Rechtzeitig fit für das Saisonfinale
Daniel Nadelstumpf fiebert NATC-Abschluss in Oschersleben entgegen –Lehrreiches Debüt für Kreusel

08.11.2024 | Stand 08.11.2024, 21:47 Uhr |
Erhard Wallenäffer

Der Renault Clio 4 von Daniel Nadelstumpf musste nach dem Unfall beim letzten Rennen vor gut zwei Wochen erst wieder auf Vordermann gebracht werden, nun ist er aber startklar. Fotos: Knopp, privat, Archiv

Noch einmal nach Oschersleben, dann ist Winterpause. Daniel Nadelstumpf fiebert seinen letzten Starts der Saison entgegen, denn das NATC-Saisonfinale (Norddeutscher ADAC Börde Tourenwagencup) findet an diesem Wochenende statt – und Nadelstumpf hat ehrgeizige Ziele.

Vor rund drei Wochen hatte der Pfaffenhofener seinen Tourenwagen noch arg demoliert nach Hause ziehen müssen. Von derselben Rennstrecke, an der auch Daniel Kreusel sein NATC-Debüt gab. Für den Reichertshofener (wie Nadelstumpf Mitglied des MSC Pfaffenhofen) war es ein lehrreicher, aber auch beachtlicher Einstand.

„Eigentlich sollte er laufen“, antwortete Daniel Nadelstumpf noch vor zwei Wochen auf die Frage, ob er denn das NATC-Saisonfinale überhaupt bestreiten könne. „Laufen“ – damit meinte er seinen Renault Clio 4 Cup, den er ziemlich ramponiert in der Garage stehen hatte. Was passiert war, schilderte der Pfaffenhofener so: „Ich bin auf einer Ölspur ausgerutscht und wurde abgeräumt.“ Die Streckenposten hätten keine Warnflaggen gezeigt, betonte Nadelstumpf und ergänzte: „Niemand hat vom Öl gewusst, drei Fahrer hat es deswegen erwischt. Es ist blöd gelaufen, denn ich war sauschnell und habe keine Fehler gemacht.“

Zum Glück sei die Sache eher glimpflich ausgegangen, jedoch habe er als spezielles „Andenken“ auch Schmerzen mit nach Hause genommen: „Beim Aufprall habe ich mir die Schulter ausgekugelt, sie ist aber sofort wieder rein gesprungen. Einblutungen und eine Schleimbeutel-Entzündung kamen dazu – aber es heilt und bis zum Saisonfinale sollte ich wieder voll fit sein.“ Er und sein Team wollen dann noch einmal voll angreifen, jedoch musste dafür noch die verbogene Hinterachse ausgetauscht werden, wie Nadelstumpf berichtet: „Ich habe tagelang auf das Sonderteil gewartet. Aber jetzt ist das Ding verbaut.“

Nadelstumpf holt trotz Unfall die volle Punktezahl

Die Zeit vor dem letzten Rennwochenende hatte sich der 38-Jährige natürlich stressfreier vorgestellt, zumal es vor dem Unfall optimal gelaufen war: Beim 20-Minuten-Sprint am Samstagvormittag wurde Nadelstumpf als Achter im 25er-Feld abgewunken. Den Wertungs-Sieg innerhalb seiner Klasse (bis 1750 cm) hatte er ungefährdet eingeheimst und deshalb gab es auch keinen Rückschlag hinsichtlich der Meisterschafts-Wertung, erläutert Nadelstumpf: „Es wird pro Renntag immer nur ein Ergebnis gewertet, also hatte ich schon die maximalen Zähler auf dem Konto.“ Den Sonntag hat er dann als „Streichtag“ hergenommen – auch eine solche Option gibt es bei der NATC-Serie in begrenzter Verfügbarkeit. Dieser „Joker“ ist jetzt aber aufgebraucht und deswegen muss an diesem Wochenende alles passen. Nadelstumpf braucht zwei starke Ergebnisse, um sein Ziel zu erreichen: Gesamtplatz fünf von über 60 Teilnehmern soll es werden. „Das müsste schon noch drin sein, wenn diesmal alles glatt läuft, und das wäre wieder ein super Ergebnis.“ Momentan wird der Pfaffenhofener als Sechster geführt.

Daniel Kreusels Dacia strandet im Sand

Sein Debüt bei einem NATC-Rennwochenende gab derweil Kreusel im Youngster-Cup. Der Reichertshofener schrieb sich mit seinem Dacia Logan Cup bei den vier Sprints der Einsteiger-Serie ein und zahlte Lehrgeld. Nach einem Abflug in die Auslaufzone postete er beispielsweise: „Der kleine Dacia möchte bitte aus dem Sandkasten abgeholt werden.“ Kreusel nahm also so manches mit Humor und räumte im Nachhinein ein, dass er nicht fehlerfrei unterwegs war: „Insgesamt war das Wochenende durchwachsen und jetzt muss erst einmal einiges kontrolliert, und auch repariert werden.“ Immerhin – bei allen Läufen hat der Neuling aus Reichertshofen die Zielflagge gesehen. Er schaffte es auf die Plätze zwölf, neun und zweimal zehn.

PK


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