Symbolträchtiger Ort
Klangvolles Mahnmal in Hohenwart: Friedensglocken aus Fliegerbomben

03.09.2022 | Stand 22.09.2023, 6:07 Uhr

Die Friedensglocken wurden aus Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefertigt . Foto: Kraus/Archiv

Gerade in Zeiten der Konflikte und des Kriegs in der Ukraine kann man an einem besonderen Ort im Paartal bei Hohenwart (Landkreis Pfaffenhofen) ein Friedensgebet erklingen lassen, nämlich bei den Friedensglocken an der Oase Steinerskirchen. Das Besondere: sie sind aus Fliegerbomben.



Es ist ein symbolträchtiger Ort. Denn wo einst in kriegerischen Zeiten Kirchenglocken eingeschmolzen wurden, um todbringende Kanonen zu gießen, verhält es sich hier andersherum: Vor 17 Jahren wurden zwei amerikanische, eine deutsche und eine britische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg zu Friedensglocken umgeschmiedet. „Geschaffen, um zu töten, klingen wir für den Frieden der Welt“, steht am Glockenstuhl geschrieben.

Vom Parkplatz bei der Oase Steinerskirchen, einem Pfarrdorf mit Kloster und Bildungsstätte der Herz-Jesu-Missionare, führt ein Wanderweg hinab ins Paartal: Dem ausgeschilderten Kapellenwanderweg folgend erreicht man die idyllisch gelegene Friedenskapelle aus dem frühen 19. Jahrhundert. Daneben der Glockenstuhl, der im August 2005 zum Weltjugendtag in Deutschland errichtet wurde.

Die Friedensglocken sind nicht nur als Mahnmal gedacht. Sie sollen zum Gebet für Frieden und Gerechtigkeit einladen. Zum Innehalten und Nachdenken. Und dazu, den Schlegel in die Hand zu nehmen, und selbst Friedensklänge in den Himmel zu schicken.

mck