Nur knapp hat der EC Pfaffenhofen am Sonntagabend in der Eishockey-Bayernliga eine Überraschung verpasst. Beim amtierenden Meister und aktuellem Tabellenzweiten EHC Königsbrunn unterlag die Mannschaft von Trainer Stefan Teufel mit 3:5 (2:1, 0:2, 1:2).
Der ECP erwischte einen Traumstart und führte bereits nach drei Minuten durch Jan Tlacil. Mika Reuter glich aus (12.), doch Robert Gebhardt brachte den Außenseiter kurz vor dem Drittelende wieder in Führung (16.). Im zweiten Drittel zog Königsbrunn dann an. Marco Sternheimer (23.) und Felix Knopf (37.) brachten den EHC in Führung. Sternheimer baute diese im Schlussabschnitt auf 4:2 aus (50.). Tlacil brachte den ECP nochmal ran (55.), ehe Sternheimer die ECP-Pleite mit seinem dritten Tor zum 5:3 für Königsbrunn besiegelte.
Zumindest ging Pfaffenhofen am Wochenende aber nicht leer aus. Denn im Heimspiel gegen den EV Dingolfing feierten die Eishogs am Freitagabend nach einem packenden Match einen 5:4 ((1:1, 1:1, 2:2, 1:0)-Erfolg nach Overtime.
Die zahlreich mitgereisten Gästefans konnten sich zumindest über einen Punkt freuen, nachdem ihre Mannschaft in der Schlussphase noch einen Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt hatte. „Den Zusatzpunkt hat sich Pfaffenhofen verdient, denn sie waren vor allem im Schlussdrittel den einen Tick besser“, gratulierte Dingolfings Trainer Dustin Whitecotton fair seinem Kollegen Teufel, der seinem Team ein dickes Lob aussprach. „Das war heute eine Klasseleistung. Meine Burschen waren wie schon gegen Klostersee sehr disziplinier und erkennen jetzt, dass sie Erfolg haben, wenn sie sich an die taktischen Vorgaben halten“, freute sich der ECP-Coach über die Fortschritte seiner jungen Mannschaft.
Während die Gäste in Bestbesetzung antreten konnten, musste er auf Justin Bachmann, Hannes Leonhardt, Kareem Hätinen und Luis Pfab verzichten und hatte damit nur drei Blöcke zur Verfügung, die aber dennoch über die gesamte Spielzeit ein enorm hohes Tempo gingen. Für eine Überraschung sorgte er allerdings auf dem Torhüterposten. Denn anders als nach seinem Shutout gegen Klostersee erwartet, stand nicht der Ex-Dingolfinger Justin Köpf zwischen den Pfosten, sondern Lukas Usselmann. Teufel lieferte auch gleich die Erklärung. „Ich wollte den Gegner, der Justin ja in- und auswendig kennt, ein wenig überraschen.“ Und Usselmann, der sein erstes Pflichtspiel in dieser Saison bestritt, rechtfertigte das Vertrauen. „Lukas hat heute sehr, sehr gut gehalten“, lobte Teufel.
Beide Mannschaften lieferten sich von Beginn an einen offenen, fairen Schlagabtausch, bei dem es hin und her ging. Insgesamt lediglich zehn Strafminuten mussten die Schiedsrichter verteilen. Chancen ergaben sich hüben wie drüben, wobei Dingolfing im ersten Drittel etwas mehr Torschüsse zu verzeichnen hatte, die meisten davon stellten Usselmann aber vor keine großen Probleme. Machtlos war er allerdings beim 0:1 in der 13. Minute, als Daniel Rolsing einen Schuss von der Blauen Linie unhaltbar abfälschte. Die Antwort folgte nur gute drei Minuten später. Mit einem Rückhandschuss überwand Tlacil EVD-Keeper Christoph Schedlbauer.
Mit dem bis dahin leistungsgerechten Remis ging es in den zweiten Abschnitt, in dem die Gastgeber den besseren Start erwischten. Nach einem abgefangenen Aufbaupass der Gäste tauchte Robert Gebhardt alleine vor Schedlbauer auf und verlud diesen eiskalt zum 2:1 (22.). Aber diese Führung hatte ebenfalls nicht lange Bestand, weil Sergej Janzen aus der Drehung zum 2:2 erfolgreich war (27.). Auch zur zweiten Pause stand somit ein gerechtes Unentschieden auf der Anzeigetafel.
Im letzten Abschnitt legten beide Teams weiter ein enormes Tempo an den Tag, aber nun erarbeiteten sich die bissigen und zweikampfstarken Hausherren ein leichtes Übergewicht. Und wieder war es Gebhardt, der den Gästen im Aufbau die Scheibe abluchste und Schedlbauer dieses Mal mit einem trockenen Schuss überwand. Den Sieg vor Augen hatten die Gastgeber in der 51. Minute, nachdem Torjäger Tlacil den Puck aus spitzem Winkel genau zum 4:2 ins Kreuzeck jagte. In der 55. Minute trat dann der Schiedsrichter erstmals richtig in Erscheinung. Nach einem von beiden Seiten intensiv geführten Zweikampf zwischen Christoph Eckl und einem Dingolfinger Angreifer entschied er zur Überraschung aller im Stadion auf Penalty, den Routinier Sergej Janzen souverän verwandelte. Zudem musste Christoph Eckl auf die Strafbank, weil er sich beschwert hatte. Die Unterzahl überstand der ECP noch, dann traf William Theberge aber mit einem Hammer von der blauen Linie doch noch zum Ausgleich (58.). Die Genugtuung für Christoph Eckl: In der Verlängerung sicherte er während einer Strafe gegen EVD-Torjäger Anthony Gagnon mit seinem Treffer zum 5:4 den Zusatzpunkt für den ECP.
Durch die Niederlage in Königsbrunn fielen die Pfaffenhofener nach diesem Wochenende wieder auf den vorletzten Tabellenplatz zurück.
oex
EC Pfaffenhofen: Usselmann, Kornreder, Baumgardt, Hätinen L., Eckl C., Eckl A.; Münzhuber, Wolf, Neubauer, Gebhardt, Eckl O., Mößinger, Tlacil, Vrana, Fichtenau, Felsöci, Weber, Heinrich. – Tore: 0:1 (13.) Rolsing; 1:1 (16.) Tlacil (Vrana, Eckl O.); 2:1 (22.) Gebhardt (Neubauer, Eckl C.); 2:2 (27.) Janzen; 3:2 (43.) Gebhardt (Eckl C.); 4:2 (51.) Tlacil (Baumgardt); 4:3 (55.) Janzen (PEN); 4:4 (58.) Theberge; 5:4 (64.) Eckl C. (4:3). – Strafen: ECP 4 EVD 6. – Zuschauer: 310.
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