Jetzt ist es endgültig: Abbé André verlässt Ende September die katholische Gemeinde in Rohrbach, Rohr und Fahlenbach (Landkreis Pfaffenhofen), weil er in seine Heimat im Senegal zurückkehren muss.
Die Nachfolge ist bereits geregelt: Isaac Shityo verlässt zum 1. Oktober Pfaffenhofen und übernimmt nur wenige Kilometer ilmabwärts die Pfarreiengemeinschaft. Shityo ist „noch 38 Jahre alt“, wie er sagt. Am 10. August hat er Geburtstag. Er ist gebürtiger Nigerianer, hat dort Theologie und Philosophie studiert und wollte eigentlich in seiner Heimat ein Priesteramt übernehmen. Doch er wurde von seinem Bischof gefragt, ob er nicht Lust auf Deutschland habe.
„Es gibt eine freundschaftliche Beziehung zwischen meiner Heimatdiözese und dem Bistum Augsburg“, erklärt Shityo – und so kam er vor sechs Jahren nach Deutschland. Ein Jahr lang wurde er vorbereitet auf seinen Einsatz, er lernte Deutsch – und beherrscht die Sprache inzwischen perfekt. „Die Sprache ist der Zugang zu den Menschen“, sagt Shityo überzeugt. Vier Jahre war er Kaplan in Schrobenhausen und ist seit einem knappen Jahr in der katholischen Pfarrei St. Johannes Baptist in Pfaffenhofen tätig. Als 39-jähriger wird Isaak Shityo nun im Herbst nach Rohrbach kommen.
Im Rückblick sagt er: „Es war schön in Pfaffenhofen, ich war sehr gerne da. Aber ich freue mich jetzt schon auf Rohrbach.“ Nun schaut er mit Freude auf seine neue Berufung: „Denn die Pfarrgemeinde Rohrbach hat schon Erfahrung mit Priestern aus der Weltkirche. Mein Vorgänger ist ein Afrikaner. Zuvor war ein Priester aus Polen in Rohrbach tätig“, sagt er. Und: „Als Priester ist man bereit überall hinzugehen, wenn man geschickt wird.“
Abschied mit einiger Wehmut
Abbé André wendet sich zu seinem Abschied mit einiger Wehmut an seine Rohrbacher, die er in den vergangenen Jahren seit 2017 gut kennen und noch besser schätzen und mögen gelernt hat. „Meine Zeit ist vorbei“, sagt er. „Laut dem Schreiben ,Fidei Donum’ von Papst Paul VI. dürfen Weltpriester, wie ich einer bin, nur drei Jahre in einer Pfarrei tätig sein. Einmal kann verlängert werden, aber dann ist Schluss. Jetzt bin ich schon ein bisschen zerrissen.“ Abbé André hat sich im Herzen der Hallertau sehr wohl gefühlt. Er hat Freunde gefunden. „Und ich bin ein richtiger Rohrbacher geworden, beherrsche jetzt auch die Sprache gut“, sagt er. Einen Teil seines Herzens müsse er daher in Rohrbach zurücklassen.
Der Bischof hat ihn also gerufen − und Abbé André den Wunsch ausgesprochen, in der Nähe der senegalesischen Hauptstadt Dakar eine Pfarrstelle übernehmen zu können. Die schriftliche Zusage liegt ihm zwar noch nicht vor. Aber er ist überzeugt, dass diese bis Ende des Monats eintreffen und seine Bitte positiv beschieden sein wird. Rund um Dakar seien zuletzt viele neue Siedlungen entstanden, mit jungen Familien und Kindern, dort gebe es teilweise noch gar keine Kirchen. „Dort möchte ich anfangen und etwas aufbauen, das wünsche ich mir.“
PK
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