Mit Luftgewehrspezialistin Anna Haberhauer hat der SV Frohsinn Ilmmünster eines der größten deutschen Talente in seinen Reihen. Doch in der Liga konnte die 20-Jährige ihren Heimatverein zuletzt nicht mehr aktiv unterstützen. Bereits in der vergangenen Saison wagte die Linksschützin den Schritt in die Bundesliga und schloss sich der Mannschaft von Eichenlaub Saltendorf (Landkreis Schwandorf) an.
„Das war eine tolle Erfahrung, es hat richtig Spaß gemacht“, berichtet Haberhauer von ihrem ersten Jahr in der Bundesliga. Besonders menschlich habe es von Beginn an „super gepasst“, auch wenn es am Stand nicht immer gut lief. „Ich hatte Probleme mit dem Anschlag“, gesteht die Bayernkader-Schützin. Dennoch durfte sie bei einem Großteil der elf Wettkämpfe antreten – als Jüngste im Team. Am Ende belegte ihre Mannschaft mit drei Saisonsiegen den zehnten Rang in der Tabelle. „Wir haben oft unglücklich verloren, aber den Abstiegs- und Relegationsplatz hinter uns gelassen“, erklärt die Studentin. Besonders in Erinnerung bleiben wird ihr dabei sicher das Duell am vorletzten Schießtag gegen Landkreisrivale SSV Niederlauterbach, der am Ende absteigen musste. Mit starken 394 Ringen besiegte sie an Position fünf Martina Braun (392) und hatte ihren Anteil am 4:1-Erfolg der Saltendorfer.
Seit dem zehnten Lebensjahr im Schützenverein
Im kommenden Winter wird sie erneut für Eichenlaub Saltendorf an den Start gehen, allerdings erhofft sie sich mit der gesammelten Erfahrung dieses Mal einen besseren Auftakt. So gibt die Nachwuchshoffnung das Bundesliga-Finale als persönliches Saisonziel aus. Dafür braucht es in der Liga mindestens Platz vier. Bis zum voraussichtlichen Saisonstart im Oktober stehen jedoch noch einige Einzelwettkämpfe an, die sie weiterhin für den SV Ilmmünster bestreitet.
Seit ihrem zehnten Lebensjahr ist sie Mitglied im Verein und trat damit in die Fußstapfen ihrer Geschwister Thomas und Maria, die bereits ein Jahr vor ihr für Ilmmünster an den Stand gingen. Schon damals konnten sie die Eltern „nicht mehr halten“. Vor allem genießt Haberhauer die Gemeinschaft im Schützenverein, bei dem sie noch heute mehrmals in der Woche trainiert.
Aktuell bereitete sich die Athletin dort zusammen mit ihrem Heimtrainer Falk Schäfer, dem die talentierte Schützin „viel zu verdanken hat“, intensiv auf die im Mittelpunkt stehenden bayerischen und deutschen Meisterschaften vor. Nachdem sich Haberhauer 2018 den Titel bei den bayerischen Meisterschaften holen konnte, ist es ihr in ihrem letzten Jahr bei den Junioren wichtig, eine „gute Leistung abzuliefern“. Zumal das Niveau der Konkurrenz weiter zunimmt. „Da geht es um Zehntel.“
Klar, dass bei all den Meisterschaften, dem Heimtraining, den Einheiten an der Olympiaschießanlage mit dem Bayernkader sowie dem einmal monatlichen Trainingswochenende mit Eichenlaub Saltendorf und den alle zwei Wochen stattfindenden Wettbewerben in der Bundesliga kaum noch Zeit für ihre anderen Hobbys, wie beispielsweise Klavierspielen und Yoga, bleibt.
Aufnahme in Nationalkader als großes Ziel
Trotzdem sagt die Ilmmünsterin über ihren Sport Nummer eins: „Es macht einfach riesen Spaß und bringt einem im Leben weiter.“ Aus ihrer Sicht fördert das Schießen besonders die Konzentrationsfähigkeit und die mentale Stärke. „Der Gegner ist immer der eigene Kopf.“ Und auch die Tatsache, dass man sich technisch immer weiter verbessern kann, spornt die 20-Jährige an. Ihr großes Ziel – die Aufnahme in den Nationalkader – hat sie dabei durchgehend vor Augen. Denn: „Es würde mich freuen, mich auch einmal international zeigen zu dürfen.“
PK
Zu den Kommentaren