Für die Sportschützen des SSV Niederlauterbach ist der Aufstiegszug zurück in Richtung 1. Bundesliga abgefahren. Das Team um Mannschaftsführerin Karin John holte am vorletzten Wettkampftag in der 2. Luftgewehr-Bundesliga nur einen Sieg – überraschenderweise gegen den bis dato ungeschlagenen Tabellenzweiten Gemütlichkeit Mertingen (3:2). Überraschend war allerdings auch die darauf folgende 2:3-Niederlage gegen die SG Endorf.
„So spannende Wettkämpfe hatten wir schon lange nicht mehr“, fasst John den auf der Schießstätte von der Bund München zusammen. „Beide Duelle haben sich erst kurz vor Schluss entschieden.“ Gegen Mertingen war ihr Team zum Auftakt in der Außenseiterrolle. Wenig überraschend musste Maria Osterauer, die sich laut John „in einem Tief befindet, aus dem sie nur schwer herauskommt“, den Punkt klar abgeben (381:388). Besser machte es auf Position drei Martina Braun. Sie kam für die angeschlagene Katharina Wagner zum Einsatz und legte schnell 390 Ringe vor. Ihre Gegnerin kam nur auf 387 – der erste Zähler für den SSV. Melanie Plank stand auf Position zwei von Beginn an auf verlorenem Posten, denn ihre Kontrahentin Katharina Hafner legte drei 100-Serien vor. Plank lag schon deutlich zurück, ehe Hafner in der letzten Serie einbrach. Am Ende reichte es aber nicht mehr ganz und die SSV-Schützin unterlag mit 395:396. Das machte schließlich aber nichts, denn ihre Teamkolleginnen Olivia Hofmann und Nicole Lechner drehten den Rückstand mit tollen Leistungen in einen Sieg. Hofmann war wieder einmal die überragende SSV-Schützin. Sie erzielte mit ihrem ersten Schuss eine Neun und ließ danach 39 Zehner folgen. Das Resultat: Ein 399:397-Sieg gegen ihre österreichische Landsfrau Marlene Pribitzer. Lechner hatte derweil gegen Verena Schröttle alles im Griff und machte mit ihrem 389:377-Erfolg den 3:2-Coup der SSV-Schützen perfekt.
Die Kür war damit geglückt nun sollte im zweiten Wettkampf der eingeplante Pflichtsieg gegen die SG Endorf folgen. Doch es kam anders, was vor allem daran lag, dass der Kontrahent aus dem Chiemgau durch die Bank sehr starke Ergebnisse ablieferte. Auf den Spitzenpositionen hatte trotzdem Niederlauterbach die Nase vorn, weil Hofmann und Plank nicht zu bremsen waren. Hofmann schoss wie in ihrem vorherigen Duell mit einer Neun an und ließ wieder 39 Zehner folgen. Sie siegte mit 399:397. Plank lag nach der ersten Serie noch mit 98:100 gegen Florian Fischer zurück, dann leistete sie sich keinen Fehler mehr und drehte mit drei 100er-Serien die Partie in einen 398:392-Sieg. Das war es allerdings mit der Niederlauterbacher Herrlichkeit. Katharina Wagner lieferte auf Position drei, obwohl angeschlagen, eine gute Leistung, war gegen Ida Webersberger aber chancenlos (390:396). Osterauer kam auf Position fünf auch gegen Florian Retzer nicht aus ihrer Formkrise und unterlag mit 376:384. Nun lag es an Lechner, die nach zwei hervorragenden Serien (99, 100) gegen Regina Westner auf Siegkurs lag. „Dann hat sie aber zu sehr gegrübelt, ihre Gegnerin war bereits nach 20 Minuten fertig und davon hat sie sich unter Druck setzten lassen“, sagte John. Jedenfalls baute die SSV-Schützin danach ab, ließ nur noch eine 95 und eine 96 folgen und so zog Westner noch vorbei. Am Ende hieß es 390:393, womit auch die 2:3-Gesamtniederlage gegen den bis dato punktgleichen Kontrahenten feststand.
Wie ist nun die Ausgangslage des SSV vor dem abschließenden Wettkampftag am 12. Januar bei der FSG Der Bund München? „Das Thema Aufstieg ist damit endgültig abgehakt“, sagt John. Denn nur die ersten beiden der Tabelle nehmen am Aufstiegswettkampf teil. Das Abstiegsgespenst ist dagegen noch nicht vertrieben. Mit 6:12 Punkten steht der SSV auf Rang neun, allerdings punktgleich mit Relegationsrang elf und zwei Zähler vor dem einzigen direkten Abstiegsplatz. „Die Teams hinter uns müssen erstmal alle gewinnen, zudem haben wir eine sehr gute Bilanz bei den Einzelpunkten. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollte im neuen Jahr aber noch ein Sieg her“, sagt John. Einfach wird‘s nicht: Es warten der Dritte FSG Titting und der Vierte Eichenlaub Unterstall, die beide im Aufstiegskampf mitmischen.
enc
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