl eine Form geben wollte. Autodidaktisch brachte er sich die alten Techniken des Schmiedens bei und nach einer Lehre als Kunstschmied absolvierte er 2003 seine Meisterprüfung. Bereits seit 2001 arbeitet er in einem Münchner Museum, wo er unter anderem für die Präsentation der Objekte in den jeweiligen Ausstellungen zuständig ist. Außerhalb seiner kleinen Werkstatt in Gerolsbach ist inzwischen auch ein richtiger Skulpturengarten entstanden.
 

• Paul Fottner
Paul Fottner lebt im Gerolsbacher Ortsteil Klenau. Als Holzbildhauer liegt der besondere Reiz für ihn darin, aus einem Stück Holz, das über viele Jahrzehnte von der Natur geformt wurde, das noch Unentdeckte freizulegen. In einem Workshop unter der Leitung von Richard W. Allgaier arbeitete er 2012 erstmalig mit der Kettensäge. Es folgten erste Gemeinschaftsausstellungen, unter anderem im Gerolsbacher Rathaus, im Finanzamt Pfaffenhofen und in der Städtischen Galerie in Pfaffenhofen. Seine Skulpturen stellt er ausschließlich mit der Kettensäge her. Dabei lässt er immer die im Holz schon vorgegebenen Verkrümmungen, Biegungen und dergleichen zur Geltung kommen und nutzt diese für sein Kunstwerk.

PK