Pfaffenhofen
Endlich wieder Wiesngaudi im Kreis Pfaffenhofen

Das Reichertshausener Volksfest macht den Anfang – Pläne auch in anderen Gemeinden

22.04.2022 | Stand 23.09.2023, 1:51 Uhr

Zuckerwatte, Blasmusik, Biergarten: Wenn alles nach Plan läuft, können sich Volksfestfreunde wieder auf die traditionellen Brauchtumsveranstaltungen freuen. Fotos: Straßer/Vogl/Endres, Archiv

Pfaffenhofen – Der Geruch von gebrannten Mandeln, ausgelassene Stimmung im Bierzelt, Spaß und Nervenkitzel in den Fahrgeschäften: Nach zwei Jahren Coronazwangspause dürfen in diesem Jahr wieder Volksfeste in Bayern stattfinden. Im Landkreis Pfaffenhofen macht Reichertshausen ab 25. Mai den Anfang. Und auch andere Gemeinden im Landkreis haben wieder Pläne für die Volksfestgaudi in diesem Jahr.

Reichertshausen: Schon im Februar hatte der Gemeinderat einhellig dafür gestimmt, wieder ein Volksfest zu veranstalten. Allerdings gab es damals noch viele Fragezeichen. Mittlerweile haben sich die Regularien wesentlich gelockert – und die Planungen für die Festtage von 25. bis 29. Mai laufen.

Dass der Schützengau Massenhausen im Rahmen des Volksfestes am Sonntag, 29. Mai, sein 100. Jubiläum feiert und gleichzeitig das 49. Gauschützenfest stattfindet, erfordert entsprechenden Platzbedarf im Bierzelt. Außerdem soll es einen wieder einen kleinen Biergarten vor dem Festzelt geben, der Weißbiergarten hinter dem Bierzelt aber entfällt laut Festwirt Andreas Kellner mangels Personal.

Mit welchen Fahrgeschäften sich die Besucher amüsieren können, steht laut Angelika Denk von der Gemeindeverwaltung noch nicht ganz fest. Inwieweit noch ein Maskenzwang beim Betreten des Bierzeltes oder in den Gängen zu beachten ist, liegt laut Geschäftsleiter Günter Fuchs im Ermessen des Festwirts, hier käme dessen Hausrecht zur Anwendung. Vize-Bürgermeister Albert Schnell (CSU) legt Wert auf die Feststellung, dass in Hinblick auf das Geschehen in der Ukraine keinerlei Böllerschüsse abgefeuert werden. Ansonsten bleibt alles beim Alten, am 26. Mai feiert man Christi Himmelfahrt und gleichzeitig Vatertag. Dann heißt es vor dem Rathaus wieder „O’zapft is“ mit Freibier, Blasmusik und dem Auszug ins Festzelt. Betrieb ist aber schon ab 25. Mai. Natürlich können sich auch die Senioren wieder über ihre Bier- und Hendlmarken als Geschenk der Gemeinde freuen. Apropos Bier: Was die Maß Bier nun genau kosten wird, ließ sich die Runde nicht entlocken.

Pfaffenhofen: In der Stadtratssitzung Anfang Mai sollen die Pfaffenhofener Stadträte über die Pläne für das Volksfest genauer informiert werden, sagt der Zweite Bürgermeister Roland Dörfler (Grüne), der derzeit die Amtsgeschäfte führt. Grundsätzlich soll im September alles so stattfinden, wie es für 2020 geplant gewesen wäre: Im Festzelt von Lorenz Stiftl gibt es Müllerbräu-Festbier, im kleinen der Familie Spitzenberger wird Urbanus ausgeschenkt. Außerdem gibt es wieder das Traditionszelt des Klosters Scheyern. Die Verhandlungen mit Schaustellern laufen. „Welche Attraktionen wir an Land ziehen können, werden wir noch sehen“, sagt Dörfler. „Die ganze Stadt, die Verwaltung und der Bürgermeister fiebern dem entgegen.“

Reichertshofen: Traditionell am letzten Juliwochenende soll das Reichertshofener Paarfest stattfinden: dieses Jahr vom 29. Juli bis 1. August. „Ich bin vorsichtig optimistisch“, sagt Bürgermeister Michael Franken (JWU). „Die Planungen laufen, ich gehe fest davon aus, dass wir es machen können.“ Mit einigen Schaustellern seien bereits Verträge abgeschlossen, mit Festwirts-Kandidaten sei die Marktgemeinde in Gesprächen.

Hohenwart: Das Hohenwarter Volksfest wird traditionell vom ortsansässigen TSV veranstaltet. Und genau das könnte in diesem Jahr zum Problem werden. Denn der Sportverein ist auf der Suche nach einem neuen Vorsitzenden, nachdem der bisherige Chef Andreas Hüske seinen Rückzug angekündigt hat. Stefan Oberpriller von der Gemeinde sieht sogar das Volksfest in Gefahr, sollte der TSV in seiner Mitgliederversammlung am 7. Mai keinen neuen Vorsitzenden finden. So weit will Hüske nicht gehen: „Da sind so viele Leute, die da immer mitarbeiten“, sagt er. Die Planung läuft jedenfalls wie vor Corona. „Der Termin würde schon stehen“, sagt auch Oberpriller: 15. bis 18. Juli.

Wolnzach: Auf elf fröhliche Tage vom 12. bis zum 22. August hofft man in Wolnzach. Dort ist man froh, dass der jahrelange Rechtsstreit um die Traditions-Wiesn mit einem Vergleich beigelegt werden konnte. „So weit es zulässig ist, wollen wir unser Volksfest wieder so haben wie im Jahr 2019“, sagt Bürgermeister Jens Machold (CSU), wobei zum gewohnten Ablauf auch wieder die Wahl der Hallertauer Hopfenkönigin gehören soll.

Ernsgaden: Noch nicht in trockenen Tüchern ist der Laurenzimarkt – weil es noch keine feste Zusage eines Festwirts gibt. Ein Bewerber werde sich demnächst vorstellen, lässt Bürgermeister Hubert Attenberger (CSU) wissen, „und dann hoffen wir, dass es zu einer Einigung kommt“. Wenn ja, soll das Ernsgadener Volksfest wie vor Corona stattfinden, also auch mit dem großen Oldtimertreffen als Bestandteil. Termin für das Fest wäre vom 5. bis zum 7. August.

Geisenfeld: Mit der zweijährigen „Light-Version“ der Wiesn-Gaudi soll es auch in Geisenfeld heuer vorbei sein. Für die fünf Tage vom 16. bis zum 20. September plant die Stadt mit einem Volksfest wie vor Corona, wobei man Anfang Mai in die konkreten Planungen einsteigen will. Ein Problem könnte laut Festwirt Burkhard Greiner der Engpass bei den während Corona weniger gewordenen Servicekräften werden – wegen des zeitgleich stattfindenden Oktoberfests in München. Greiner will deshalb nicht ganz ausschließen, „dass wir für einen Teil des Festzelts auf Selbstbedienung umstellen müssen“.

Schweitenkirchen: Dass aufgrund der Coronapandemie auch 2022 in Schweitenkirchen kein Pfingstvolksfest wie gewohnt stattfinden kann, hat sich schon abgezeichnet. In der Gemeinderatssitzung Mitte März ist es offiziell abgesagt worden. So ganz ohne Feier wollen es die Schweitenkirchener aber nicht auf sich bewenden lassen: Ein Bürgerfest könnte im Juli über die Bühne gehen.

Oberstimm: „Wenn nicht eine neue, schwere Variante kommt, gehe ich davon aus, dass der Barthelmarkt abgehalten werden kann“, erklärte Manchings Bürgermeister Herbert Nerb (FW) im März. Das Volksfest im Manchinger Ortsteil soll vom 26. bis 29. August stattfinden. Nachdem das viertgrößte Volksfest in Oberbayern aufgrund der Pandemie mehrfach ausfallen musste beziehungsweise als Light-Version stattfand, könnte es in diesem Jahr wieder zahlreiche Besucher anlocken.

hsg/kog/str