Pfaffenhofen
Beim Bürgerfest: An den Abenden tobte der Bär

Stadt zählt weit über 20 000 Besucher an den ersten beiden Bürgerfesttagen – Hitzeflaute tagsüber

19.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:08 Uhr

Party war am späteren Abend beim Bürgerfest angesagt. Fotos: Ebensberger

Von Wolfgang Kollmeyer

Pfaffenhofen – Tagsüber mau, aber dafür abends wow! – So lässt sich über das Pfaffenhofener Bürgerfest vom Wochenende eine erste Bilanz ziehen. Auch wenn die extreme Hitze in den Nachmittagsstunden einen besseren Besuch vermasselte, zeigten sich Gastronomen und Schausteller insgesamt mit der Resonanz zufrieden. Bei den Fieranten fiel die Resonanz eher gemischt aus. Am Freitag waren es nach Auskunft der Stadt gut 10000 Besucher, am Samstag – dank des enormen Zustroms am Abend – an die 12000, so die Stadt.

Platz an der Sonneals Standortnachteil

Wie würde sie ankommen, diese Kombination von Dult, Künstlermarkt, Open-Air-Konzert und Mini-Volksfest? Während an den Abenden überall reger Betrieb herrschte, hing tagsüber alles vom Standort ab. Der „Platz an der Sonne“ war sozusagen das genaue Gegenteil. So etwa am Sparkassenplatz, der ohne Sonnenschirme war und so zu Verweilen einfach nicht geeignet. Die fetzigen Gitarrenriffs der Band „Wild Night Out“ fanden deshalb kaum Bewunderer, und eher lange Gesichter gab es auch an den Verkaufsständen in diesem Bereich. Ganz anders dagegen in der Weilhammer Klamm, den dort im Schatten konnte sich DJ Tobi über viele Fans freuen.

Eher mau fiel eine erste Bilanz bei vielen Standlleuten die Einschätzungen aus. Ein Verkäufer von Vanille-Spezialitäten brachte es so auf den Punkt: „Die Leute hier wollen etwas erleben, aber die meisten von ihnen wollen keine Verkaufsausstellung besuchen.“

Bei den Schaustellern hingeben war dagegen die Stimmung besser, denn sie freuten sich, nach zwei Jahren endlich wieder Kundschaft zu haben – so wie Sandra Rosay von der Spickerbude aus der Nähe von Dingolfing, Manuel Thalkofer vom 1001-Nacht-Karussell und eine Mitarbeiterin vom Mini-Ufo-Karussell. Auch Zauberer Arcato konnte sich nicht beklagen, die Bänke vor dem Haus der Begegnung waren während seiner Vorstellung immer gut besetzt – natürlich durch die Kinder mit ihren Eltern. Auch dass viele von ihnen den Zauberer unterstützten fand dieser gut. Aber er hatte halt den Vorteil, dass die Bühne im Schatten des Gebäudes lag.

Und was sagen die Besucher?
Seniorin Margarete Schiegl aus Pfaffenhofen mit ihren 79 Jahren fand die Stimmung besonders am Abend sehr gut, denn „jeder geht halt dorthin, was ihm gefällt“. „So ein Bürgerfest kann man gerne wieder machen“, so ihr Urteil. Das sah auch Kristina Geßlein (31) aus Pfaffenhofen so. Sie ist einmal durch das ganze Bürgerfest gebummelt. Ihr gefiel auch die Vielfalt des Angebotes und dass für jeden etwas geboten wurde.

Besucher äußern sichvoll des Lobes

Auch für Sebastian (30) und Steffi (28) aus Pfaffenhofen war der Abend der beste Teil des Tages. „Gut dass in der Stadt was los ist“, so Steffi, „eine tolle Musik-Mischung“, „nur schade, dass der Sparkassenplatz keine Sonnenschirme hat“, so Sebastian. „Das ganze könnte man jährlich wiederholen, auch mit dem Riesenrad“, so der gemeinsame Wunsch der beiden. Tobias und Stefanie Kraft (34, 33) aus Pfaffenhofen waren abends und während des Tages auf dem Fest und empfanden es als sehr kinder- und familienfreundlich. Sie lobten die Essensauswahl und Musik, die freundlichen Menschen, nur hätten sie gerne mehr Schatten während des Tages gehabt.

Bürgermeister Thomas Herker (SPD hatte am Freitag mit der Familie einen Bummel über das Fest gemacht. Er zeigte sich insgesamt sehr zufrieden mit dem Fest und dem Zuspruch der Bevölkerung. Nach Auskunft der Feuerwehr seien am Freitag gut 10000 Besucher auf dem Fest gewesen, berichtete Herker. Am Samstag gehe die Schätzung sogar bis zu 12000 Besucher. Teilweise, so habe er gehört, seien das Bier und die Gläser ausgegangen. Bei der Musik vor dem Haus der Begegnung hätten die Wände gewackelt und die Innenstadtgastronomen hätten sich über die Belebung des Stadtzentrums gefreut und selbst Angebote entwickelt, wie in der Weilhammer Klamm zu sehen gewesen sei.

Die Stadt so Herker, sei weiterhin gerne bereit, ihren Bürgern und Bürgern Unterhaltung und Kunst zu bieten, wie jetzt mit dem Bürgerfest und dem beginnenden Kultursommer. Außerdem werde es ja auch noch das Wein- und auch das Neubürgerfest geben.

PK