Von jeher wurde in alten Geschichten und Balladen erzählt und besungen, dass Räuber und lichtscheues Gesindel im dunklen Wald hausen.
In einer fast gruseligen, aber spannend-lustigen Art wird das räuberische Treiben in dem Stück „Banditn und Bagasch“ in Manching dargestellt. Die neun zum Fürchten geschminkten Schauspielerinnen und Schauspieler aus der Banditenfamilie der Manchinger Theaterbühne zaubern das Stück auf professionelle Art und Weise auf die Bühne.
Die Komödie in drei Akten spielt in der Bruchbude „Zum hängenden Hansl“, einer Art Waldschänke zwischen Rattenberg und Rasselberg. Dort werden von der Banditenfamilie – gespielt von Elke Stahl und Josef Engel – mit Unterstützung einer leicht bescheuerten Nachbarin (Claudia Märkl) mit ihrem selbst gebrauten Gift-Cocktail aus Pilzen Gäste betäubt und ausgeraubt. Aber keine Angst: Das hervorragende Schwammerlgericht mit Semmelknödel, das auf der Speisekarte für die Theater-Gäste angeboten wird, war nicht gedacht, Besucher zu betäuben und auszurauben.
Kleine Nebenrolle sorgt für Erheiterung
Die Mitglieder sind noch ganz beseelt von der 50-Jahrfeier 2023. So war auch die Aula, die bis zum letzten Platz belegt war, mit buntbedruckten Stoffbahnen geschmückt, die noch auf das vergangene Fest hinwiesen. Eine Meisterleistung vollbrachten die Bühnenbauer, die für das räuberische Treiben der Bagasch in eine Wald-Atmosphäre schufen.
Schauspielleiter Gabriel Seidl hat es verstanden, die Mitspieler, aber auch sich selbst, mit den passenden Rollen in Szene zu setzen. Ob Quirin Spitz, der in eine Doppelrolle schlüpft – mal als geheimnisvoller Reisender, mal als arroganter Zwillingsbruder, der vom Verbrecher Alexander Spitz mit seiner im Nachtleben erfahrenen Trinkgeld-Resi (Anita Schmid) verfolgt wird. Oder die selbstbewusste Tochter der Banditenwirtsleute, Theresa Engel, die das Familienleben wieder ins Lot bringen will und sich dabei in einen anständigen Mann verliebt. Auch die hübsche Dame Lisa Pürzer trug mit ihrer kleinen Nebenrolle zur Erheiterung der Zuschauern bei.
Am Ende der dreistündigen Vorstellung sind alle – Gauner, Lebedame mit piepsender Mäusestimme, stets nervöser Handlanger Pfiff – sichtlich erleichtert, als die Spelunke „Zum hängenden Hansl“ zur Gaststätte „Banditn und Bagasch“ umbenannt wird. Übrigens: Alle noch folgenden Aufführungen sind ausverkauft.
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