Ausbildung in Deutschland
Die „Verzahnung“ von Theorie und Praxis bildet den hohen Qualitätsstandard

Catherine Schrenk über Vorgaben für Betriebe und Möglichkeiten für Azubis

13.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:03 Uhr

Catherine Schrenk (IHK) ist überzeugt vom deutschen Ausbildungssystem.

Der Theorieunterricht an einer Berufsschule auf der einen Seite, die Praxis im Betrieb auf der anderen – das ist die „enge Verzahnung“, die eine Ausbildung in Deutschland so gut und einzigartig macht.

„Ich kenne zumindest kein anderes Land in Europa oder auf der Welt, das einen ähnlichen Qualitätsstandard erreicht“, sagt Catherine Schrenk, Leiterin der Ingolstädter IHK-Geschäftsstelle.



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Aus ihrer Erfahrung heraus – Schrenk lebte in Spanien – und als Spezialistin der Industrie- und Handelskammer weiß sie, dass die Berufsausbildung in anderen Ländern meist „eine schulische Veranstaltung mit Praktika“ sei.

Ausbildung unterliegt in Deutschland klaren Vorgaben



Oft müsse man dafür bezahlen. In Deutschland hingegen sei die Berufsausbildung ein fest fixierter Bereich der öffentlichen Bildung. „Es gibt klare Vorgaben, welche Kompetenzen ein Betrieb vorweisen muss, um ausbilden zu dürfen“, ergänzt Schrenk. Und jeder Auszubildende in Branchen von Industrie, Handwerk oder Dienstleistung, die in der IHK organisiert sind, werde bezahlt. „Die Betriebe brauchen Ausbilder, müssen Qualitätsstandards erfüllen – und es herrscht ein Zusammenspiel zwischen Berufsschule, Betrieb und dem Auszubildenden, das regelmäßig überprüft wird“, so Schrenk.

„Deutsche Ausbildung hat überall einen super Ruf“



Im Landkreis Pfaffenhofen gibt es derzeit 199 IHK-Ausbildungsbetriebe und 1062 unterzeichnete Lehrverträge. 374 Auszubildende befinden sich im ersten Lehrjahr. Felix Wilson, der seine Ausbildung in Winden am Aign als Landkreisbester abschloss, ist wohl der einzige Australier unter ihnen gewesen. Aber es gibt 61 Azubis, die keine deutsche Staatsangehörigkeit haben. „Querbeet durch alle Berufsfelder und Länder“, wie Schrenk anfügt. Gute Chancen, nach dem Abschluss entweder hier oder in aller Herren Länder arbeiten zu können, haben sie alle. „Die deutsche Ausbildung hat überall einen super Ruf“, sagt Schrenk. „Unsere Fachkräfte sind top ausgebildet – und entsprechend gefragt.“