Reichertshausen
Bürgermeisterwahl: Aufbruchstimmung bei den Grünen

Bürgermeisterkandidatin Brigitte Schelle-Mayr spricht über visionäre Ideen und praktikable Gedanken

17.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:23 Uhr

Engagiert und mit Überzeugungskraft: Brigitte Schelle-Mayr will auf den Bürgermeisterstuhl. Foto: Steininger

Paindorf – Mit einer eloquenten Rede hat Reichertshausens Grüne Bürgermeisterkandidatin Brigitte Schelle-Mayr (45) ihre Ansprüche an den Stuhl des Bürgermeisters untermauert. Ihre Vision einer idealen Gemeinde glich einer Reise in die Zukunft, allerdings mit konkreten Vorstellungen und Zielen.

Da kam es ihr zugute, dass der Neujahrsempfang der Grünen im Paindorfer Feuerwehrhaus am vergangenen Sonntag gut besucht war. Darunter etliche Prominenz aus der eigenen Partei, denn mit Leon Eckert war sogar ein Mitglied des Bundestags vertreten. Weitere Wahlkampfunterstützer waren Roland Dörfler, Pfaffenhofens Vize-Bürgermeister sowie Grünen-Stadt- und Kreisrat, die Kreisvorsitzenden der Grünen Bettina Markl und Willi Reim sowie Sebastian Seitz, Bezirkstagskandidat 2023.

Flagge für eine Grüne Kommunalpolitik zeigte Leon Eckert, der in seinem Grußwort die Verbundenheit mit den Menschen und Innovationskraft für die Gemeinde als eine der Säulen Grüner Kommunalpolitik darstellte. „Grüne Werte seien auch konservative Werte“, betonte Bettina Markl und dafür stehe Schelle-Mayr, die sich „mit aufgekrempelten Ärmeln der Verantwortung“ stelle und „für einen anderen Wind“ sorgen könne, wie die Kreisvorsitzende sagte.

Daran ließ Schelle-Mayr in ihrer 18-minütigen Rede keinen Zweifel. Sie betonte ihre bayerischen Wurzeln, ihre enge Familienverbundenheit und ihre Leidenschaft für die Kommunalpolitik. Und ihre Fähigkeit zum Multitasking, was in einem Rathaus hilfreich sei. Dann aber malte sie das Idealbild einer Gemeinde der Zukunft, mit einem Bürgerbüro im Sinne eines neuen Miteinanders. Mit einem zu etablierenden Klimaschutz-Management, dessen Klimaschutzkonzept vom privaten Wohnhaus bis hin zur klimaneutralen Gemeinde reicht. Und mit einem Ortsentwicklungskonzept zur langfristigen Orientierung unter Berücksichtigung der unterschiedlich strukturierten Ortsteile. Letztlich also mit kreativen Ideen, umsichtigen Entscheidungen und langfristigen Konzepten, „die Gemeinde in Bewegung zu bringen“, so ihre Zielsetzung.

Am Ende gab’s Bravo-Rufe und viel Beifall, aber auch kritisches Nachfragen. Die praxisgerechte Funktion eines Bürgerbüros stellte ein Zuhörer in Frage, laut Schelle-Mayr seien dazu Umstrukturierungen erforderlich. Auch die Kosten für einen Klimaschutzbeauftragen waren Thema – der aber würde sich durch Energieeinsparungen bezahlt machen, so die Bürgermeisterkandidatin. Das unterstrich auch Roland Dörfler, der über positive Erfahrungen aus der Praxis in der Kreisstadt berichtete.

Und eine aktuell gar nicht gestellte Frage beantwortete die Grünen-Ortssprecherin Barbara Nowak gleich vorsorglich: Kann Schelle-Mayr mit ihren vier Kindern die Aufgaben einer Gemeindechefin bewältigen? Daran ließ Nowak keine Zweifel: „Wenn das eine kann, dann die Brigitte, die managed das!“

Zum Abschluss gab es für jeden Gast einen Teller Ingwer/gelbe Rüben- oder Kartoffelsuppe, natürlich ganz im Sinne der Grünen, ausschließlich mit Produkten örtlicher Erzeuger.

PK