437 Mitglieder zählt die Freiwillige Feuerwehr Ebenhausen derzeit. Aktive wie passive – beide seien gleichermaßen wichtig, wurde Vorsitzender Christian Graßl nicht müde zu betonen.
In der Hauptversammlung der Ebenhausener Wehr überreichten Graßl und Kommandant Ralph Pelger deswegen an fast 50 Personen Ehrungen für langjährige Vereinszugehörigkeit oder konnten den Aktiven zu Beförderungen und Ernennungen gratulieren.
Ehrungen für 70, 75 und 80 Jahre Mitgliedschaft
Schriftführer Patrick Kremer und Kassier Michael Steinberger wurden zum Löschmeister befördert und zum Gruppenführer ernannt, Christian Fischer zum Zugführer. „Wir konnten heuer mit Erich Roauer, Martin Zimmermann und Anton Berger auch drei Personen für 70, 75 und sogar 80 Vereinsmitgliedschaft ehren. Das ist immer etwas ganz Besonderes, wenn jemand sein Leben lang der Freiwilligen Feuerwehr Ebenhausen verbunden bleibt“, so Graßl weiter. Er war es auch, der einen sehr persönlichen Antrag in der Hauptversammlung vorbrachte: Einstimmig wurde stattgegeben, Josef Geiser zum Ehrenmitglied zu ernennen. Der langjährige Vereinsvorsitzende und Vorgänger von Graßl sei diesem Vorbild und Ansprechpartner, er habe ihm viel zu verdanken. „Er traf jederzeit Entscheidungen für unsere Feuerwehr von großem Weitblick und steht mir bis heute mit Rat und Tat zur Seite.“
Im offiziellen Teil ließen die Verantwortlichen das ereignisreiche Hochwasser-Jahr Revue passieren. Laut Pelger waren die 52 aktiven Mitglieder, davon acht Feuerwehrfrauen, rund 11 200 Stunden im Einsatz. „Die hohe Zahl kommt natürlich auch daher, weil wir von 1. bis 9. Juni im Hochwasser-Dauereinsatz waren.“ Doch es zeigte sich wieder, so Pelger, dass die enge Zusammenarbeit von Rettungs- und Hilfseinheiten, Privatpersonen und Gemeinden enorm wichtig sei, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.
„Das erste Planungstreffen war sehr konstruktiv“
Auch das eigene Feuerwehrhaus stand fast bis zum Erdgeschoss unter Wasser, die Schäden seien hoch. Schon lange vor der Flutkatastrophe stand eine Sanierung oder sogar ein Neubau auf der Agenda ganz oben. Derzeit laufen Gespräche mit der Gemeinde. „Das erste Planungstreffen war sehr konstruktiv, wenn auch mit hitzigen Diskussionen. Doch das gehört dazu. Hauptsache, man bleibt sachlich“, meinte Zweiter Bürgermeister Christian Aschenbrenner, der auf die immensen Kosten hinwies, mit denen die Gemeinde nun zu kämpfen habe. Erst kürzlich sei eine weitere Zahl bekannt geworden: Die Straßenschäden aufgrund des Hochwassers belaufen sich auf über zwei Millionen Euro. Vieles wird auch erst die nächste Zeit sichtbar werden. „Aber wir wissen, dass das Feuerwehrhaus für die Zukunft der Feuerwehr Ebenhausen ein wichtiges Thema ist, das angegangen werden muss. Jetzt ist erst einmal der Planer wieder an der Reihe.“
27 Mädchen und 23 Buben in der Kinderfeuerwehr
Für die größte Investition in eine erfolgreiche Zukunft sorgt die Feuerwehr Ebenhausen mit ihrer engagierten Jugendarbeit selbst. Martin Bergmaier als stellvertretender Jugendwart war sichtlich stolz, dass Michael Bauer und Leon Fuchs in den aktiven Dienst als Feuerwehrmann übergeben werden konnten. Im Dezember wurde deswegen Selina Märkl als Nachfolgerin von Bauer zum Jugendsprecher gewählt. 28 Mitglieder zählt die Jugendfeuerwehr derzeit. Und die ganz Kleinen stehen ebenfalls schon in den Startlöchern: 27 Mädchen und 23 Burschen im Alter von sechs bis zwölf Jahren seien in der Kinderfeuerwehr aktiv. Daniela Bauer und 13 Betreuer kümmern sich mit viel Engagement darum, dass die Jüngsten Einblick in die Arbeit einer Feuerwehr erhalten. „Wir machen Feuerversuche, eine Rallye durchs Feuerwehrhaus, üben Erste Hilfe, Schlauchausrollen und Funken. Die Kinder durften einen Rettungswagen von innen erkunden und wurden über die Gefahren von Silvesterböllern aufgeklärt. Wir sind bei der Aktion Saubere Umwelt dabei und machen Ausflüge, bei denen – wie immer bei der Kinderfeuerwehr – der Spaß im Vordergrund steht.“ Das Konzept geht auf: Derzeit können keine weiteren Kinder aufgenommen werden, die Warteliste wächst weiter an.
Auch Kreisbrandmeister Franz Xaver Schmidl unterstrich, wie gut die Freiwillige Feuerwehr Ebenhausen personell aufgestellt sei. „Ich bin fast neidisch auf diese Mitgliederzahlen, so ein Engagement findet man nicht überall!“ Somit sieht’s gut aus, mit dem Ziel des Vorsitzenden Graßl, die 450-Mitglieder-Marke bereits 2025 zu knacken. Und die 500 bleiben klar im Blick.
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