Gemeinde machte wieder ein Defizit
Barthelmarkt: Für Manching ein schlechtes Geschäft

30.11.2024 | Stand 30.11.2024, 7:00 Uhr |

Kaum zu glauben, aber wahr: Die Marktgemeinde Manching macht jedes Jahr ein Minus mit dem überaus erfolgreichen Barthelmarkt. Im Jahr 2022, so verlautete jüngst im Gemeinderat, betrug der Verlust immerhin 134 000 Euro. Foto: Eberl/DK-Archiv/

Eine Reihe von routinemäßigen Tagesordnungspunkten hatte der Gemeinderat Manching in seiner jüngsten Sitzung abzuarbeiten. So gibt es für die Wahlhelfer bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 wie schon für die vergangenen Wahlen ein Erfrischungsgeld von 50 Euro.

Eine Pflichtaufgabe ist auch der Jahresabschluss 2022 für die Betriebe gewerblicher Art des Marktes. Danach weist die Schulsport- und Mehrzweckhalle einen Verlust von 166 000 Euro, das Hallenbad ein Minus von gut 100 000 Euro und die Wasserversorgung ein Defizit von 144 000 Euro auf. Auch der Barthelmarkt ist rein finanziell ein schlechtes Geschäft für den Markt – auch wenn man es angesichts von über 200 000 Besuchern jedes Jahr kaum glauben mag. Der Jahresverlust 2022 betrug 134 000 Euro.

Auch Kindergärten bleiben defizitär

Das Blockheizkraftwerk der Kläranlage dagegen produzierte bei Einnahmen von 172 000 Euro und Ausgaben von 51 000 einen Gewinn von 121 000 Euro. Auch die Photovoltaikanlagen kamen ins Plus, das freilich mit 4400 Euro deutlich geringer ausfiel. Mehr oder weniger eine Formalie war auch die Jahresrechnung des Marktes Manching für das Vorjahr, die einstimmig erteilt wurde.

Wie schon seit vielen Jahren gleicht der Markt auch das Defizit der Kindergärten in kirchlicher Trägerschaft aus. Seit 2021 trägt die Kommune 80 Prozent davon. Die katholische Kindertagesstätte Manching bekommt daher für 2023 rund 62 000 Euro, der katholische Kindergarten Oberstimm 84 000 Euro und der evangelische Kindergarten knapp 8000 Euro, weil die überörtlichen Zuschüsse höher ausfallen.

Zuschuss-Summen gelten nur noch ein Jahr

Festgelegt wurden auch die Zuschüsse für soziale Einrichtungen. Die Summen gelten aber nicht mehr für vier Jahre wie bisher, sondern nur mehr für 2025. Stellvertretende Landrätin Elke Drack (SPD) hatte dies gefordert. Angesichts knapper öffentlicher Kassen sollte man nach einem Jahr überlegen, wo man sparen kann – auch wenn es nur geringe Beträge sind. Bürgermeister Herbert Nerb (FW) plädierte für einen Zeitraum von zwei Jahren, damit die Zuschüsse im Kommunalwahlkampf kein Thema werden. Doch damit konnte er sich nicht durchsetzen.

Hier die Zuschüsse für 2025 im Einzelnen: Alzheimer-Gesellschaft im Landkreis Pfaffenhofen 250 Euro, Manchinger Tafel 1000, BRK Pfaffenhofen 1000, VdK Manching 250, Prop Pfaffenhofen 250, Verein Hilfe für das behinderte Kind 3000, Diakonisches Werk Ingolstadt 1400, VdK 100, Hospizverein Pfaffenhofen 270 Euro. Der Verein „Leben retten“ bekommt eine einwohnerbezogene Zuweisung.

Alle diese Zuschüsse für 2025 sind identisch mit denen des Vorjahres. Nur der Betriebszuschuss für die Dorfhelferinnen wurde auf 500 Euro halbiert, was Birgid Neumayr (CSU) kritisierte. Rathauschef Nerb wies jedoch darauf hin, dass es in Manching fast keine Einsätze für die landwirtschaftlichen Betriebshelfer gebe.

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