Pfaffenhofen
Ein Krankenwagen für die Ukraine

Engagierter Helferkreis hat mit Spendengeldern Transporter gekauft und am Wochenende an die Frontlinie gefahren

22.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:56 Uhr

Deutsche und ukrainische Helfer, unter ihnen Eugen Vogel (rechts) und die Ärztin. Olga Brix (Dritte von rechts), vor der Überführungsfahrt des mit Hilfsgütern beladenen Krankenwagens. Foto: Engl

Pfaffenhofen – In Pfaffenhofen, Ilmmünster, Reichertshausen oder Reichertshofen versuchen viele Personen oder kleine Gruppierungen von Ukrainern, ihren vom Aggressionskrieg gebeutelten Landsleuten in der Heimat auch von hier aus Hilfe zukommen zu lassen.

Die Ärztin Olga Brix aus Pfaffenhofen, eine Ukrainerin, hat deshalb in Pfaffenhofen begonnen, Geld und Sachspenden zu sammeln, während Eugen Vogel, der als Spätaussiedler vor über 20 Jahren nach Deutschland umgesiedelt ist, schwerpunktmäßig in Reichertshofen aktiv war. Vor einigen Monaten hat man viele Einzelaktivitäten zusammengelegt in der Gruppe „#PAF4UA“. „Wir konnten so inzwischen über 90 Tonnen Hilfsgüter in die Ukraine schaffen, über 56 000 Euro an Spenden weiterleiten sowie einen Betrag von etwa 10 000 Euro verwenden, um einen dringend benötigten Krankenwagen für Krankentransporte in der Ukraine, in diesem Fall an der Frontlinie bei Krivij Rig, zu erwerben“, berichten Olga Brix und Stephan Vogel. „Wir haben ihn noch ein wenig umgebaut und hergerichtet.“ Mit der Übergabe des zusätzlich mit Hilfsgütern wie Kleidungs- und Hygieneartikeln sowie auch Medikamenten und medizinischen Hilfsmitteln voll beladenen VW-T5 startete die Gruppe nun die 28. Fahrt in die Ukraine mit Hilfsgütern. Und zwar jetzt „gleich nach unserem Gespräch“, so Stephan Vogel. Für die Fahrten nutze man generell das Wochenende, weil die Ehrenamtlichen dafür keinen Urlaub nehmen müssen, erklären sie. Es werde durchgefahren – mit Fahrerwechsel. Die Gruppe hat einen Wunsch: Sollte jemand einen weiteren Kleintransporter – er dürfe aus Zollgründen nicht über 1900 Kubikzentimeter Hubraum haben – spenden können, so wäre ihr sehr geholfen, so die Ehrenamtlichen. Die Fahrzeuge werden genutzt, um verwundete Soldaten in Krankenhäuser zu transportieren aber auch für den Transport ziviler Opfer.

Olga Brix berichtet: „Mit vielen eigenen Aktionen unserer Ukrainer in den umliegenden Ortschaften, mit Verkaufsständen oder auch einem Konzert im Pfaffenhofener Rathaussaal, gelingt es uns immer wieder Hilfsgelder zu organisieren.“ Jeder, der in irgendeiner Form helfen oder sich einbringen wolle, könne sich gerne an sie wenden.

eec