Pfaffenhofen
Die Kreativen formieren sich

Verein aus Kulturschaffenden im Kreis Pfaffenhofen feiert seine Gründung als Abschluss eines Leader-Projekts

13.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:17 Uhr

Bei der „Juhu-Party“ bejubelten Kulturschaffende und Kreative aus dem ganzen Landkreis die Gründung ihres eigenen Vereins. Foto: Lukas Sammetinger

Pfaffenhofen – Übergänge können eine emotionale Sache sein – das war bei der Feier zur Gründung des Verein „Kultur und Kreativwirtschaft Landkreis Pfaffenhofen“ (KKW) zu spüren. Rund 100 Gäste aus Politik und Wirtschaft nahmen an der „Juhu-Party“ teil.

Nach dem Start des Leader-Projekts zur Förderung der Kreativen im Oktober 2018 ist die Überführung der Initiative in einen Verein ein logischer Schritt gewesen, heißt es in der Pressemitteilung. Diesen realisierten 15 Gründungsmitglieder um die Vorsitzenden Carolin Wessollek, Mathias Esser und Michael Urban sowie Kassier Markus Egerer und Beisitzerin Gabriela Garrido. Zunächst erteilte Moderatorin Nicola Bartsch jedoch Johannes Hofner das Wort. Der Vorsitzende des Kommunalunternehmens Strukturentwicklung sprach vom hohen Stellenwert des Projektes und hob die vorbereitende Arbeit über dreieinhalb Jahre hinweg mit 24 Veranstaltungen durch Beate Laux hervor, die in diesem Rahmen ihren Ausstand feierte. „Es war ein vielseitiges Projekt, das mir total Spaß gemacht hat und ein absoluter Gewinn war. Ein Herzensprojekt“, sagte sie.

Landrat Albert Gürtner betonte die Innovationskraft der Branche hervorhob, Leader-Managerin Julia Anthofer gratulierte einfach nur. Florian Sußner von der Bayerischen Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer stellte die elf Teilbereiche der Kreativwirtschaft vor: Musik, Buch, Kunst, Film, Rundfunk, Darstellende Künste, Architektur, Design, Presse, Werbung, Software- und Gaming – und betonte die „einzigartige Kombination aus unternehmerischer Ausrichtung und schöpferischem Akt“. Carola Kupfer vom Landesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft rundete die Reden mit Beispielen von erfolgreichen Vereinen und einem Appell an die Netzwerkarbeit und die Zusammenarbeit mit der Politik ab.

Dann waren die Vorstände des neuen Vereins an der Reihe. Esser präsentierte den Online-Auftritt, Wessollek betonte die regionale Wertschöpfung und Urban erzählte Anekdoten rund ums Netzwerken. Und Egerer überreichte die Geschenke an Hofner und Laux für ihr Engagement.

Dan ging die Party los. Die Band um Michael Hermann spielte, DJ Alexander Feirer legte auf, die Virtual-Reality-Station mit Mathias Esser mit Patrick Hartl sowie eine Kunstausstellung von Gudrun Doetsch warteten auf die Gäste. Wer auf den Geschmack gekommen war, konnte sich noch über eine Mitgliedschaft und künftige Projekte schlau machen.

Die Reaktionen der Beteiligten dokumentierten, wie wichtig dieser Schritt nach vorne für die zuletzt häufig gebeutelten Kreativen nach der langen Corona-Leidenszeit war. „Der Urknall zwischen den Urgesteinen hat Früchte getragen. Das ist ein sehr schöner Moment, weil ein Anfang gemacht ist. Andererseits gehen jetzt auch eine gewisse Verantwortung und Erwartungshaltung damit einher“, kommentiert die Vorsitzende Wessollek die Gründung. Lob kam von Carola Kupfer: „Wir sind stolz auf euch, dass ihr das so hinbekommen habt“, sagte sie. Aber auch einzelne Mitglieder sparten nicht an warmen Worten. „Die Veranstaltung hat mich angesprochen, weil wir zwar auf eigene Weise kreativ sind, sich das aber komplett unterscheidet von dem, was wir heute kennengelernt haben. Da kann es nicht schaden, wenn man den Horizont erweitert“, meinte Bernhard Schmidt von der Wolnzacher Secabo GmbH.

PK