Knapp 20 Wohnungen
Wohnkomplex in Engelbrechtsmünster auf den Weg gebracht

In Engelbrechtsmünster entstehen aber auch einige Grundstücke im Zuge des Einheimischenmodells

15.11.2022 | Stand 19.09.2023, 22:14 Uhr

Wohnbebauung statt Fuhrbetrieb: Auf diesem Areal an der Bucherstraße im Geisenfelder Ortsteil Engelbrechtsmünster soll ein Komplex mit bis zu 20 Wohnungen und einigen Bauparzellen entstehen. Foto: Kohlhuber

Für einen Komplex mit knapp 20 Wohnungen in Engelbrechtsmünster (Stadt Geisenfeld im Kreis Pfaffenhofen) hat der Stadtrat jetzt den Weg freigemacht.



Das Gremium fasste für den entsprechenden Bebauungsplan den Aufstellungsbeschluss, wobei auch die Bürger des Ortsteils konkret profitieren sollen. So entstehen zwei oder drei Bauplätze, die die Stadt im Rahmen des Einheimischenmodells abgeben kann.

Nutzungsänderung des bestehenden Betriebs abgelehnt

Bei dem fraglichen Gelände handelt es sich um eine frühere landwirtschaftliche Hofstelle in der Bucherstraße, die sich im Laufe der Zeit in eine Art Spedition entwickelt hat – mit all den Problemen, die so ein Betrieb innerorts in Sachen Lärm-Emissionen mit sich bringt. Vor eineinhalb Jahren stand dann sogar noch eine deutliche Vergrößerung des Betriebs im Raum, als der Eigentümer eine Nutzungsänderung von zwei landwirtschaftlichen Lagerhallen zu gewerblichen Maschinenhallen beantragte – inclusive 20 Lkw-Stellplätze.

Die beantragte Nutzungsänderung wurde aber von der Stadt und vom Landratsamt abgelehnt, was den Eigentümer zu einer Änderung seiner Pläne veranlasste: Um die Erweiterung seines Betriebs realisieren zu können, will er diesen auslagern und das 6400 Quadratmeter große Grundstück Bucherstraße 7 stattdessen für eine zukünftige Wohnbebauung überplanen. So hieß es in der Sitzung im Mai, als die Pläne erstmals Thema im Stadtrat waren − und das Gremium grundsätzlich grünes Licht signalisierte.

Wie damals erläutert wurde, sehen die Pläne eine Mischung
aus Reihenhaus und Mehrfamilienhaus-Bebauung, aber auch Einzel- und Doppelhäuser vor. Während im vorderen Bereich an der Straße bereits Baurecht besteht (durch den Altbestand), wird für die gut 4000 Quadratmeter dahinter neues Baurecht geschaffen. Deshalb, so wurde in der Mai-Sitzung klargestellt, seien für diesen Bereich die Richtlinien des Einheimischenmodells anzuwenden. Für den jetzt beschlossenen Einstieg ins Bebauungsplanverfahren wurden diese Planungen nun konkretisiert. Gut tausend Quadratmeter Bauland können über das Einheimischenmodell vergeben werden, wobei Josef Finkenzeller (FW) vorschlug, diese Fläche auf drei Bauparzellen zu verteilen, was Bürgermeister Paul Weber (USB) genauso sah.

Kritik: „Kein Druck, etwas auszuweisen“

Die einzige Gegenstimme kam am Ende von Günter Haslbeck (BLG). Wegen der landwirtschaftlichen Prägung des Umfelds passe „das Vorhaben da nicht hin“. Die Entwicklung in den Außenbereich hinein wirke wie ein Fremdkörper, und außerdem habe die Stadt angesichts der krisen- und inflationsbedingten Zurückhaltung vieler Bauherrn „derzeit keinen Druck, etwas auszuweisen“. Es sei „schon noch Nachfrage da“, entgegnete Wolfgang Hollweck (USB), und der Bürgermeister ließ in diesem Zusammenhang wissen, dass von den Grundstücken, die am Pfaffenbergweg im Zuge des Einheimischenmodells vergeben wurden, „kein einziges an die Stadt zurückgegeben wurde“.

Was die Münsterer zu dem Vorhaben sagen, wollte Josef Robin (AfD) von Ortssprecher Hans-Jürgen Niedermeier wissen. Dieser erklärte, „dass die Meinungen hier zweigeteilt sind“. Die unmittelbaren Nachbarn würde die Verdichtung „schon kritisch beurteilen“, man sehe im Dorf aber auch die Vorteile. Er selbst, so der Ortssprecher, befürworte das Vorhaben in seiner Abwägung. Er würde sich jedoch wünschen, dass der Investor die Zahl der Wohnungen reduziert, um so auch größere Wohnungen für Familien zu schaffen.

So oder so: Das Projekt wird für den Ortsteil einen deutlichen Bevölkerungszuwachs mit sich bringen. Dies wäre auch bereits mit der Umwandlung des Getränke-Fuchs-Areals in eine Wohnbebauung der Fall gewesen, doch diese Pläne wurden vom Stadtrat vor gut einem Jahr beerdigt. Anders als im jetzigen Fall, mit bestehendem Baurecht, wäre das damalige Vorhaben – wegen der brachliegenden Flächen nördlich und südlich davon – nur im Rahmen einer umfassenderen Überplanung zu vertreten gewesen, so Bürgermeister Weber auf Nachfrage. Die Stadt wäre dazu grundsätzlich bereit gewesen, doch bei einer Befragung hätten die Eigentümer der vier Grundstücke im Norden und Süden daran kein Interesse gezeigt.

kog