Die Hallertau hat seit Montag eine neue Hopfenkönigin, eine neue Vizekönigin – und erstmals seit acht Jahren auch wieder eine Hopfenprinzessin.
Drei Kandidatinnen hatten sich um die Hopfenkrone beworben, am Ende eines in jeder Hinsicht heißen Wahlabends siegte die 21-jährige Eva-Maria Pichlmeyer aus Grafendorf bei Rudelzhausen (Landkreis Freising), die 22-jährige Anna Fischer aus Ammersberg bei Hörgertshausen (Landkreis Freising) wurde Vizekönigin und die ebenfalls 22-jährige Sophie Huber aus Steinbach (Landkreis Kelheim) Prinzessin.
Werbung für die Hallertau
Montag, Wahltag auf dem Wolnzacher Volksfest. „Dieser Tag ist schon immer etwas ganz Besonderes“, so Josef Scherer, Depotleiter der Augustinerbrauerei. „Es ist das Highlight des ganzen Volksfestes und eigentlich könnte man sagen das Fest wurde um die Wahl gebaut.“ Seit 1962 wird die Hallertauer Hopfenkönigin nur mehr in Wolnzach gewählt. Eine lange Tradition, eine besondere Wahl, eine besondere Stimmung. Das merkte am Montag jeder, der die Halle betrat – und das nicht nur, weil es extrem heiß war.
Doch die Aufregung der Kandidatinnen war schnell verflogen oder ihnen zumindest nicht anzumerken: Eva-Maria, Sophie, und Anna genossen das Bad in der Menge sichtlich. Und während die drei sich beim Wahlvolk bekannt machten, stieg die Spannung in der Halle. „I g’frei mi jedes Jahr auf diesen Tag“, so Moderator Alexander Nadler. „Denn das vermeintlich Gleiche ist immer wieder anders und jedes Mal aufs Neue einfach schön.“ Für ihn stehe der Wahlabend nicht nur für Tradition, sondern eben auch für Produktbegeisterung, Wissensvermittlung und Harmonie. Ein Satz, dem auch Bürgermeister Jens Machold zustimmte: „Das, was die Mädels mit einem Foto oder mit einem Post für den Hopfen und damit für unsere Region leisten, ist unbezahlbar.“
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Besonderer Moment für Karl Pichlmeyer
Ein ganz besonderer Abend war es dieses Mal jedoch für Karl Pichlmeyer. An der Seite des Verbandspräsidenten Adi Schapfl hat er als dessen Stellvertreter schon viele Hopfenköniginnen-Wahlen erlebt. Doch wenn sich die eigene Tochter bewirbt, dann ist das doch noch einmal etwas anderes. „Ich hab’ zum ersten Mal den Blick als Vater auf die Wahl“, so Pichlmeyer. So gelassen er nach außen auch wirkte, so viele Hände er schüttelte – die eigene Tochter so im Mittelpunkt zu sehen, das sei schon etwas Besonderes.
Zwei Wahlgänge an einem Abend
Und so stiegen – während Eva-Maria auf der Bühne sogar das Holledauer Lied anstimmte, Sophie von ihrem Hobby erzählte und Anna über die Frauenpower in der Landwirtschaft sprach – Stück für Stück nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Anspannung in der Festhalle. Schnell die Stimmzettel verteilen, schnell wieder einsammeln. Schließlich mussten heuer bis zum Veranstaltungsende um 22.30 Uhr – so vereinbart wegen der strengen Nachbarschutzregelungen – zwei Wahlgänge geschafft sein: Der erste, um die Prinzessin zu bestimmen, der zweite, um zwischen den beiden Kandidatinnen mit den meisten Stimmen – in diesem Fall waren das Eva-Maria Pichlmeyer und Anna Fischer – letztendlich die Königin zu bestimmen.
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Die letzte Hopfenprinzessin gab es 2016
Aber die Mitarbeiter der Marktgemeinde waren auf Zack, alles klappte, alles passte, so dass Alexander Nadler schon kurz vor 22 Uhr verkünden konnte: „Wir haben eine Entscheidung.“ Die Nachricht, dass Anna Fischer Vizekönigin ist, ließ die Stimmung bei den Eva-Maria-Anhängern überschwappen: Sie jubelten und klatschten in der Erkenntnis, dass es ihre Kandidatin tatsächlich geschafft hatte. Eva-Maria Pichlmeyer als Hopfenkönigin, Anna Fischer als Vize-Hopfenkönigin und Sophie Huber als Prinzessin bilden also das neue Dreigestirn der Hallertau. „Ich hab mich riesig g’freit über meine Wahl und bin einfach gespannt, was dieses gemeinsame Jahr bringen wird“, so Sophie kurz nach der Krönung. Dazu war übrigens extra die 2016 gewählte bislang letzte Hopfenprinzessin Kathrin Obermeier gekommen. Vor acht Jahren gewählt und zu diesem Anlass gerne gekommen, das wertete Bürgermeister Jens Machold als Zeichen der Verbundenheit mit dieser Wahl.
Abschied von Lena Schmid und Anna-Lena Ostler
Auch für die neue Vizekönigin Anna brachte der Abend erste unbeschreibliche Momente. Doch anders als vielleicht gedacht, steht bei der Lehramtsstudentin nicht das Feiern, sondern das Lernen im Fokus: „Gleich am Mittwoch hab ich die nächste Prüfung an der Uni“, verriet die frisch gebackene Vizekönigin. Auch wenn die Biografien unterschiedlicher nicht sein könnten – Prinzessin Sophie, die Industriemechanikerin, Vizekönigin Anna, die angehende Lehrerin, und Hopfenkönigin Eva-Maria, die Agrar-Marketing studiert – so weiß die neue Königin doch ganz genau, was sie alle verbindet: der Hopfen und die Liebe zur Hallertau. „Wir werden die nächsten Monate alles geben, um das grüne Gold perfekt zu vertreten“, verspricht die frischgebackene Königin Eva-Maria. Und während für das neue Dreigestirn die Reise beginnt, war dieser Volksfestmontag für die bisherigen Repräsentantinnen Lena Schmid und Anna-Lena Ostler der letzte Auftritt. Sie verabschiedeten sich mit Tränen in den Augen: „Die Erlebnisse waren einfach unbeschreiblich.“ Ihren Nachfolgerinnen wünschten sie ein ebenso unvergessliches Jahr.
PK
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