Nur mit einem Punkt hat der EC Pfaffenhofen das Wochenende in der Eishockey-Bayernliga abgeschlossen. Der 5:6-(1:2, 1:3, 3:0)Niederlage n. V. am Freitag zum Heimspiel-Auftakt gegen Waldkraiburg folgte am Sonntagabend beim TEV Miesbach eine 4:7 (0:1, 0:3, 3:4)-Pleite.
Dabei hielt Pfaffenhofen bei den favorisierten Gastgebern im ersten Drittel noch gut dagegen und lag nach einem Gegentreffer von Stefan Mechel nur mit 0:1 zurück (9.). Im zweiten Durchgang sorgte Miesbach allerdings schnell für klare Verhältnisse und erhöhte durch einen Doppelschlag von Jakub Bitomsky (27.) und Patrick Asselin (29.) auf 3:0. Kurt Sonne gelang kurz vor dem Drittelende das 4:0 und damit die vermeintliche Vorentscheidung (39.). Doch der ECP bäumte sich im Schlussabschnitt auf und kam durch einen Doppelschlag von Christoph Eckl und Leonard Mössinger (43., 44.) auf 4:2 heran. Moritz Schlickenrieder brachte Miesbach in der 48. Minute wieder mit 5:2 in Führung, doch wieder schlug der ECP zurück. Christoph Eckl verkürzte mit seinem zweiten Treffer auf 5:3 (50.), Jakub Vrana gelang zwei Minuten vor Schluss gar das 5:4 (58.). Für mehr reichte es nicht mehr und Stefan Kuhn sowie Bitomsky trafen für Miesbach noch zum 7:4.
Am Freitag gegen Waldkraiburg hatte der ECP mit einer Energieleistung einen 2:5-Rückstand wettgemacht und den ersten Punkt geholt. Auch wenn sich der EHC Waldkraiburg in der Verlängerung den Zusatzzähler sichern konnte, war die erfolgreiche Aufholjagd in der Schlussphase enorm wichtig für die Moral. „Hut ab vor der Leistung der Jungs im letzten Drittel, vor allem unter den Voraussetzungen“, lobte ECP-Trainer Stefan Teufel seine junge Mannschaft. In sein Lob schloss er auch Abteilungsleiter Robert Huber ein, der nach dem kurzfristigen Wechsel von Mario Strobel noch vor Ablauf der Wechselfrist am Dienstag einen Ersatz aus dem Hut gezaubert hatte. Mit Leonard Mößinger vom Oberligisten Hannover Indians kam ein weiterer junger Spieler an die Ilm. Der 21-jährige Stürmer erhielt seine Ausbildung im Nachwuchs des EV Regensburg, bevor er dann die erste Spielzeit im Seniorenbereich in der Oberliga Nord verbrachte, dort auf 40 Einsätze für Hannover kam und nun sein Debüt in der Bayernliga gab. Zwar waren beim ECP die drei Gesperrten aus der Vorwoche wieder mit an Bord, aber nach wie vor fehlte Jan Tlacil, dessen Krankheit sich als hartnäckiger erwies als ursprünglich angenommen. Der Torjäger wird erst diese Woche wieder ins Training einsteigen.
Dennoch startete Teufel mit vier Angriffsformationen und es entwickelte sich ein munteres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, wobei die Gäste optisch leicht im Vorteil waren und schon in der 4. Minute durch Anthony Dillmann im Nachschuss in Führung gingen. Der Aufsteiger aus Waldkraiburg hatte sich vor der Saison prominent verstärkt. Alleine die sieben Neuzugänge, allesamt bereits in höheren Ligen aktiv, weisen ein Durchschnittsalter von 32 Jahren auf und verfügen dementsprechend über jede Menge Erfahrung. Diese fehlende Routine versuchte der ECP mit Einsatz auszugleichen, was jedoch nicht immer gelang. Beim Ausgleich machte sich dies aber bezahlt, als Kareem Hätinen hinter dem Tor den Puck erkämpfte und Robert Neubauer vollendete (9.). Allerdings brachte ein unnötiger Scheibenverlust im eigenen Drittel die Gastgeber wieder in Rückstand (15.). Offenbar überhaupt nicht zufrieden mit dem Auftritt seiner ersten Reihe um Jakub Vrana war jedoch Teufel, der nach der ersten Pause auf drei Reihen umstellte und in der Folge auf seine erste Formation verzichtete.
Dies sollte zunächst Wirkung zeigen, denn mit einem Alleingang glich Edgard Fichtenau aus (24.). Doch noch bevor der Stadionsprecher den Treffer verkündete, schlugen die Gäste durch Jakub Sramek zurück. Zwölf Sekunden lagen zwischen beiden Toren. Als dann nach fragwürdigen Strafen zwei ECP-Spieler draußen saßen, ließen sich die EHC-Routiniers diese Chance nicht entgehen und erhöhten erneut durch Sramek auf 4:2 (27.). Endgültig auf die Verliererstraße schienen die Hausherren durch Leon Deckers schönen Treffer kurz vor dem zweiten Wechsel zu geraten (40.).
Im Schlussabschnitt tat sich zunächst nicht viel. Allerdings machte sich dann bei den Gästen ein Kräfteverschleiß bemerkbar, während die ECP-Spieler auf das Tempo drückten und in der 50. Minute mit Neubauers Überzahltreffer zur Aufholjagd bliesen. Kareem Hätinen brachte seine Farben weiter heran (56.). Als dann Teufel Torhüter Justin Köpf, der im letzten Drittel Jonathan Kornreder abgelöst hatte, vom Eis nahm und sich Waldkraiburg noch ein Foul leistete, war es David Felsöci, der 25 Sekunden vor dem Ende den umjubelten 5:5-Ausgleich markierte. In der Verlängerung sicherte dann Sramek mit seinem dritten Treffer den Zusatzpunkt, nachdem die Gastgeber nach einer umstrittenen Strafe gegen Köpf wegen Beinstellens in Unterzahl spielen mussten. „Es ist zwar schon etwas ärgerlich, nach einer solch klaren Führung noch einen Punkt abzugeben, aber den hat sich Pfaffenhofen durch den Auftritt im letzten Drittel auch verdient. Wir haben nach zwei Spielen fünf Punkte. Das hätte ich vor der Saison sofort unterschrieben,“ sagte Gäste-Coach Jürgen Lederer.
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EC Pfaffenhofen: Kornreder, Köpf, Baumgardt, Bachmann, Hätinen L., Eckl C., Eckl A.; Münzhuber, Wolf, Neubauer, Gebhardt, Eckl O., Mößinger, Hätinen K., Vrana, Leonhardt, Fichtenau, Felsöci, Weber, Pfab L., Heinrich. – Tore: 0:1 (4.) Dillmann; 1:1 (9.) Neubauer (Hätinen K., Hätinen L.); 1:2 (15.) Decker; 2:2 (24.) Fichtenau (Wolf, Münzhuber); 2:3 (24.) Sramek; 2:4 (27.) Sramek; 2:5 (40.) Decker; 3:5 (50.) Neubauer (Hätinen L., Gebhardt 5:4); 4:5 (56.) Hätinen K. (Eckl C., Neubauer); 5:5 (60.) Felsöci (Neubauer, Hätinen K. 5:4); 5:6 (62.) Sramek. – Strafen: ECP 12 + Spieldauer f. Hätinen K. – EHC 10. – Zuschauer: 200.
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