Jetzendorf
Einweihung nach fast 15 Jahren

Hirschenhausener Feuerwehr bezieht endlich das neue Gerätehaus – Gelungene Segnung an Pfingsten

07.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:31 Uhr

Den symbolischen Schlüssel für das Hirschenhausener Feuerwehrhaus nehmen Kommandant Josef Mailer (links) und Vorsitzender Josef Heinzelmeier (rechts) von Vize-Bürgermeister Leonhard Sedlmeier entgegen. Foto: Ostermair

Von Josef Ostermair

Hirschenhausen – Fast 15 Jahre hat die Freiwillige Feuerwehr Hirschenhausen auf ihr neues Feuerwehr-Gerätehaus warten müssen, doch am Pfingstsonntag durfte endlich Einweihung gefeiert werden. Da waren die Hirschenhauser Ehrenamtlichen natürlich nicht alleine, auch eine Reihe von Nachbarfeuerwehren nahm ebenso an der Feier teil wie alle Ortsvereine sowie Trachtler, Schützen, Veteranen und Gartler aus Jetzendorf. Den großen Festzug, der vom Pfarrstadel aus durch den ganzen Ort führte, führte die Steinkirchner Blaskapelle mit flotter Marschmusik an, die auch den Gottesdienst und den Nachmittag musikalisch gestaltete.

Feuerwehr-Vorsitzender Josef Heinzelmeier zeigte der Festversammlung auf, dass eine lange Planungsphase hinter dem Neubau des Gerätehauses in der Dorfmitte liegt. Schwung sei erst mit dem Abriss des alten Hauses an gleicher Stelle reingekommen. Stolz ist Heinzelmeier, dass beim Neubau viel Eigenleistung erbracht wurde. „Der Rohbau, der Innenausbau, die Installationen und die Außenanlagen sind komplett ehrenamtlich von uns geschaffen worden“, unterstrich der Vorsitzende und wies darauf hin, dass 2785 Arbeitsstunden von den Feuerwehrleuten geleistet wurden. Manche hätten auch ihr eigenes Werkzeug, Maschinen, Bulldog, Radlader und vieles mehr zum Bau zur Verfügung gestellt. Das neue Haus müsse als sinnvolle Investition in die Zukunft junger Feuerwehrler gesehen werden.

Kommandant Josef Mailer betonte, dass die Hirschenhausener Wehr im Laufe der Jahre gar oft ihr Domizil wechseln musste. Schon in den 70er-Jahren habe man vom Gemeindehaus in die Schulhausgarage umziehen müssen. In den 80er-Jahren sei dann das ehemalige Gefrierhaus für die Feuerwehr umgebaut worden, um zu trockenen Räumen zu kommen. Absichten für den nun erfolgten Neubau hätten sich nach der 125-Jahr-Feier der Wehr im Jahre 2007 entwickelt. Das Hagelunwetter vor 14 Jahren habe die Bauabsichten aber wieder gebremst, so dass man nun heilfroh sei, zeitgemäß untergebracht zu sein. Nur die Spinde fehlen noch, die sollen im September kommen.

Geselligkeit und Zusammenhalt werden in Hirschenhausen eben noch groß geschrieben. Das sieht auch Jetzendorfs Vize-Bürgermeister Leonhard Sedlmeier so, der symbolisch den Schlüssel für den Neubau überreichte und unfallfreie Übungen und Einsätze wünschte. Sedlmeier machte keinen Hehl daraus, dass das Hauptproblem des langen Vorlaufes in der Hochwasserfreilegung zu suchen war, bis das Wasserwirtschaftsamt am Feuerwehrhaus-Standort bereit für eine Aufweitung des Durchgangs am Löschweiher war. Von 2018 an habe es plötzlich kein Hindernis mehr für die Planung gegeben, so dass Dezember 2020 Baubeginn war. Die Gemeinde Jetzendorf habe sich gerne finanziell an der Baumaßnahme beteiligt, weil von Anfang an große Eigenleistung zu erkennen gewesen sei.

Pater Lukas aus Scheyern zelebrierte den Festgottesdienst im Zelt. „Wer glaubt, ist nicht allein“, mit diesen Worten des emeritierten Papstes Benedikt XVI. eröffnete der Pater die Festmesse. Er betonte, dass ein Dorf nur funktionieren kann, wenn – so wie in Hirschenhausen – die Leute zusammenhalten. Dass die Feuerwehrhaussegnung durchaus gut mit dem Pfingstfest vereinbar sei, davon ist der Geistliche überzeugt, „denn der Herr wird immer wieder einen guten Geist senden, insbesondere bei den Einsätzen der Feuerwehr“. Es lohne sich immer wieder, sich für den Mitmenschen zu öffnen. Pater Lukas ist nicht entgangen, dass viele Feuerwehren um Nachwuchs zu kämpfen haben. Das sei in Hirschenhausen nicht der Fall: Da ist die aktive Gruppe auf 27 junge Helfer angewachsen und es gibt auch ein paar Feuerwehrfrauen.

Lob und Anerkennung erhielt die Hirschenhauser Wehr auch von Kreisbrandrat Armin Wiesbeck und Kreisbrandmeister Tobias Zull. Auch die Kommandanten und Vorsitzenden der Nachbarfeuerwehren gratulierten zum dem gelungenen Gerätehausbau.

PK