Kreisbrandinspektor kritisiert Verhalten gegenüber Einsatzkräften
„Belehrt, beleidigt und behindert“

15.01.2025 |

Die ausgezeichneten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Oberstimm freuen sich mit den Verantwortlichen und Bürgermeister Herbert Nerb (hinten, 4. von rechts). Foto: Schmidtner

In der Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Oberstimm zeigte sich einmal mehr, dass bei einem Katastrophenfall eine kleine Wehr gute Dienste für die betroffenen Bürger leisten kann.

Und so sprach Kreisbrandinspektor Fabian Beckenbauer den Helfern aus Oberstimm Dank und Anerkennung aus. Gleichzeitig bedauerte er, dass die ehrenamtlichen Einsatzkräfte, die „ihre ganze Kraft für die Rettung von Hab und Gut speziell bei der Hochwasserkatastrophe im vergangenen Jahr eingesetzt haben, oft belehrt, beleidigt, behindert und beschimpft wurden“.

Dem konnte der Manchinger Bürgermeister Herbert Nerb nur beipflichten, der während des Unglücks von manchen Betroffenen mit unschönen Worten attackiert wurde: „Ich kann verstehen, wenn das Wasser das Haus oder die Wohnung zerstört, dass der Betroffene oftmals die Nerven verliert – aber man sollte trotzdem sachlich mit Hilfskräften umgehen.“

„Oft bis ans Limit ihrer Kräfte“

Nerb und Beckenbauer dankten allen Einsatzkräften, weiter der Bundeswehr, dem THW, dem Krisenmanagement, der Wasserwacht, den Feuerwehren und vor allem den vielen Helfern aus den benachbarten Landkreisen, die „oft bis zum Limit ihrer Kräfte versuchten, das Hochwasser in Grenzen zu halten“.

Von permanenter Einsatzbereitschaft und von „erfreulichen Stunden“ berichtete Vorsitzender Kareem Zell. Teilnahme an der Sonnwendfeier auf dem Barthelmarktplatz, Holzsägewettbewerb, Grillfest, Herbstwanderung und Christkindlmarkt: Das waren einige der weltliche Veranstaltungen. Dazu kamen kirchliche Termine.

„Es muss noch abgestimmt werden“

Zufrieden zeigte sich Kommandant Gerald Schmidl mit seiner aktiven Mannschaft, die im abgelaufenen Jahr 52 Einsätze – darunter Brände, Technische Hilfeleistungen und Sicherheitswachten – leisten mussten. Besonders stolz sind die Blaumänner laut Schmidl auf eine motivierte, elf Mann starke Jugendtruppe, die keine Gelegenheit auslasse, sich zu präsentieren und weiter zu bilden.

Eingehend auf den dringend notwendigen Anbau an das Oberstimmer Feuerwehrhaus, um dem wachsenden Platzbedarf gerecht zu werden, informierte Bürgermeister Nerb: „Über die fertiggestellte Planung muss noch abgestimmt werden.“ Einen detaillierten Zeitplan gebe es nicht. „Die Planung muss erst noch genehmigt werden und über den Eigenanteil der Feuerwehr noch beraten werden“, teilte der Rathauschef auf Anfrage mit. Zu berücksichtigen sei die enorme finanzielle Belastung der Gemeindekasse durch die Investitionen von 1,5 bis 2 Millionen Euro.

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